26.10.2001. Die Ironie des Iran zeigt sich im Internet: Jahanshah Javids Website bietet Essays, Karikaturen, erotische Geschichten und Diskussionen über den 11. September.
iranian.com gehört zu den Adressen, für die man das Internet einfach lieben muss. Gemacht wird sie in den
USA - denn so weit ist die von
Hans-Magnus Enzensberger jüngst gelobte Meinungsfreiheit im Iran noch nicht, dass man dort eine Adresse mit dem Motto "Nothing is sacred"
ins Netz stellen könnte. Wir haben sie heute Beim Stöbern nach Links zu einem
Artikel über
Mohsen Makhmalbaf in der
FAZ entdeckt. Auf
Iranian.com findet sich ein
langer Essay des Filmemachers über
Afghanistan aus dem Juni des Jahres: "Limbs of no body - World's indifference
to the Afghan tragedy". Auch wenn sich die Aktualität bekanntlich geändert hat und alle Welt
inzwischen an Afghanistan denkt: Überholt ist dieser Artikel ganz gewiss nicht.
Gründer von
Iranian.com ist
Jahanshah Javid, der seinen Lebensweg so beschreibt: "I used to love the
Shah when I was a kid. Then I became a supporter of the
revolution in my late teens. I became religious, grew a
beard and changed my name to Mohammad. I
snapped out of that too and settled permanently in the
U.S. in 1990."
Iranian.com hat die sympathische Unübersichtlichkeit wirklich gelungener Internetadressen. Man findet eine Menge
Karikaturen (zum Beispiel
diese), ein
Forum, die neuesten
Kreationen des Modeschöpfers
Pierre Garroudi und, höchst aktuell, ein
Dossier zu Prinzessin
Soraya, die gestern in Paris gestorben ist, mitsamt
Auszug aus ihrer
Autobiografie und
Fotos.
Auch
erotische Geschichten und
künstlerisch-erotische Fotoserien werden in
Iranian.com publiziert. Die Sache ist nicht einseitig:
iranische Bodybuilder werden ebenfalls gefeatured.
Und natürlich wird auf
Iranian.com auch über den 11. September
diskutiert.
Hier
beschreibt Javid sein Leben mit
Iranian.com. Es ist bewegend!