Heute in den Feuilletons

In Köln stürzen nicht nur Archive ein

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
15.04.2010. Alle Zeitungen sind auf der re:publica. Die Welt interviewt Jeff Jarvis, der nichts gegen die Datensammelwut bei Google und Facebook hat. Auch die FR berichtet ausführlich. In der SZ staunt Pawel Huelle über die postmortale Apotheose Lech Kaczynskis in Polen. In der Zeit spricht Peter Nadas über den Erfolg der Rechtsextremen in Ungarn, der auch vom Westen verschuldet sei. In der FAZ hält David Gelernter an der technologischen Überlegenheit des Papierbuchs fest.

Welt, 15.04.2010

Claudia Schumacher und Björn Stephan unterhalten sich mit Jeff Jarvis, der zur Internetkonferenz re:publica nach Berlin gereist ist. Anders als viele deutsche Datenschützer findet er die Datensammelwut von Google oder Facebook nicht an sich böse: "Als das Internet aufkam, schaute sich Yahoo das Internet wie ein Bibliothekar an. Das war nicht angemessen und hat nicht funktioniert. Dann kam Google und fragte sich: Wie zum Teufel können wir Ordnung in das Chaos bringen? Wie können wir dich zu den guten Sachen führen? Der Weg war, den Leuten zu vertrauen. Ihre Links zu verfolgen, die führen schon zu den guten Sachen. Google hat unser Wissen genommen, es mit einem Mehrwert versehen und uns wieder zurück gegeben. Und nebenbei haben sie Milliarden Dollar verdient, ist das falsch? Ich denke nicht." In einem zweiten Element werden dem Welt-Leser einige Kundenrezensionen von Amazon und Co. präsentiert. ("Die Rechtschreibung wurde aus dem Internet übernommen")

Weitere Artikel: Stefan Koldehoff kommentiert die Kölner Entscheidung für das bestehende Schauspielhaus als Sieg der engagierten Bürgerschaft. Tim Ackermann gratuliert Neo Rauch zum Fünfzigsten und flaniert durch seine Retrospektive in Leipzig.

Besprochen werden Filme, darunter eine Neuverfilmung von Oscar Wildes "Dorian Gray".

Aus den Blogs, 15.04.2010

Wolfgang Michal antwortet in Carta auf Marcus Jauers FAZ-Artikel über deutsche Blogger, in dem unter anderem Carta-Gründer Robin Meyer-Lucht höchst unfair abgefertigt worden war: "Die Recherchetiefe ist erstaunlich gering, der Erkenntniswert von vorgestern, die Machart - nun ja: Marcus Jauer hängt ein paar Beschreibungen einzelner Personen, die er interviewt hat, aneinander und leitet ihr Wesen und Wollen aus der Aufgeräumtheit oder Nichtaufgeräumtheit ihrer jeweiligen Büros ab."

Andrea Diener fragt sich, warum Bloggen nie inhaltlich, sondern nur formal oder wirtschaftlich begriffen wird: "'Bloggen' ist eine nur sehr unzureichende Tätigkeitsbeschreibung. Die Überschrift über dem [FAZ-]Dossier fordert, Bloggen solle vor allem bedeuten, Informationen im Internet einzuordnen und zu bewerten. Ich erinnere mich an Zeiten, da wurde Bloggern vorgeworfen, quasiparasitär nur von Informationen aus zweiter Hand zu leben. Wie man's macht, macht man's verkehrt. Ich für meinen Teil habe mich ja nie groß mit Einordnen aufgehalten, ich schreib ja lieber selbst. Wer weiß, was daran nun wieder nicht recht sein soll. Als ob man einen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen hat und die Erfüllung verweigert."

Das Blog Engagdet präsentiert eine technische Lösung für das bisher ungelöste Druckproblem beim Ipad:



Aus Peter Glasers Vortrag auf der re:publica: "Im August 2003 wurde Google-Mitgründer Sergej Brin auf einer Konferenz gefragt, wann ihm klargeworden sei, dass Google ein Wahrzeichen der Gegenwart geworden ist. Als Antwort erzählte Brin die Geschichte von jemandem, der angeblich einem Familienmitglied mit einem akuten Herzinfarkt das Leben gerettet hatte, indem er bei Google nachfragte, was zu tun sei und mit den gewonnenen Informationen medizinische Hilfe hinzuziehen konnte. Mit anderen Worten: auch Google vollbringt inzwischen Wunder."

Freitag, 15.04.2010

Alban Nikolai Herbst antwortet auf Thomas Hettches "Ich will aber nicht bloggen"-Artikel aus der FAZ. Das Netz relativiere den Kult um den Autor, "schon weil sich der Autor, etwa in kommentierbaren Blogs, angreifbarer macht, als ein Hettche das ertrüge: Zu offen würde benannt, was er absichern will: nicht Qualität, sondern Macht. Wäre der jungen Plagiatsautorin Roman im Netz erschienen, keine Aufferhähnin hätte nach ihm gekräht."

FR, 15.04.2010

Sehr erfreut kommentiert Stefan Keim die Kölner Entscheidung für das bestehende Schauspielhaus: "In Köln stürzen nicht nur Archive ein, nun strahlt aus der Chaos-Stadt ein Signal der Hoffnung: Es ist möglich, Politiker zu zwingen, keinen Mist zu bauen."

Weitere Artikel: Harry Nutt zeigt sich in times mager recht entsetzt über das Ausmaß des Kulturrelativismus bei dem deutschen Reggae-Star Gentleman, der Homophobie in Jamaika als kulturellen Tatbestand abbucht (hier und hier). Die Feindbilder sind noch in Ordnung, wenn Lennart Laberenz einem Tross der erzreaktionären Tea-Party-Bewegung in den USA folgt und diagnostiziert: "Ihr kommt die Aufgabe zu, den bösen Kampagnen von Fox News gegen Staat, Steuern und Präsidenten street credibility zu verleihen." Nikolas Bernau besucht die Internationale Bauausstellung "Stadtumbau 2010" in Sachsen-Anhalt. Daland Segler stellt den ersten jüdischen Radiosender aus Deutschland vor, das im Internet sendende Radio Mikwe.

Besprochen werden neue Filme, darunter Shawn Levys Gaunerkomödie "Date Night" und Maike Albaths Buch "Der Geist von Turin" über die große Zeit der italienischen Literatur nach dem Krieg.

Auf der Medienseite berichten Patrick Beuth und Marin Majica von der re:publica in Berlin. Und Blogger Markus Beckedahl von Netzpolitik wendet zum gestrigen FAZ-Artikel über die deutsche Blogosphäre kritisch ein, dass die Blogs "nicht mehr alleine gesehen werden können, dass sie eingebettet sind in eine neue Infosphäre, in eine vernetzte Öffentlichkeit, die aus viel mehr Werkzeugen besteht wie Twitter und Social Networks statt nur den Blogs."

TAZ, 15.04.2010

Richard Misik spricht mit dem britischen Wirtschaftshistoriker Robert Skidelsky über dessen Keynes-Buch "Die Rückkehr des Meisters". Skidelsky macht darin die "neoklassische" Wirtschaftstheorie für die Krise verantwortlich, die vergessen und verdrängt habe, was sie seit Keynes wissen konnte. "Selbst Robert Lucas, der Hohepriester der Neoklassik, sagt: 'Wir sind alle Keynesianer, wenn wir im Loch sitzen.' Man holte jetzt Keynes aus dem Schrank, weil man nicht mehr weiterwusste, aber dann räumt man ihn wieder rein."

Weiteres: Katrin Bettina Müller informiert über den Protest des Deutschen Bühnenvereins gegen die anstehende Versteigerung von Frequenzen durch die Bundesnetzagentur - sowohl Bühnentechnik als auch vor allem die Mikroports zur Sprachverstärkung sind von diesen Frequenzen abhängig. In tazzwei unterhält sich Sabine am Orde mit dem Osnabrücker Religionswissenschaftler Rauf Ceylan, der in seinem Buch "Die Prediger des Islam" erklärt, wer die Imame sind und was sie wollen.

Besprochen werden Lu Chuans in den USA äußerst erfolgreicher Schwarzweißfilm "City of Life and Death" über das Massaker japanischer Truppen an chinesischen Zivilisten während der Belagerung der südchinesischen Stadt Nanjing, Oliver Parkers Kinoadaption von Oscar Wildes "Bildnis des Dorian Gray", Jan Kounens Film über die Affäre zwischen "Coco Chanel & Igor Stravinsky" und eine DVD mit Amy Bergs oscarnominiertem Dokumentarfilm "Erlöse uns von dem Bösen" über den katholischen Priester Oliver O'Grady und seine Missbrauchsopfer.

Und Tom.

Berliner Zeitung, 15.04.2010

Peter Uehling hat in der Nationalgalerie Bachs "Wohltemperiertes Klavier" gesehen, getanzt von der Breakdancetruppe Flying Steps. Er staunt. "'Wir können inzwischen die verschiedenen Stimmen und den Kontrapunkt vom Blatt weg tanzen!' sagt Vartan Bassil, Gründer und Choreograf der Flying Steps. Das mag altmodisch klingen, aber beschrieben wird ein Bildungserlebnis ersten Ranges. ... Sehr witzig wird die c-Moll-Fuge zu einer Unterrichtsstunde: Die erste Stimme ist der Lehrer, der eine Bewegungsfolge vormacht, die zweite ein Schüler, der es richtig nachmacht, die dritte einer, der es nicht auf Anhieb begreift - die weiteren Einsätze dienen dazu, es ihm vorzumachen, bis er es kann."
Stichwörter: Uehling, Peter, Klavier

NZZ, 15.04.2010

Sieglinde Geisel geht Behauptungen auf den Grund, die Urschweizer Heidi könnte deutsche Ursprünge haben: "Der in Zürich lebende deutsche Germanist Peter Büttner behauptet nun, Johanna Spyri habe für Figur und Geschichte des 'Heidi' eine Vorlage benutzt, auf die er zufällig in der Bibliothek der Universität Frankfurt am Main gestoßen war: 'Adelaide, das Mädchen vom Alpengebirge'."

Weiteres: Barbara Villiger Heilig berichtet von behobenen Differenzen ums Einsiedler Welttheater. Geri Krebs schickt für die Filmseite seine Eindrücke vom Filmfestival in Nyon, Bettina Spoerri meldet Widerstand gegen das neue Schweizer Filmförderkonzept.

Besprochen werden Johannes Willms' Stendhal-Biografie und Aharon Appelfelds Roman "Katerina".

SZ, 15.04.2010

Der polnische Schriftsteller Pawel Huelle versucht, auch und gerade angesichts der Staatstrauer in Polen, die zwei Seiten Lech Kaczynskis zugleich zu porträtieren: "Eine derartige Trauer gab es in Polen nicht einmal nach dem Tod von Johannes Paul II. Die Apotheose Lech Kaczynskis ist in vollem Gang. Er war ein hervorragender Staatsmann, er liebte Kinder, Sportler, Arme, Intellektuelle, alle Polen. Ein echter Vater der Nation. Privatmedien, die ihm nicht freundlich gesonnen waren, (wie TVN), überbieten sich jetzt zu beweisen, dass Lech Kaczynski der größte Pole des 20. Jahrhunderts war. Niemand hat heute den Mut zu sagen, dass er erheblich daran gearbeitet hat, die Legende Lech Walesa zu vernichten - indem er den ehemaligen Werftarbeiter und Präsidenten der Verbindung zum kommunistischen Geheimdienst bezichtigte."

Weitere Artikel: Jörg Häntzschel war bei einer Konferenz in New York, einberufen vom todkranken Historiker Tony Judt und der diesen umtreibenden Frage nach einer möglichen Zukunft der Sozialdemokratie gewidmet. Hans Küng hat einen offenen Brief an die "Bischöfe weltweit" verfasst: eine Abrechnung mit der Politik von Papst Benedikt, altbekannte Küng-Ratschläge inklusive. Auf der Kinoseite fragt Jan Früchtjohann die US-Starkomikerin Tina Fey (TV-Serie "30 Rock", aktueller Film "Date Night") im Interview unter anderem, ob man Komischsein lernen kann. Fey: "Meine Erfahrung mit Studenten sagt mir: Es gibt Leute, die sind lustig, und manche, die sind, äh, sicher in anderen Bereichen begabt." Hans Schifferle schreibt über den Hollywood-Regisseur Nicholas Ray, dem das Münchner Filmmuseum eine Retrospektive (Programmheft) widmet. James "Avatar" Cameron höchstpersönlich ist, wie Susan Vahabzadeh berichtet, an den Amazonas gereist, um gegen ein Staudamm-Projekt zu protestieren.

Besprochen werden das Londoner Auftaktkonzert zu Rufus Wainwrights Europatournee, die Ausstellung "Proust - Du temps perdu au temps retrouve" im neu eröffneten Handschriftenmuseum in Paris, die neuen Filme "Ander" und die Geschichte einer Affäre "Coco Chanel & Igor Stravinsky" sowie Bücher, darunter die von Robin Lane Fox verfasste "Weltgeschichte von Homer bis Hadrian" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Zeit, 15.04.2010

In einem Interview mit Jörg Lau auf den vorderen Seiten erklärt der ungarische Schriftsteller Peter Nadas, wie es zum Rechtsruck in Ungarn kommen konnte. Und er ärgert sich, dass sich der Westen schon wieder entsetzt von Osteuropa abwenden will, bevor er sich überhaupt für den "armen und langweilen" Osten zu interessieren begonnen hat. "Man sollte auch die eigenen Versäumnisse zur Kenntnis nehmen. Große deutsche und französische Firmen verhalten sich in Ungarn wie Kolonialherren. Sie sind die einzigen Arbeitgeber, und es gibt oft keine Gewerkschaften. Man muss sich nicht wundern, wenn Jobbik dort großen Zulauf hat, wo verzweifelte junge Familienväter immer wieder ihren Job verlieren, um dann unter schlechteren Bedingungen wieder eingestellt zu werden."

Im Feuilleton unterhält sich Regisseur Dominik Graf mit Katja Nicodemus über seine Überserie "Im Angesicht des Verbrechens", die russische Mafia, das deutsche Fernsehen, dem der Sinn für den einzelnen Moment abhanden gekommen ist, und den großen Epochenbruch der Krimiseriengeschichte: "Ich habe die erste Szene von NYPD Blue nie vergessen. Da gerät die Hauptfigur, Szipovic, mit einer Staatsanwältin aneinander, die ihm vor Gericht nachweist, dass er an ein Beweisstück nur auf illegale Weise herangekommen ist. Nach der Verhandlung rennt er ihr nach und brüllt sie an. Sie dreht sich um und sagt kühl lateinisch: 'Res ipsa loquitur' - sozusagen: Wie Sie sich benehmen, das spricht ja für sich. Worauf er nichts begreift, sich ans Gemächt greift und hilflos bellt: 'Ipsa this, you bloody bitch.' Damit waren all diese netten Abendkränzchen-Polizeiserien von Anfang an einfach ad acta gelegt."

Weitere Artikel: Iris Radisch besucht in Paris die Ethnologin Brigitta Eisenreich, die in ihrem Buch "Celans Kreidestern" von ihrer neunjährigen Liebesbeziehung mit dem Dichter berichtet. Thomas Assheuer weiß im Aufmacher, dass, auch wenn der Westen den Krieg gegen die Taliban in Afghanistan verlieren wird, die Universalität der Menschenrechte damit bestehen bliebe. Vorgestern sprang bereits in der SZ Andreas Zielcke dem Papst beiseite, den Christopher Hitchens und Richard Dawkins in Großbritannien vor Gericht bringen wollen, heute wiegelt Heinrich Wefing ab: "Wer so dreindrischt wie Dawkins und Hitchens, der hilft den Hardlinern und Abblockern innerhalb der Kurie." Zum hundertsten Todestag von Mark Twain druckt die Zeit seine Warnung vor der Onanie: "Als Vergnügen ist sie zu flüchtig, als Beschäftigung zu ermüdend, als öffentliche Vorführung finanziell nicht lohnend." Tobias Timm besichtigt die Dresdner Kunstsammlung, die ihr 450-jähriges Jubiläum feiert. Moritz von Uslar verabschiedet Wolfgang Wagner. Thomas Groß schreibt den Nachruf auf Malcolm McLaren, der den Punk nach Großbritannien geholt hat. Josef Joffe sieht im Ipad die Rettung für den Journalismus - "weil nur das Papier gefeuert werden muss".

Besprochen werden auf den Literaturseiten unter anderem Neuübersetzungen von Mark Twain, Ingeborg Bachmanns "Kriegstagebücher" und Airens "I Am Airen Man" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).

FAZ, 15.04.2010

Der an der Yale University lehrende Computerwissenschaftler David Gelernter erklärt, warum er das klassische Buch aus Papier für dem E-Buch nach wie vor weit überlegen hält: "Zugegeben: Elektronische Bücher sind billig und brauchen praktisch keinen Platz und sind leicht zu transportieren. Mit Hilfe von Software können wir ihre Inhalte durchsuchen und verändern. Die gedruckten Bücher jedoch sind widerstandsfähiger und leichter zu reparieren. Sie sind flexibler einsetzbar, weil man sich nicht um Schäden am Mechanismus sorgen muss: Man kann sie mit an den Strand oder in den Hinterhof nehmen, auf der Straße fallen und Kinder auf ihnen herumtrampeln lassen. Sie müssen nie aufgeladen werden."

Weitere Artikel: Auch in den Niederlanden gab es, wie Dirk Schümer berichtet, im Umgang mit Päderasten in der katholischen Kirche die von anderswo vertrauten unguten Vertuschungen. Der Kulturtheoretiker Heiner Mühlmann erläutert, warum die sich in der Kirche durchsetzende Unterordnung des Kanonischen Rechts unter das Strafrecht die Unterscheidung zwischen dem symbolischen und dem physischen Körper des Priesters hinfällig zu machen droht. Marta Kijowska schildert, wie die Idee ("ein großer Fehler"), Lech Kaczynski und seine Frau im nur den Allergrößten vorbehaltenen polnischen Pantheon, dem Krakauer Wawel, zu bestatten, für großen Zwist sorgt. Andreas Platthaus blickt voraus auf das Berliner Animationsfilmfestival Pictoplasma.

Patrick Bahners erklärt, wie in Sachen Afghanistan-Einsatz neuerdings durch Umgangssprachlichkeit Sachverhalte verschleiert werden. Nach der gestrigen Meldung erläutert Andreas Rossmann heute ausführlicher, wie es zur Ablehnung des Kölner Theaterneubaus kam. Mark Siemons beschreibt, wie der chinesische Staat die Reaktionen auf das schwere Erdbeben zu kontrollieren versucht. In der Glosse geht es um Joanne K. Rowlings Kritik an der von den Torys vorgeschlagenen Heiratsprämie. Joachim Müller-Jung informiert, dass eine Untersuchungskommission die des Betrugs verdächtigten britischen Klimaforscher entlastet. Timo John besucht das relativ neu erbaute Mahle-Inside-Museum in Stuttgart-Bad Cannstatt. Auf der Kinoseite wird ein spätes Gespräch mit dem am Montag verstorbenen Regisseur Werner Schroeter abgedruckt.

Besprochen werden eine Salzburger Aufführung von Benedetto Marcellos Oper "Arianna", eine Einspielung der Gluck-Oper "Orphee et Eurydice" mit Chor und Orchester des Teatro Real in Madrid, die Ausstellung "Bye Bye" mit Fotografien von Michael Schirner in den Hamburger Deichtorhallen, die Ersteinspielung von Jan Dismas Zelenkas Serenata "Il Diamante" durch das Prager "Ensemble Inegal", Roberto Castons Film "Ander" (mehr) und Bücher, darunter Giles Fodens Roman "Geometrie der Wolken" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).