15.12.2001. W.G. Sebald war in den angelsächsischen Ländern der vielleicht bekannteste deutsche Autor.
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W.G. Sebald, the profoundly elegiac and distinctive author of
'Austerlitz' and other novels and one of the
most acclaimed of contemporary writers, was killed yesterday in an automobile accident
in Norfolk, England, near his home in Norwich in East Anglia. He was 57",
meldet die
New York Times in ihrer heutigen online-Ausgabe. Der Autor des Artikels, Mel Gussow, beruft sich in seinem auf ein Gespräch mit dem Agenten Sebalds,
Andrew Wylie. Sebald habe seine Tochter heimfahren wollen und sei, möglicherweise nach einem Herzinfarkt, in den Gegenverkehr gerast. Seine
Tochter Anna sei schwer verletzt.
Die Meldung war am
Samstag um 14 Uhr noch nicht von den deutschen Agenturen bestätigt. Die
New York Times hatte Sebald am 11. Dezember dem amerikanischen Publikum in einem
Porträt vorgestellt. Sebald war in den angelsächsischen Ländern der vielleicht
bekannteste deutsche Autor. Die Übersetzung seines letzten Romans "Austerlitz" ist vor Wochen allenthalben besprochen worden. Die
New York Times wählte den Roman zu einem der besten
Bücher des Jahres. Auch der
Guardian hatte beim Erscheinen von "Austerlitz" ein langes
Porträt über Sebald gebracht, wo sich Sebald auch kurz über die Anschläge vom
11. September äußerte. Andere große Besprechungen des Buchs und Porträts finden wir etwa in
The New Republic (mehr
hier) und bei
El Pais (mehr
hier).
Auch die
deutsche Presse betrachtete "Austerlitz" im letzten Frühjahr als eines der wichtigsten Bücher des Jahres.
Hier die Perlentaucher-Resümees der Artikel. Ein Buch der
"tausendundeinen Offenbarung" nannte Thomas Steinfeld in der
FAZ diesen Roman über eine jüdische Kindheit. Steinfelds Artikel können Sie
hier nachlesen.
Stefan Heym, "eine der
aufrechtesten Gestalten gewesen, die es in der Geschichte der deutschen Demokratie je gegeben hat" (so Thomas Steinfeld in der SZ), ist am Sonntag im Alter von 88 Jahren an Herzversagen in Israel gestorben. Eine
Biografie mit den wichtigsten Lebensstationen und
viele weitere Links findet sich auf der Internetadresse des Goethe-Instituts.
Die Links zu den
Nachrufen in der deutschen Presse entnehmen Sie bitte unserer
Feuilletonrundschau.