10.07.2001. Zerstörung der Biosphäre und Ausbreitung menschheitsbedrohender Seuchen durch Terroranschläge: Bill Joy warnt vor den neuen Technologien.
Im
FAZ-
Interview (siehe auch
Feuilleton-Rundschau) findet deren liebster Technologiekritiker in Sachen Robotik, KI, Nano- und Gentechnik,
Bill Joy, leider immer weniger Anlässe zu jenem
"vorsichtigen Optimismus", den er noch vor einem Jahr propagierte.
Schon damals prophezeite Joy die
Ersetzung des Menschen durch sich selbst reproduzierende Roboter, die
Zerstörung der Biosphäre durch nanotechnische Experimente und die
Ausbreitung menschheitsbedrohender Seuchen infolge von Terroranschlägen auf Genlaboratorien. Inzwischen, meint Joy düster, sei dieses alles noch ganz genau so, nur irgendwie auch schon ein ziemliches Stück weiter gekommen. Wir haben vor einem Jahr, als die Techno-Debatte durch den Nachdruck von Joys
Wired-Artikel in der
FAZ auch in Deutschland begann,
Links zur Debatte gegeben, die man bis heute
nachlesen kann.
FAZ-Herausgeber
Frank Schirrmacher hat übrigens gerade ein
Buch zum Thema herausgegeben. Titel:
"Die Darwin AG" Der Band dokumentiert die von der
FAZ initiierte Debatte über die Bio-, Computer- und Nanotechnologie. Er versammelt Interviews, Essays, Texte und Stimmen u.a. von Bill Joy und dessen immer ziemlich gut gelauntem Antipoden
Ray Kurzweil über unsere Zukunft mit, in, oder zwischen den neuen Technologien.
Eine ausführliche
Liste mit Veröffentlichungen und interessanten
Links zu Bill Joy findet sich auf der überaus empfehlenswerten
Website des
"Center for the Study of Technology and Society", einem "non-profit think tank" in Washington, D.C., der sich besonders der Erforschung der
Wechselwirkungen zwischen technologischem und gesellschaftlichem Wandel widmet.
Die Site enthält außerdem
Special-Focus-Seiten beispielsweise zu
Desingnerbabies,
Genom-Patenten sowie kriminellen bzw.
terroristische Nutzungen des Internets, die die jeweiligen Debatten, Positionen, deren Umfeld und umfangreiche Lektüre-und Linklisten durchaus sehr übersichtlich darstellen.