Magazinrundschau

Die Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
27.09.2004. Der New Yorker sagt den nächsten Irakkrieg an. In Literaturen erklärt Toni Morrison, warum das Leben für die Afroamerikaner nach dem 11. September leichter wurde. Die New York Review of Books erklärt, warum Arafat mit dem Friedensprozess leben kann, aber nicht mit einem Friedensschluss. In Prospect erklärt der Biologe Richard Dawkins, wen man an einer roten Krawatte erkennt. Der Espresso sucht Abu Mussab Al Zarqawi. Le Point bringt ein unveröffentlichtes Interview mit dem Feuerwerker Michel Foucault. Al Ahram wundert sich über Otto Schily. Das New York Times Magazine ortet die Zukunft des politischen Journalismus.

New Yorker (USA), 04.10.2004

In seiner ellenlangen, sehr informativen Reportage aus Kirkuk untersucht George Packer, ob die Stadt zum Schlachtfeld eines neuen ethnischen Konflikts werden könnte - diesmal zwischen Kurden und Arabern. Zu Beginn erzählt er die Geschichte eines Überraschungsbesuchs von Saddam Hussein im Haus einer Familie von assyrischen Christen im Jahr 1983, die bis zur Verstaatlichung durch die Baath-Partei für die von englischen Managern geführte Öl-Gesellschaft gearbeitet hatten. "Der lange anhaltende Krieg gegen die irakischen Kurden hatte sich verstärkt, und es schien, als wolle Saddam sich der Loyalität jener versichern, die in der wichtigen Ölindustrie arbeiteten. Noch heute erinnert sich Luna Dawood an Saddams Besuch als ein wenig schwindelerregend: Er sah gut aus in seiner Militäruniform und nahm sich Zeit, das Haus zu bewundern und freundliche Fragen zu stellen. Sein Eau de Toilette war derart penetrant, dass Dawood den Geruch an ihrer Hand, die Saddams Hand geschüttelt hatte, tagelang nicht los wurde. Und das Sofa im Wohnzimmer roch so stark, dass man es weggeben musste."

Weiteres: Christopher Buckley stellt einen Katalog mit Verhaltens- und Auftrittsregeln für die Präsidentschaftskandidaten während der TV-Debatten auf ("Die Kandidaten sollen keine Helme tragen"). Zu lesen ist außerdem die Erzählung "The Dressmaker?s Child" von William Trevor. Ruth Franklin rezensiert den jetzt erschienenen dritten Band der autorisierten Biografie von Norman Sherry über Graham Greene ("The Life of Graham Greene", Viking). Die Kurzbesprechungen widmen sich heute Büchern, deren Autoren von ihrem Leben in fremden Ländern und Städten berichten, darunter Bombay und Honolulu. Sasha Frere-Jones wirft einen Blick auf die aktuellen Pop-Charts. Und David Denby sah im Kino die Komödie "I love Huckabees" von David O. Russell (mit Dustin Hoffman und Isabelle Huppert) und John Sayles Politthriller "Silver City" - in beiden Filmen wittert Denby das Selbstmitleid von Liberalen, die ahnen, dass Bush wiedergewählt wird.

Nur in der Printausgabe: eine Reportage über Weltraumtourismus, ein Porträt des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan (mehr), ein Artikel über die Fernsehnachrichten von CBS und Lyrik von Derek Walcott und Joseph Brodsky.
Archiv: New Yorker

Literaturen (Deutschland), 01.10.2004

Sigrid Löffler hat sich mit der Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison unterhalten: über ihren jüngsten Roman "Liebe" und Jahrzehnte schwarzer Emanzipationsbewegung, die nicht so eindeutig und einstimmig verlief, wie es allgemein dargestellt wird. Dabei stellt sich sogar heraus, dass George W. Bush der afro-amerikanischen Minderheit behilflich war, und zwar "unabsichtlich", denn "die neue rassistisch entfremdete Gruppierung in diesem Land sind die Araber. Sie haben die Schwarzen als Buhmänner abgelöst. Schwarze Männer spüren sehr deutlich, dass der unentwegte Überprüfungsdruck in der Öffentlichkeit nachlässt und die alltägliche Bürde ständiger Überwachung und Kontrolle sich auf Männer vage arabischen Aussehens verlagert. Der Araber ist das neue Opfer, das neue Feindbild. Das ist eine momentane Erleichterung für Schwarze. Aber um welchen Preis."

Im Schwerpunkt geht es Literaturen diesmal um "das höchste der Gefühle": die Liebe. Im Rampenlicht also: Neue Liebesgeschichten, neue Sachbuchpublikationen zur Liebe, eine neue Übersetzung des Kamasutras, die "ungewöhnliche Perspektiven" eröffnet, Utopien der Liebe und Realitäten der Liebe.

Weiteres: Im Editorial tadelt Literaturen rasante Verlagspraktiken wie das "irrwitzige Marketing" für Bill Clintons Memoiren, die zur geduldigen Natur des Buches in radikalem Widerspruch stehen. Franz Schuh erfährt in Pal Gerhard Olsens Krimi "Das Mädchen von Oslo", was passiert, "wenn man restlos alles aus einem Menschen herausnimmt und ihn dann mit den eigenen verdorbenen Lebensinhalten anfüllt". Im "nordischen Dunkel" allerdings bleiben für ihn "die seelischen Verwicklungen, die zu den Morden führen". Im Magazin berichtet Stefan Zweifel über die Welle von Reality-Büchern, die über die französischen Bücherherbst hereinbricht (unter anderem "Rien de grave", Justine Levys 200-seitiger, spätpubertärer Rachefeldzug gegen Carla Bruni). Manuela Reichart schwärmt von "In the Cut", Jane Campions "schmerzlichstem und düsterstem Film" (eine Verfilmung von Susanna Moores Sex-And-Crime-Roman "Aufschneider" mit Meg Ryan in "großartiger Fehlbesetzung"). Qualität statt Quasselei - Aram Lintzel singt ein Loblied auf die Webseite literaturcafe.de, die der "Einsamkeit des Schmökerers unter der Nachttischlampe" ein Ende bereitet.
Archiv: Literaturen

New York Review of Books (USA), 07.10.2004

Eine wahre Schatztruhe an Informationen erster Hand über den israelisch-palästinensischen Friedensprozess glaubt Robert Malley mit Dennis Ross' "The Missing Peace" in Händen zu halten. In der Tat hat der langjährige Regierungsbeauftragte für den Nahen Osten darin seine Innenansicht der Friedensverhandlungen - darunter auch Oslo und Camp David - festgehalten. Dabei räume Ross Versäumnisse auf amerikanischer Seite ein, die irgendwann auf einen eigenen Standpunkt verzichtet hatte: "'Verkaufen' wurde Teil unserer Vorgehensweise. Damit begann ein Muster, dass für unseren Ansatz in den Bush- und Clinton-Jahren charakteristisch sein würde. Wir nahmen israelische Ideen oder Ideen, mit denen die Israelis leben konnten, und überarbeiteten sie. Dabei versuchten wir, diese für die Araber attraktiver zu machen, und gleichzeitig die Araber dazu zu bringen, ihre Erwartungen nach unten zu revidieren." Übertrieben findet Malley jedoch Arafats Stigmatisierung als denjenigen, der die Verhandlungen scheitern ließ. Für Ross ist Arafat "der fehlende Frieden im Titel", denn er "konnte mit einem Friedensprozess leben, nicht aber mit einem Friedensschluss."

Weitere Artikel: Bei der Lektüre zweier von militärischen Befehlshabern verfassten Berichten (Schlesinger Report und Fay Report) erlangt Mark Danner die endgültige Gewissheit, dass die Folter in Abu Ghraib keine Ausnahme war, sondern fester Bestandteil einer umfassenden Informationsbeschaffungsmethodik im US-amerikanischen Krieg gegen den Terror. Michael Kimmelman ernennt Kevin Bazzanas "Wondrous Strange: The Life and Art of Glenn Gould" zur bisher besten Glenn-Gould-Biografie. Clifford Geertz schließt aus zwei jüngst erschienenen Büchern (Orin Starns "Ishi's Brain: In Search of America's Last 'Wild' Indian" und Karl und Clifton Kroebers "Ishi in Three Centuries"), dass die Geschichte von Ishi, dem 1911 in Kalifornien aufgefundenen und vermutlich letzten freilebenden Indianer, nun endgültig der Vergangenheit angehört. Norman Rush ist sichtlich verstört von Moses Isegawas starkem Roman "Snakepit" (Die Schlangengrube), der von der Herrschaft des ugandischen Kaligula Idi Amin handelt und beschreibt, wie Menschen sich mit dem Bösen abfinden und ihnen jedes Gefühl für Moral abhanden kommt. Und Jason Epstein ist mit Thomas Franks "What's the Matter with Kansas?" tief im Bush-hörigsten Bundestaat der USA versunken.

Prospect (UK), 01.10.2004

Was ist dran an dem Begriff der Rasse? Rein genetisch gesehen, erklärt der Biologe Richard Dawkins in einem Artikel, der in gekürzter Form den Inhalt seines Buches "The Ancestor's Tale" wiedergibt, unterscheiden sich die verschiedenen menschlichen Rassen weitaus weniger voneinander als verschiedene Individuen. Doch bedeutet das, der Begriff der Rasse habe ausgedient, sei irrelevant und ohne jede Aussagekraft? Nein, lautet Dawkins' klare Antwort. Im Gegenteil: Gerade die Tatsache, dass sich die geringfügigen genetischen Unterschiede zwischen den Rassen hauptsächlich in hochsichtbaren Äußerlichkeiten niederschlagen, weise darauf hin, wie kulturbestimmt die menschliche Spezies ist und wie wichtig es ist, die Angehörigen der eigenen Kultur erkennen zu können. Es sei daher Unsinn, so zu tun, als sähe man keine Unterschiede zwischen den Rassen, wie ein amüsanter Vorfall, der sich bei einer wissenschaftlichen Tagung zugetragen hat, deutlich mache. "Zu Beginn der Tagung bat der Vorsitzende jeden von den Teilnehmern sich vorzustellen. Der Afrikaner - der einzige Schwarze - trug eine rote Krawatte. Er beendete seine kurze Rede mit den Worten: 'Sie können sich leicht merken, wer ich bin. Ich bin der mit der roten Krawatte.'" Einen Auszug aus "The Ancestor's Tale" hat der Guardian veröffentlicht.

Wie konnte sich der chinesische Kommunismus nach den studentischen Unruhen und ihrer blutigen Niederschlagung auf dem Platz des Himmlischen Friedens halten? Anhand ihrer einjährigen Umerziehung beim Militär erzählt die jetzt in den USA lebende Chinesin Yiyun Li, wie sie begriff, dass man im unterdrückten China nur ein Recht auf "den Reißverschluss im Mund" hat, und darauf, sich nicht aufzulehnen.

Weitere Artikel: Nadine Meisner huldigt dem "Vater des englischen Balletts" Frederick Ashton und befürchtet, dass ihm aufgrund seines lyrisch-fließenden Stils kein Nachleben beschieden ist. Zweimal Innerbritisches: Wird Gordon Brown 2008 Premierminister? Verschiedene Bewunderer und Kritiker machen sich ans Spekulieren. Robin Harris fordert mehr Zugkraft von rechts bei den Tories. Schließlich wirft Ben Lewis einen kritischen Blick auf den Handel mit der Kunst und schließt missmutig: "Der Markt für zeitgenössische Kunst ist eine selbsterfüllende Prophezeiung, bei der Marktwert und Kulturwert miteinander verschmolzen sind."
Archiv: Prospect

Outlook India (Indien), 04.10.2004

In Indien ist die drittgrößte muslimische Bevölkerung der Welt zu Hause, doch ihr öffentliches Image bezeugt eher ihren geringen gesellschaftlichen Einfluss. Das Stereotyp ist universeller Standard: "Ein Bild verschleierter Frauen und betender Männer. (...) Eines rückständigen, rückwärts gewandten Volkes, das sich vermehrt wie die Karnickel und jegliche Veränderung scheut." Ein Outlook-Autorenkollektiv zeichnet in der Titelgeschichte ein neues Bild: religiöse Integrität ohne Fundamentalismus, kombiniert mit modernem Lifestyle = Ankunft im Mainstream.

Das Taj Mahal feiert den 350. Geburtstag, doch die offiziellen Feiern geraten zur traurigen Veranstaltung: Sheela Reddy berichtet von jammernden Ladenbesitzern und einer sterbenden Stadt. Aber, immerhin: Die Substanz des Gebäudes ist im hervorragendem Zustand.

Seema Sirohi war beeindruckt von Premierminister Manmohan Singhs erstem internationalen Auftritt in New York (UNO, Bush) und bescheinigt ihm ein sicheres Auftreten auf der Weltbühne, Gefühl für den richtigen Ton und "politische Nerven aus Stahl". Seine Aufgabe war nicht leicht, vor allem für einen Politker mit linken Koalitionspartnern; sie bestand darin, "die Götter des Kapitalismus für Indien einzunehmen und den Pantheon der Macht im Weißen Haus zu beeindrucken". In der Netzausgabe ist außerdem Singhs Rede vor der UNO-Vollversammlung dokumentiert.

Ebenfalls nur im Netz, eine Übernahme von Znet: "Reality Check" mit Michael Moore. "Schluss mit dem Händeringen! Schluss mit der Unkerei! Muss ich kommen und euch persönlich beruhigen? (...) Bush IST so gut wie weg - wenn wir alle aufhören zu jammern und zu zittern wie ein Haufen ängstlicher Volltrottel. Das ist peinlich, verdammt!" Klar ist Kerry ein mickriger Kandidat. Aber - Moore erklärt's auf unvergleichliche Art an einem Beispiel, das alle verstehen - mit einem Pontiac kann man eine Zeitlang prima fahren, auch wenn's kein Cadillac ist. Also, bitte: "Kein negatives Wort mehr bis zum 3. November!"
Archiv: Outlook India

Espresso (Italien), 30.09.2004

Leo Sisti da Zarka sucht in Jordanien nach Spuren von Abu Mussab Al Zarqawi. Der nach Bin Laden meistgesuchte Terrorist der Erde hat dort seine Jugend verbracht. Viele Fakten gibt es nicht, mit siebzehn ist Zarqawi von der Schule abgegangen. "Zu dieser Zeit führte er ein zielloses Dasein in Zarka, eine Stadt mit 700.000 Einwohnern und hoher Kriminalitätsrate. Kleinere Verbrechen, Schlägereien mit Jungs aus dem Viertel, Alkohol. Außerdem eine Tätowierung auf dem Arm: eine Praktik, die im Islam streng verboten ist." Zarqawis Mutter war bis zu ihrem Tod übrigens davon überzeugt, ihr Sohn verkaufe Honig.

Giovanna Zucchoni warnt Italien vor der Welle an Prozac, Viagra & Co, die aus den USA herüberschwappt. Aus Günter Amendts Buch "No Drugs no future" hat sie aber auch erfahren, dass es ein Leben ohne Lifestyle-Drogen nicht mehr geben wird. "Die Lebensbedingungen in den reichen Gesellschaften des Nordens machen den Gebrauch psychoaktiver Substanzen unumgänglich. Ohne sie kann der Arbeit nicht mehr begegnet werden, und das Leben wird unerträglich."

Weitere Artikel: Die vordringliche Aufgabe des neuen Präsidenten der USA wird sein, den Antimamerikanismus zu reduzieren, schreibt Moses Naim, Herausgeber von Foreign Policy, in einem Meinungsbeitrag. Bisher habe es sich Washington sehr einfach gemacht: "Die Schreihälse werden ignoriert, die Mörder umgebracht." Im Kulturteil kündigt Cesare Balbo die "bisher reichhaltigste" Retrospektive zu Andy Warhol in Mailand an, und Monica Maggi entdeckt Bondage als Trend.
Archiv: Espresso

Spiegel (Deutschland), 27.09.2004

Helene Zuber hat ein kleines, aber feines Interview mit Woody Allen über den US-Wahlkampf, die Rolle von Stars und Intellektuellen darin und die Frage geführt, warum Allen sich in seinen Filmen noch nicht mit dem 11. September und seinen Folgen für das Leben in Manhattan auseinandergesetzt hat. Zum Schluss geht es um Michael Moore. Allen: "Moore hat mit 'Fahrenheit 9/11' eine sehr erfolgreiche und gute Dokumentation abgeliefert. Aber das Problem war, dass nur die den Streifen liebten, die wie er empfinden. Ich zum Beispiel. Aber auch Moore gelang es nicht, die Gegenseite zu beeinflussen. Das hat man mit Hilfe von Meinungsumfragen ausgetestet. Hoffnungsloser Fall."

Alexander Osang hat, vier Jahre nach dem Skandal um seine gefälschten Hollywood-Interviews im SZ-Magazin, den Reporter Tom Kummer getroffen. Einsam ist es um ihn geworden: "... die Leute, mit denen ich darüber hätte reden können, erreichte ich nicht mehr. Die haben mich fallen lassen, mein Agent hat mir ein Fax geschickt. Auf dem stand, ich hätte die Definition von Freundschaft verletzt. Am Ende denkt jeder nur an sich selbst. Den Jungs geht's doch allen gut. Die sind alle wieder untergekommen in den Medien. Es hat niemand angerufen."

Weitere Artikel: Jürgen Dahlkamp hat einige der Flüchtlinge aufgesucht, die über die Prager Botschaft nach Westdeutschland kamen. Ralf Hoppe hat Nancy Bush, die Tante des US-Präsidenten, auf einer Wahlkampftour für ihren Neffen in Deutschland beobachtet. Und Wolfgang Reuter beschreibt den Machtkampf in der Deutschen Bank zwischen Josef Ackermann und Rolf Breuer - beide fördern die Dominanz der Investmentbanker - auf der einen Seite und dem Aufsichtsrat - der das mehrheitlich für zu riskant hält - auf der anderen Seite.

Nur im Print: ein Interview mit Bundesinnenminister Otto Schily "über den Erfolg der Rechten und seine neue Sicherheitsarchitektur", eines mit Karstadt/Quelle-Aufsichtsratschef Thomas Middelhoff über "die Sanierung des angeschlagenen Kaufhaus-Konzerns" und eins mit Volker Gebhardt über das Deutsche in der deutschen Kunst der Jahrhunderte. Der Titel widmet sich übergewichtigen Schülern.
Archiv: Spiegel

Radar (Argentinien), 26.09.2004

Und welches ist ihr Lieblings-Graham Greene? Die Kultur- und Literaturbeilage der argentinischen Tageszeitung Pagina 12 hat anlässlich des 100-jährigen Geburtstages des britischen Viel- und Meisterschreibers eine kleine Umfrage gestartet. Felisa Pinto erzählt, wie sie während des Falkland-Krieges von dem berühmten Schriftsteller eine Stellungsnahme erbat. Mit einer verfälschenden Überschrift, um sie an der Zensur vorbeizuschmuggeln, wurde seine Antwort damals von der Tageszeitung Clarin veröffentlicht. Greene gestand den Argentiniern durchaus ein Anrecht auf die abgelegenen Inseln zu, wünschte sich aber, dass der einmal angefangene Krieg das schnelle Ende der Militärdiktatur herbeiführe. So kam es dann ja auch.

In Sachen Erinnerungskultur und Umgang mit totalitärer Vergangenheit kann Buenos Aires von Berlin noch einiges lernen, glaubt Marcelo Brodsky. Vorbildhaft findet der Künstler "jenen in Straßen, Museen, Denkmälern und Debatten gemeißelten Blick auf die Vergangenheit, der die Gründung reiferer, bewussterer und toleranterer Gesellschaften erst ermöglicht". Brodsky stellt derzeit "Buena Memoria", eine Fotodokumentation über die Verfolgung während der Militärdiktatur, im Jüdischen Museum Berlin aus (weitere Veranstaltungen des Festivals Buenos Aires-Berlin, hier). Außerdem: ein Interview mit Norman Mailer, geführt von seinem Sohn John Buffalo Mailer, und zwei Rezensionen vielversprechender Bücher: die wohlwollende Besprechung des neuen Romans von Jaime Bayly, sowie die ebenfalls lobende Begutachtung einer Studie über das Treiben von Butch Cassidy und Sundance Kid in Patagonien, Anfang des 20.Jahrhunderts. Zumindest was diese beiden US-Gangster angeht, scheint Bruce Chatwin in seinem berühmten Reisebericht inhaltlich ziemlich geschludert zu haben.
Archiv: Radar

Point (Frankreich), 23.09.2004

Le Point bringt ein umfangreiches bisher unveröffentlichtes Interview mit Michel Foucault (mehr), das der Philosoph und Journalist Roger-Pol Droit im Juni 1975, einige Wochen nach der Veröffentlichung von "Überwachen und Strafen", mit ihm geführt hat. Darin spricht Foucault - was er selten getan hat - über sich selbst, seine Ziele und seine intellektuelle Entwicklung. Zu Beginn des Gesprächs erklärt er, warum er sich weder als Historiker, noch als Philosoph bezeichnen möchte. Er sehe sich stattdessen eher als "Feuerwerker". "Ich stelle etwas her, das letztlich einem Krieg dient, einer Zerstörung. Ich bin nicht für Zerstörung, aber ich bin dafür, dass man weiterkommen, vorankommen, dass man Mauern einreißen kann. Ein Feuerwerker ist zunächst Geologe. Er betrachtet die Beschaffenheit des Geländes, die Falten, die Risse. Was ist einfach auszuhöhlen? Was wird widerstehen? Er beobachtet, wie die Festungen errichtet sind. Er prüft die Profile, die man als Versteck benutzen kann, oder dazu, einen Angriff zu unternehmen. Sobald all das genau markiert ist, bleibt noch das Experimentieren, das Tasten. Man schickt Kundschafter aus, postiert Wachen und verschafft sich Informationen. Dann legt man die Taktik fest, mit der man operieren möchte. Ist das eine Grube? Eine Falle? Ein Minenloch oder ein direkter Angriff? Methode ist letztlich nichts anderes als diese Strategie." Von Droit erscheint aus Anlass des 20. Todestages Foucaults außerdem in der Edition Odile Jacob ein kleiner Band über ihn.

Zu lesen ist des weiteren ein Porträt des Philosophen Paul Ricoeur (mehr), der zwei neue Bücher vorlegt ("Parcours de la reconnaissance", Stock und "Sur la traduction", Bayard), und der Schriftsteller Michel Tournier ("Der Erlkönig", mehr) würdigt Immanuel Kant anlässlich seines 200. Geburtstags. Und in seinem "Notizblock" verteidigt Bernard-Henri Levy den europäischen Verfassungsentwurf gegen die scharfen Angriffe des sozialistischen Politikers Laurent Fabius.
Archiv: Point

Nepszabadsag (Ungarn), 17.09.2004

Die dänische Tageszeitung Politiken hat Künstler aus den 25 EU-Ländern gebeten, ein Gemälde, ein Foto, eine Person, einen Gegenstand, einen Text, ein Musikstück, ein Gedicht, ein Gericht, einen Ort und ein Ereignis zu wählen, die ihrer Meinung nach beschreiben, wie ihr Land sich selbst sieht. Die Selbstporträts erscheinen jetzt in mehreren europäischen Tageszeitungen gleichzeitig: in der niederländischen Trouw, in der norwegischen Dagsavisen und in der ungarischen Nepszabadsag. In dieser Woche erfahren wir endlich von dem Dramatiker und Kunsttheoretiker Herkus Kuncius, was wir schon immer fragen wollten, nämlich: warum Kartoffeln in Litauen fast heilig sind, wieso die Gründung von Vilnius durch den Traum von einem heulenden Wolf angeregt wurde und was für eine euphorische Wirkung das Volkslied "Die Litauer galoppieren im Gebirge" manchmal bei den Singenden auslösen kann.
Archiv: Nepszabadsag

Magyar Narancs (Ungarn), 16.09.2004

Die ungarischen "Zonenkinder" sind heute junge Erwachsene, wie die Republik selbst. Und sie sind 1989 volljährig geworden, als Osteuropa seine Unmündigkeit endgültig abschüttelte. Narancs porträtiert diese Generation in zehn Interviews. Ein junger Arzt, damals Helfer im Budapester Asyllager der DDR-Flüchtlinge, erzählt: "Als wir ihnen sagten, dass sie gehen dürfen, brach eine unglaubliche Euphorie aus, ich werde es nie vergessen. Wir sind plötzlich 'größer gewachsen' als unsere Eltern, die - verzweifelt, voller Schmerzen oder das System akzeptierend - die ganze Diktatur durchgemacht haben. Ich bin nach Prag, nach Siebenbürgen gefahren, wo die Diktatur noch stark war, hatte Angst an der Grenze mit dem Rucksack voller Medikamente, nahm doch an den Demonstrationen teil, es war ein schönes Gefühl. Das größte Trauma meiner Generation ist, dass damals die ganze Welt uns anschaute, dann aber vorbeirannte. Seitdem suchen wir unseren Platz."
Archiv: Magyar Narancs
Stichwörter: Siebenbürgen, Medikamente, Trauma

Al Ahram Weekly (Ägypten), 23.09.2004

Hamid Dabashi, Professor für Iranische Studien und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Columbia University, erzählt in einem langen, unaufgeregten Text von einer Reise nach Jerusalem und einem persönlichen Dienst an einem Freund: Dabashi entnahm ein wenig Erde von den Gräbern zweier Begleiter Mohammeds, um sie auf das Grab des im vergangenen Jahr verstorbenen Edward Said zu streuen. Ein Bericht über die emotionalen Farben einer in Angst erstarrten Stadt, über Fremdheit und Heimat, über Blicke zwischen Gegnern und Menschen.

Abdel-Azim Hammad hat ein Auge auf Otto Schily geworfen, der dem Autor durch besonders eifrige anti-arabische Ressentiments aufgefallen ist. Warum, fragt sich Hammad, betreibt der deutsche Innenminister Politik auf eigene Rechnung, während die deutsche Regierung ansonsten um Ausgleich im Nahen Osten bemüht ist? Hat er ein persönliches Problem? Oder spielt er nur den Bad Cop, der in Zeiten des Terrors hart durchgreift, während die Good Cops Schröder und Fischer sanft vermitteln?

In einer "wegweisenden" Rede in der Kairoer Al-Azhar-Moschee hat Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury, dafür plädiert, die Doktrin des einen, allmächtigen Gottes, die dem Judentum, dem Islam und dem Christentum gemein ist, zur Grundlage einer Handlungsethik zu machen, die religiöse Unterschiede und verschiedene weltliche Interessen im Interesse eines gottgefälligen Verhaltens überwindet. Al-Ahram dokumentiert den Wortlaut der Ansprache.

Außerdem: In der vergangenen Woche trafen sich arabische Intellektuelle in der Bibliotheca Alexandrina, um sich über Pressefreiheit und die Möglichkeiten des Schutzes unabhängiger Journalisten und Autoren auszutauschen; Gamal Nkrumah war dabei und berichtet von Forderungen nach politischen Reformen - und einem gewissen Pessimismus. Ein/e nicht genannte/r Autor/in hat sich von der geistigen Vitalität des 82-jährigen Alain Robbe-Grillet, der als Ehrengast zum 20. Filmfestivals von Alexandria geladen war, fesseln lassen. Und Dina Ezzat berichtet weiter über die Buchmesse und die Debatte um die Repräsentation der arabischen Welt: Der Kulturkritiker Ahmed Kamal Abul-Magd, der als offizieller Vertreter der Arabischen Liga nach Frankfurt reist, verteidigt die Image-Mission der Delegation und greift seinerseits die Kritiker des offiziellen Programms, die er als "Rückzügler" bezeichnet, an. Die Frankfurter Messe, meint er, ist eine einzigartige Chance, das Bild der moslemischen Welt im Westen zu verbessern - wer in einem solchen Moment über Teilnehmerlisten streite, schade der guten Sache.
Archiv: Al Ahram Weekly

Economist (UK), 24.09.2004

Schon immer war die EU ein Gebilde, bei dem viel auf dem Spiel stand. Jetzt, nach der ersten Stufe der Osterweiterung und der Diskussion um die EU-Verfassung, so Gideon Rachmann in der Einleitung eines umfassenden Dossiers zur EU, müsse man auch auf das Schlimmste gefasst sein: eine Spaltung. Dabei nimmt er schon das Ergebnis der Bestandsaufnahme vorweg: "Die EU könnte sich in der Tat spalten. Aber eine Spaltung muss keine Katastrophe sein. Sie könnte zu einer vielschichtigen EU führen, in der verschiedene Länder sich für verschiedene Ebenen der politischen Integration entscheiden und verschiedene Wirtschaftsmodelle praktizieren. Würde die EU als übergreifende Struktur beibehalten, könnte sie sogar von einer solchen Verschiedenheit profitieren. Doch es gibt da auch noch eine dunklere, wenn auch weniger wahrscheinliche Möglichkeit. Eine Spaltung in der EU könnte ein wiederholtes Auseinanderbrechen Europas in rivalisierende Machtblöcke zur Folge haben. Und dann wäre genau das bedroht, was allgemein als Kern-Errungenschaft der Union betrachtet wird: Frieden in Europa."

Sehr erheiternd ist der Nachruf auf den Punkrocker Johnny Ramone von den Ramones. Goldrichtig findet der Economist die Einstellung dieser Band, die - trotz Punk - so professionell war, dass sie es sogar überlebte, als Johnny seinem Bandkollegen Joey die Freundin ausspannte. Und behauptet, dass sie spielen können, hätten sie nie: "Als Joe Strummer, der Leadsänger von The Clash, auf die Ramones zukam, nachdem er sie 1976 spielen sah, machte er sich darüber Sorgen, ob seine eigene Band musikalisch nicht noch zu grobschlächtig sei, um aufzutreten. "Machst du Witze?, antwortete Johnny. Wir sind lausig, und wir können nicht spielen. Wenn du wartest, bis du spielen kannst, bist du zu alt, um da oben zu stehen. Wir sind scheiße, echt. Aber es ist geil."

Weitere Artikel: Ziemlich enttäuscht ist der Economist von Kitty Kelleys Biografie des Bush-Clans "The Family: The Real Story of the Bush Dynasty", wahrscheinlich weil ihr Talent eher darin liegt, Ikonen ans Bein zu pinkeln. Wo es aber keine Ikonen gibt? Und schließlich ein strategischer Wahlkampagnen-Tipp: Um doch noch US-Präsident zu werden, so der Economist, sollte John Kerry gnadenlos auf George Bushs offensichtlicher Inkompetenz herumreiten.

Leider nur in der Printausgabe zu lesen: der Streit um das türkische Strafrecht und warum es schlecht steht für "das akzeptable Gesicht der Pornografie", die britische Erotic Review.
Archiv: Economist

Times Literary Supplement (UK), 24.09.2004

Die Postkarte ist der perfekte Botschaftenträger, stellt Tom Phillips fest, zu gut, als dasss die Politik sie links liegen lassen könnte. Aus Tim Jon Semmerlings Studie "Israeli and Palestinian Postcards" lernt Phillips, wie das im Nahen Osten funktioniert. "Man könnte erwarten, dass die grimmigen Auseinandersetzungen dieses Konflikts manchmal auf den Postkartenbildern auftauchen, aber Semmerling zeigt überzeugend, dass wenn Israel zu dem Besucher sagt 'Nehmen Sie irgendeine Karte', es sicher geht, dass sogar die unschuldigste Präsentation eines Volkstanzes oder Basars eine Ideologie transportiert. Statistisch gesehen sind die Karten für die Palästinenser schlechter gemischt, da der Hauptpostkartenvertrieb von einem einzelnen israelischen Verlag kontrolliert wird, dessen ironischer Name (Palestine Photo Rotation Company, oder Palphot) von der Gründung durch zwei jüdische Immigranten nach Palästina herrührt."

Nach der Lektüre der gesammelten Erzählungen von Isaac Bashevis Singer bricht Michael Andre Bernstein eine lesenswerte Lanze für den umstrittenen Autor. "Die Hauptanschuldigung war immer, dass Singer das Shtetl-Leben verleumdet, indem er seine privaten Obsessionen, vor allem seine Faszination am Sex und dem Dämonischen, der Beschäftigung mit den wahren Problemen der polnischen Juden vorzieht. Dieser Vorwurf ist zum größten Teil richtig und gleichermaßen unerheblich."

In den weiteren Besprechungen kritisiert Oliver Herford William Righters Biografie von Henry James als unschlüssig wie unfertig, während Richard A. Fortey Simon Lambs Buch über die geologische Bedeutung der Anden als "bestechende Mischung aus persönlichem Abenteuer und wissenschaftlicher Erklärung" lobt.

New York Times (USA), 26.09.2004

Jonathan Mahler steuert einen kurzweiligen Essay über die Deadline bei, die von Schriftstellern ebenso gefürchtet wie ignoriert wird. "Amerikas legendärste Autorin mit Schreibblockade ist sicherlich Fran Lebowitz, die - mit Ausnahme eines Kinderbuches - ihr letztes Werk 'Social Studies' 1981 herausgebracht hat. (Sie übernahm die Führung von Harold Brodkey (mehr), dessen sehnlichst erwartetes Debüt sich so lange verzögerte - mehr als drei Jahrzehnte, wie sich herausstellte - dass er schließlich zum wahrscheinlich ersten Schriftsteller wurde, der berühmt wurde, weil er kein Buch geschrieben hatte." Hier befragt der Playboy Lebowitz zu ihrem Buch in Arbeit.

Eric Pace verabschiedet die französische Schriftstellerin Francoise Sagan, indem er sie noch einmal über die Liebe als Krankheit und den Spaß am Fahren schneller Wagen sprechen lässt: "Wie irre und hoffnungslos auch immer man verliebt ist, bei 120 Meilen pro Stunde nimmt das ab."

Weitere Artikel: Nachdem sie William Trevors immerhin elfte Kurzgeschichtensammlung "A Bit on the Side" goutiert hat, bejubelt Lynn Freed den Meister jener Kleinigkeiten, die das Menschsein ausmachen, ohne jegliche Zurückhaltung: "Mit unendlicher Geduld arbeitet er sich voran, um hier ein Stück zu enthüllen, dort etwas aufzudecken, um dann alles zusammenzubringen, wenn die Geschichte selbst schon vorbei ist. Immer wieder gelingt ihm dieser magische Akt." Genau die richtige Mischung haben die Herausgeber der Anthologie "Just Enough Liebling" (erstes Kapitel) des Essayisten und Journalisten A. J. Liebling gefunden, lobt Charles McGrath. Besonders beeindruckt ihn, wie frisch, "weise und zynisch zugleich" Lieblings Ansichten erscheinen, etwa zur Beziehung von Journalismus und Geld. "Full Bloom", Hunter Drohojowska-Philps Biografie der amerikanischen Malerin Georgia O'Keeffe, kann Jed Perl dagegen nicht vom Hocker reißen. Zu brav, zu konventionell die Herangehensweise, zumal für ein Sujet wie Keeffe. Das Ergebnis: "business as usual".

Nach seinen Recherchen in der Welt der Blogs wird Matthew Klam im New York Times Magazine das Gefühl nicht los, dass sich der Schwerpunkt des politischen Journalismus gerade in Richtung der "zum großen Teil unbezahlten, T-Shirt-tragenden Armee" der Blogger verschiebt. "Zu Beginn dieses Monats startete eine Truppe von rechtsorientierten Bloggern einen koordinierten Angriff gegen CBS News und deren Behauptung, dass Präsident Bush eine Spezialbehandlung in der National Guard genossen habe; innerhalb von 24 Stunden gelangte die exzessive Analyse von Schriftarten aus den Siebzigern auf Drudge, von dort aus zu Fox News, den anderen Sendern und schließlich auf die Titelseiten der führenden Zeitungen des Landes." Blogger sind den Medienstrategien der Politiker besser gewachsen als konventionelle Reporter, meint Klamm. "Sie haben begonnen, so wie die PR-Macher der Pseudo-Events zu arbeiten, indem sie zusammenbleiben, Informationen teilen und gegenseitig die besten Zeilen der anderen wiederholen."

Für ihr Porträt des rätselhaften und unkonventionellen Regisseurs Wong Kar-wai (Filme) besuchte Jaime Wolf auch das Set von "2046" auf Macao, auf dem alle nur auf einen warteten: Wong Kar-wai. "Kurz nach Mitternacht fuhr ein Minivan herein, Wong stieg aus, in der Hand ein Haufen Papier, auf dem er in Langschrift die Szenen notiert hatte, die demnächst gedreht werden sollten. Ein Assistent verteilte schnell die Kopien. Es schien, als wäre Wong gerade aus einer Cafe-Schreib-Session gekommen, mit einem kurzen Stop bei Kinko's, was der Wahrheit recht nahe kam."

Außerdem: Deborah Solomon unterhält sich mit dem kanadischen Designer Bruce Mau, der wohl als Einziger behauptet, der iPod interessiere ihn nicht. Charles Siebert berichtet, was die Wissenschaftler bei der großangelegten Suche nach außerirdischem Leben vorhaben. Die Stilsektion ist ganz der Zukunft des Automobils gewidmet: Christopher McDougall kündigt fliegende Vehikel an, John Tierney erklärt in seinem Manifest, warum alle profitieren, wenn noch mehr gefahren wird, und Spike Gillespie stellt fest, dass wir das altbekannte Fahrgefühl auch in Zukunft nicht missen müssen.
Archiv: New York Times