Magazinrundschau
Und hören Sie auf zu jammern!
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
27.08.2013. In National Geographic schildert Jonathan Franzen die Jagd auf Singvögel in Albanien und Ägypten. HVG stellt den ungarisch-französischen Philosophen György Politzer vor. Im Guardian sieht die ägyptische Schriftstellerin Ahdaf Soueif nur noch Militär. In Le Point hat BHL keinerlei Sympathie für die ägyptischen Generäle. LA Weekly untersucht den Tod des investigativen Journalisten Michael Hastings. Die London Review feiert die modernistische Morgendämmerung in Form der Mods, das Men's Journal in Form des Bops. Das New York Magazine spürt Thomas Pynchon nach und bereitet uns auf phantastische Masturbationsszenen im neuen Film von Scorsese vor.
National Geographic (USA), 01.08.2013

HVG (Ungarn), 14.08.2013

Vor kurzem wurden die detaillierten Ergebnisse des Zensus von 2011 veröffentlicht. HVG beschreibt in einer redaktionellen Zusammenfassung die Verteilung der bedeutendsten nationalen Minderheit, der Ungarn-Deutschen. "Es gibt mehr als drei Dutzend Städte in Ungarn, in denen der Anteil der Minderheiten 10 Prozent übersteigt. Den höchsten Anteil hat das 3100 Einwohner zählende Städtchen Hajós, in dem 47 Prozent der Einwohner sich als Deutsch bezeichnen oder eine 'gemischte Identität' angeben. Ähnlich sieht es in Újhartyán aus. Der Anteil der Nachkömmlinge der vor 250 Jahren eingesiedelten Deutschen erreicht auch heute noch einen Anteil von 40 Prozent. An dritter Stelle wird die Stadt Pilisvörösvár (14.000 Einwohner) geführt, in der 28 Prozent bzw. beinahe 4.000 Menschen sich als Deutsch bezeichneten. Die Hochburg der ehemaligen deutschen Diaspora ist das süd-ungarische Komitat Baranya, wo eine ganze Reihe von 'multikulturellen' Städten zu finden sind."
Men's Journal (USA), 01.09.2013

Point (Frankreich), 22.08.2013

LA Weekly (USA), 22.08.2013

London Review of Books (UK), 29.08.2013

Weiteres: Susan Watkins spürt anhand zahlreicher neuer Buchveröffentlichungen der neuen, von der Troika angeführten EU auf den Grund, die sie im Kern als demokratisch nicht legitimierten Übergriff auf nationale Souveränitäten versteht. Nikil Saval liest sich durch Romane von Nobelpreisträger Mo Yan. Christian Lorentzen erinnert daran, wie Norman Mailer 1969 Bürgermeister von New York werden wollte. Michael Wood begibt sich in die "moralische Wildnis" von Nicolas Winding Refns Film "Only God Forgives". Brian Dillon führt durch das Programm eines Festivals, das sich mit Marcel Duchamps Aufenthalt in Herne Bay befasst. Von dort hat er auch Postkarten geschrieben:

Elet es Irodalom (Ungarn), 23.08.2013

Guardian (UK), 24.08.2013

Emma Brockes lernt außerdem im Interview mit Margaret Atwood etwas über Entschlossenheit: "Früher oder später, tut mir leid, das sagen zu müssen, werden Sie sterben, wie wollen Sie also den Raum zwischen dem Hier und dem Da füllen? Es ist Ihrer. Besetzen Sie ihn." Etwas später sagt Atwood noch: "Entscheiden Sie sich. Und hören Sie auf zu jammern."
Magyar Narancs (Ungarn), 18.07.2013

New York Magazine (USA), 25.08.2013

Mary Kaye Schilling bereitet uns auf einen neuen Film von Scorsese/DiCaprio vor, der offenbar einiges zu bieten hat. Die australische Schauspielerin Margot Robbie spielt DiCaprios Frau. "In einem denkwürdigen Moment erregt Robbie DiCaprio im Kinderzimmer ihrer Tochter, indem sie sich selbst streichelt. Es dauerte siebzehn Stunden, bis die Szene im Kasten war. 'Eine ziemlich lange Zeit, um Selbstbefriedigung vorzutäuschen', sagt Robbie. 'Das strengt an! Und wir mussten die ganze Zeit lachen. Geht ja auch nicht anders, wenn dir immerzu vollkommen absurde Sachen passieren und der Regisseur dir sagt, dass du so weit gehen sollst, wie du willst. Ich mein', einmal kommt eine nackte Blaskapelle vorbei. Und wir versenken eine Jacht!"
Außerdem: Joe Hagan stellt den neuen Manager der New York Times vor, Mark Thompson, ehemaliger Generaldirektor der BBC, der gerade noch seinen Abgang vor dem Aufkochen des Jimmy-Savile-Skandals schaffte und jetzt die NYT endgültig im digitalen Zeitalter verankern soll.
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