Heute in den Feuilletons

Ein feiner Herr

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
02.09.2010. In der Welt fragen Monika Maron und Necla Kelek, wann wir über die interessanten Seiten in Thilo Sarrazins Buch diskutieren. In der taz erklärt der Politikwissenschaftler Markus Linden, warum Sarrazin gut für die Demokratie ist. Die NZZ betrachtet leicht amüsiert den roten Kopf des "sittlichen" Deutschlands. In der SZ erkennt der Philosophieprofessor Christian Illies, dass es beim Streit um "Stuttgart21" um das gesellschaftliche Selbstverständnis der Stuttgarter Bürger geht. In der FAZ erklärt die Intelligenzforscherin Elisabeth Stern, wie gesellschaftliche Verdummung zustande kommt. Die Zeit blickt in deutsche Redaktionsstuben und sieht nur urdeutsche Mittelschicht.

Welt, 02.09.2010

Auf den Forumsseiten springen Necla Kelek und Monika Maron im Interview Thilo Sarrazin zur Seite.

"Sarrazin ist, wenn ich das so sagen darf, ein feiner Herr", meint Kelek und fragt, welchen Beitrag die SPD eigentlich zur Integrationsdebattte geleistet hat: "Der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel war in NRW zwar häufig bei Moscheebesuchen zu beobachten, zum Islam aber und zur Rolle dieser Religion bei der Desintegration von Migranten schweigt die Partei seit Jahren. Dieses Thema überlässt man den Genossen Ali und Kenan, noch besser den Türkenverbänden, deren Sprecher sich in der SPD wie Vormünder schützend vor ihre Klientel stellen und jedes Problem leugnen."

Und Monika Maron möchte wieder zur Sache zurückkommmen: "Dass er sich bei seinen Studien von dem Wissenschaftsstreit um Vererbung von Intelligenz hat faszinieren lassen und mit seinen Erkenntnissen unscharf, vielleicht auch fahrlässig umgeht, ist schade, ändert aber am Wahrheitsgehalt seiner Zustandsanalyse nichts, auch nichts an seinem Befund einer gescheiterten Integration großer Teile der muslimischen Zuwanderer. Warum attestieren wir Sarrazin nicht mangelnde Kompetenz in der Vererbungstheorie und sprechen endlich offen über das, was viele beunruhigt: die zunehmende Konfessionalisierung der Gesellschaft, die unbezahlbaren Transferleistungen, die Bildungsdefizite und Kriminalität muslimischer Jugendlicher? Alle Bemühungen und Geldleistungen haben an dem lange bekannten Zustand nichts oder wenig geändert. Was muss geschehen?"

Im Feuilleton trifft sich Marc Reichwein mit dem Blogger und Handke-Fan Lothar Struck ("Ich find' den späten Handke ja viel besser als den ganz frühen."). Gerhard Gnauck berichtet, dass Danzigs Museum des Zweiten Weltkriegs von einem Architekturbüro aus Gdynia gebaut werden wird. Peter Zander berichtet von der Eröffnung der Filmfestspiele in Venedig. Peter Praschl stellt die Seite Unhappy Hipsters vor, die gegen Leute in superschicken Apartments zielt. Mara Delius kündigt die Rückkehr des Preppy Chics an.

FR, 02.09.2010

Der Dirigent, Komponist und Artist in Residence beim Frankfurter "Auftakt" 2010 Beat Furrer erinnert sich im Interview daran, wie erstaunt er war, als sein Lehrer Roman Haubenstock-Ramati ihm einmal sagte: "'Wir hatten es viel leichter als ihr.' Ich glaubte, keine Generation hätte es schwerer gehabt als die, die in ihren besten Jahren unter Nationalsozialismus, Krieg und Vertreibung zu leiden hatte. Doch Haubenstock-Ramati meinte, dass Künstler seines Alters voller Hoffnung auf einen Neuanfang waren und erst die Späteren die Enttäuschungen und Ernüchterungen der Moderne zu spüren bekamen. Die ganz große Emphase des künstlerischen Aufbruchs können wir eben nicht mehr nachvollziehen."

Kein Problem für Anca Petrescu, die Thomas Schmid in Ceausescus gigantomanischem Palast "Haus des Volkes" besucht hat: "Im Jahr 1981 hat sie als 32-jährige Architektin den Wettbewerb gewonnen. Sie durfte den Palast bauen. Es war eine große Überraschung, zumal sie auch unter Architekten weithin unbekannt war. [...] Der Palast wurde zu ihrer Lebensaufgabe. Er ist ihr Werk, ihre Schöpfung. 'Ich habe mit viel Leidenschaft gearbeitet, sieben Tage die Woche, ohne Urlaub, nur einmal nahm ich eine Woche frei, um meine Tochter zur Welt zu bringen', berichtet Petrescu, eine resolute, selbstbewusste Frau, in fließendem Deutsch, 'es gibt ein Foto, auf dem ich hochschwanger auf einem Baugerüst jongliere.'"

Weitere Artikel: Arno Widmann hat Zweifel, ob der Irakkrieg wirklich beendet ist, wie Präsident Obama gerade verkündet hat. Der Germanist Manfred Schneider schüttelt sich vor Ekel über Thilo Sarrazin und besonders die amerikanischen Autoren, die er als Sarrazins Vorläufer ansieht: Bruce Bawer, Walter Laqueur, Mark Steyn und Christopher Caldwell (zumindest letzterer hat in englischen und amerikanischen Zeitungen wie dem Guardian, dem New Statesman, der New York Times, dem New Humanist und Stephen Colbert eine leicht differenziertere Aufnahme gefunden).

Besprochen werden Jasmila Zbanics Film "Zwischen uns das Paradies", Jon Turteltaubs Film "Duell der Magier" mit Nicholas Cage und Alfred Molina, Nanette Bursteins Filmkomödie "Verrückt nach dir" mit Drew Barrymore und Thomas Eloy Martinez' Roman "Purgatorio" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

TAZ, 02.09.2010

Auf der Meinungsseite erklärt der Politikwissenschaftler Markus Linden, weshalb Thilo Sarrazins "völkisch inspirierter Amoklauf" gut für die Demokratie ist: "In einer argumentative Debatte, die sich daraus entspinnt, lassen sich die Ansichten eines Thilo Sarrazin ebenso disqualifizieren wie der Chauvinismus eines Geert Wilders. Der bloße moralisierende Rückgriff auf die Vokabeln der Political Correctness hilft hingegen wenig. Wer sich auf den Vorwurf des Rassismus und des Populismus beschränkt, bestärkt für viele eher den Eindruck, hier spreche jemand unterdrückte 'Wahrheiten' aus."

Im Kulturteil berichtet Cristina Nord von den Festspielen in Venedig über Darren Aronofskys Psychothriller "Black Swan", Andrew Laus Actionspektakel "Legend of the Fist: The Return of Chen Zhen" und Robert Rodriguez' Rachefantasie "Machete".

Besprochen werden zwei Choreografien, die an den im vergangenen Jahr gestorbenen Tänzer Merce Cunningham erinnern, Jasmila Zbanics Spielfilm "Zwischen uns das Paradies" über die Auswirkungen islamisch-wahabitscher Verhaltensnormen auf ein Liebespaar im heutigen Bosnien, Nicholas Stollers Film "Männertrip", Lorenz Knauers Porträtfilm "Jane's Journey - Die Lebensreise der Jane Goodall" über die berühmte Schimpansenforscherin und das Buch "Viva Fotofilm - Bewegt/unbewegt" über eine wenig beachtete, aber durchaus reizvolle Kunstform (mehr dazu in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr)

Und Tom.

NZZ, 02.09.2010

Das haben wir gestern nicht gesehen: Auf den vorderen Seiten schrieb Jürg Dedial über die Sarrazin-Debatte in Deutschland: "Das sittliche Deutschland kann jetzt mit den Vokabeln der Unerträglichkeit und der weit übertretenen Grenzen und roten Linien versuchen, Sarrazin mundtot zu machen. In diesem Milieu der Korrektheit, zu dem auch das politische Establishment zu zählen ist, gehört dies zum Alltag. [...] Freilich hat sich unseres Wissens bis jetzt keine dieser führenden politischen Figuren ernsthaft mit den tiefer liegenden Fragen auseinandergesetzt, die Sarrazin schon seit längerer Zeit aufwirft."

Im Feuilleton schildert Beat Stauffer, wie Aktivisten in Marokko und Algerien gegen die vom Staat rigide durchgesetzte Einhaltung des Ramadan vorgehen: "Der Journalist und Blogger Najib Chaouki hat kurz vor Beginn des diesjährigen Fastenmonats ein Diskussionsforum auf Facebook ins Leben gerufen, das sich Moroccans for the right not to fast nennt. Chaouki hat nach eigenen Angaben neben Zustimmung viele hasserfüllte Mails und gar Morddrohungen erhalten. Das hält ihn aber nicht davon ab, für das Anliegen weiterzukämpfen. 'Wir wollen nicht durch Aktionen provozieren, sondern eine öffentliche Debatte über individuelle Freiheiten auslösen', sagt Chaouki."

Weiteres: Jürgen Tietz stellt die Arbeit der Berliner Architekten Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton vor. Ludger Lütkehaus verarbeitet den 100 Kilometer langen Stau in China. Besprochen Dani Levys Satire "Das Leben ist zu lang", Laurent Tirards Comicverfilmung "Der kleine Nick", Gershom Scholems Geschichte des Davidsterns "Das Davidschild" und Daniel Zahnos Roman "Rot wie die Nacht" (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

SZ, 02.09.2010

Der Philosophieprofessor Christian Illies erkennt, dass es im Streit um das Bahnhofsprojekt "Stuttgart21" um mehr geht als um Architekturfragen: "Solche moralische Aufladungen kennen wir vornehmlich beim Aufeinanderprallen von Weltbildern, also etwa bei Diskussionen um Schulpolitik oder Gerechtigkeitsfragen. Das legt nahe, auch bei den Architekturdebatten weniger einen ästhetischen Dissens als einen grundsätzlichen Streit um unser gesellschaftliches Selbstverständnis zu vermuten."

Amin Farzanefar spricht mit dem iranischen Dokumentarfilm-Regisseur Bahman Kiarostami über die Situation von Dokumentarfilmern im Iran und über das Internet, das 2009 so wichtig wurde: "Nehmen Sie den enormen Einfluss der Filme über die Wahlunruhen 2009 - In Abwesenheit der internationalen Medien mit dem Handy aufgenommen. Die ersten waren rohe Dokumente, dann wurde das Material bearbeitet, geschnitten, kommentiert. Wir Profis sahen auf einmal eine Möglichkeit, an die wir vorher nicht gedacht hatten. Inzwischen läuft der Vertrieb zu 90 Prozent über das Netz."

In der Vorbemerkung zum Interview erwähnt Farzanefar iranische Dokumentarfilmer aus der Zeit vor dem Schah, die uns neugierig gemacht haben: Kamran Shirdel und sein Film "The Night it rained" (1967), der einer Zeitungsmeldung über ein Zugunglück nachgeht:



und Forough Farrokhzads Filmpoem über eine Leprakolonie, "The house is black" (1962). Hier ein Auszug:



Weitere Artikel: Tobias Kniebe macht sich locker für die Filmfestspiele in Venedig. Eine Meldung informiert uns, dass der iranischen Filmemacher Jafar Panah, der weder zur Berlinale noch nach Cannes reisen durfte, auch nicht nach Venedig darf. Helmut Mauro bricht eine Lanze für Arvo Pärts Vierte Symphonie: Edelkitsch, und doch... Ralph Jentsch feiert die Wiederentdeckung eines verschollen geglaubten Aquarells zu George Grosz' Gemälde "Deutschland, ein Wintermärchen" (mehr dazu in der Zeit). Der italienische Fotograf Oliviero Toscani spricht im Interview über die Inszenierung von Bildern im allgemeinen und die Inszenierung von Guttenberg in Afghanistan im besonderen: "Die Fotografie hat die lächerliche Seite des Verteidigungsministers preisgegeben. Ich glaube nicht, dass er besonders schlau ist, wenn er sich so darstellt." Hans-Peter Kunisch erkundet, wie sich Serbien auf die Leipziger Buchmesse 2011 vorbereitet, auf der es Ehrengast ist. Willi Winkler gratuliert Regis Debray zum Siebzigsten.

Besprochen werden eine Ausstellung der Grafiken Antoine Watteaus im Louvre, Jasmila Zbanics Film "Zwischen uns das Paradies" und Barbara Ehrenreichs Buch "Smile or Die. Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

Und Sarrazin: Auf der Seite 3 berichtet Susanne Höll, dass die SPD sich von Kritikern aus der Union, der FDP und der Linken getrieben fühlt, Sarrazin aus der Partei auszuschließen, aber nicht so recht weiß, wie sie das bewerkstelligen soll. Auch die Vorstandsmitglieder der Bundesbank würden Sarrazin gern los, ohne zu wissen wie, meldet Helga Einecke. Wenig Verständnis haben die Hildesheimer für die dortige Buchhandlung Decius, die eine ausverkaufte Lesung mit Sarrazin abgesagt hat, weil die Polizei die Sicherheit "nicht zu hundert Prozent" gewährleisten konnte, berichtet Rudolf Neumaier. Im Feuilleton tüfteln Andrian Kreye und Christian Weber aus, warum Intelligenzmessungen irgendwie unzuverlässig sind.

FAZ, 02.09.2010

Die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern wehrt sich gegen ihre Indienstnahme für die Thesen des Thilo Sarrazin, der sie an entscheidenden Stellen seines Buches zitiert. Unmittelbare Verdummungsgefahr sieht sie jedenfalls nicht: "Eltern und Kinder zeigen nur eine mittelhohe Übereinstimmung im Intelligenzquotienten. Unterdurchschnittlich intelligente Eltern können überdurchschnittlich intelligente Kinder haben und umgekehrt. Das Ungleichgewicht in der Fortpflanzung müsste noch über viele Generationen gehen, bevor der IQ merklich absinkt. Die größte Gefahr für eine gesellschaftliche Verdummung besteht darin, dass soziale Herkunft für Schul- und Berufserfolg wichtiger ist als Intelligenz und Begabung."

Weitere Artikel: Wie bei einem neuen Harry-Potter-Band ging es zu bei der Veröffentlichung von Tony Blairs Memoiren, weiß Gina Thomas aus London zu berichten. Michael Althen ist hin und weg vom Eröffnungsfilm der Filmfestspielen in Venedig, Darren Aronofskys "Black Swan" mit Natalie Portman, eine "symbolschwere Deflorationsphantasie zu den Motiven von 'Schwanensee'". Gerhard Rohde bilanziert das gelungene "AlpenKlassik"-Musikfestival in Bad Reichenhall. Über die Entscheidung israelischer Schauspieler, nicht in der Siedlerstadt Ariel aufzutreten und die Reaktionen darauf informiert Joseph Croitoru (mehr dazu in der Jerusalem Post). Auf der Kinoseite kommentiert Bert Rebhandl die Ausdifferenzierung von 3D, wie man sie am Beispiel von "Avatar" und "Piranha 3D" erlebt.

Auf der Medienseite widmet sich Oliver Jungen der Frage, ob wir auch unsere Fernseher auf 3D umrüsten müssen.

Besprochen werden Aufführungen beim Berliner "Tanz im August"-Festival (insgesamt ist Wiebke Hüster unzufrieden und sieht mehr "Kleinkunst" als Tanz), Daniel Burens künstlerische Bearbeitung der Synagoge von Stommeln, eine Einspielung von Maurice Ravels Klavierkonzerten durch das Cleveland Orchestra unter Pierre Boulez mit dem Pianisten Pierre-Laurent Aimard, Jasmina Zbanics Film "Zwischen uns das Paradies" (mehr) und Bücher, darunter Robert Seethalers Roman "Jetzt wird's ernst" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Zeit, 02.09.2010

Mehrere Artikel zu Thilo Sarrazin. Giovanni di Lorenzo rechtfertigt das auf der ersten Seite mit einer schlagenden Feststellung: Das Interview mit Sarrazin in der letzten Zeit-Ausgabe "provozierte" innerhalb weniger Tage online 1100 Leserkommentare.

Bernd Ulrich fragt, warum die Medien die von Sarrazin angesprochenen Probleme eigentlich nie selbst aufgegriffen haben und kommt zu dem Schluss, dass Redaktionen heute "in fast schon absurder Weise homogen und hermetisch [sind]. Kaum Ostdeutsche, so gut wie keine Migranten, immer weniger Arbeiterkinder; dafür Mittelschicht allüberall, mit sehr ähnlichen Biografien. Dass sich daraus keine lebendige Wahrnehmung der wirklichen Welt der Migranten ergibt, liegt auf der Hand."'

Außerdem: Mariam Lau skizziert das Problem, das die SPD mit Migranten hat (Konkurrenz für die eigene Arbeiter-Klientel). Im Feuilleton beklagt sich Hilal Sezgin, praktisch die einzige Zeit-Autorin mit Migrationshintergrund, bitter darüber, dass sie immer nur als Muslimin wahrgenommen wird. Auf der Wissensseite erklärt die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern, warum Sarrazins Behauptung "Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich" völlig sinnlos ist.

Für's Feuilleton besucht Katja Nicodemus den japanischen Trickfilmer Hayao Miyazaki und stellt einige seiner bekanntesten Filme vor (hier ein 6-teiliger französischer Dokumentarfilm über Miyazakis Studio Ghibli). Die französische Kritik murrt, aber Gero von Randow ist höchst angetan von Michel Houellebecqs neuem Roman "La carte et la territoire": kein skandalöses Buch, dafür "ein klassisches". Tobias Timm skizziert einige Entwürfe für den Innenausbau des Berliner Schlosses. Hanno Rauterberg lernt auf der Architekturbiennale in Venedig, dass Architektur ein Streitmedium ist. Christian Kortmann besucht den Münchner Club Harry Klein. Maximilian Probst porträtiert den kanadischen Philosophen und Katholiken Charles Taylor. Andrea Hanna Hünniger stellt die zweite Ausgabe der Zeitschrift I like my style vor, die mit Fotos aus dem gleichnamigen Blog bestückt ist.

Besprochen werden ein Dokumentarfilm über den Schweizer Filmregisseur Daniel Schmid (mehr) und Bücher, darunter Martin Mosebachs Roman "Was davor geschah" (Ulrich Greiner widmet ihm den Feuilletonaufmacher) sowie Steven Uhlys Familiengeschichte "Mein Leben in Aspik" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

Der Chancen-Teil widmet sich der Gleichberechtigung von Frauen in der Arbeitswelt, eine Spezies, die sich die Zeit-Redaktion offenbar nur als obszöne Karikatur vorstellen kann: in Papis übergroßem Nadelstreifenjackett, den schwangeren nackten Bauch von einem Hemdchen in Kindergröße entblößt, über dem neckisch eine Krawatte baumelt. (Die Amerikaner sind natürlich schon wieder Meilen weiter)