Magazinrundschau

Literatur als Reise erster Klasse

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
26.05.2015. Slate.fr begleitet die allerersten Résistants ins Panthéon. In Magyar Narancs erklärt László Nemes Jeles das Konzept seines in Cannes ausgezeichneten Holocaustfilms "Der Sohn von Saul". Im Guardian fragt sich David Nicholls: Darf ich über Bologna schreiben, auch wenn ich nie dort war? Wired erinnert an die Geschichte von George Lucas' Special-Effect-Schmiede Industrial Light and Magic. Die Rockmusik ist am Ende, meint der tschechische Musiker Petr Janda in Denik. Die NYT lernt Stand-up auf Chinesisch.

The Nation (USA), 08.06.2015

In The Nation wundert sich Bob Dreyfuss über die harsche Kritik amerikanischer Journalisten an Seymour Hershs Artikel in der London Review. Hersh hatte die Version der amerikanischen Regierung zur Ergreifung und Tötung Osama bin Ladens als Propagandamärchen beschrieben. Tatsächlich seien die Amerikaner von einem pakistanischen Überläufer über den Aufenthaltsort bin Ladens informiert worden und hätten den Mann dann mit Einverständnis des pakistanischen Geheimdienstes ISI exekutiert. "Die Reaktion der Mainstream-Medien auf Hershs Scoop war vorhersehbar: Ungläubigkeit. Viele warfen ihm vor, seine Quellen nicht genannt zu haben - obwohl in Fällen von Spionage und Betrug die wenigsten Quellen genannt werden wollen - und eine Konspirationstheorie zusammengebraut zu haben. Nur wenige fühlten sich in diesem Urteil gestört von der Tatsache, dass Hersh seit fast 50 Jahren Regierungsverbrechen und -korruption aufdeckt. ... Ist Hershs Reportage also akkurat? Ich glaube sie ist es. Wie auch immer: der Maßstab für eine solche Einschätzung kann nicht in der Meinung von Bloggern, Kritikern und Medienbeobachtern begründet liegen, er kann nur von harten Nachrecherchen von Reportern geliefert werden, die Erfahrung haben mit Südasien und der trüben Welt der Geheimdienste."
Archiv: The Nation

Slate.fr (Frankreich), 26.05.2015

Die Überreste von Résistants aus dem Umfeld des Pariser Musée de l"homme werden in diesen Tagen ins Panthéon überführt. Sie gehörten zu den allerersten Widerstandkämpfern in Frankreich überhaupt und schlossen sich gleich nach der Niederlage gegen die Deutschen De Gaulles Londoner Appell an. Jean-Marie Pottier schildert das bunte Volk, um das es sich dabei handelte: "Unter den Gruppen, die um das Netz kreisten, findet man auch einen literarischen Zirkel namens Les Amis d"Alain-Fournier, zu dem die Schriftsteller Claude Aveline, Jean Cassou und Marcel Abraham zählten, dann die Kunsthistorikerin Agnès Humbert, die "Vive de Gaulle" auf Geldscheine tippte, mit denen sie ihre Einkäufe tätigte. Hinzu kamen eine Gruppe von Feuerwehrmännern, eine Gruppe von Anwälten (darunter der große Strafrechtler Albert Naud) und einige Résistants aus der Bretagne, dem Norden Frankreichs und Toulouse... Keine Kommunisten, denn wir befinden uns noch vor dem Bruch des Hitler-Stalin-Pakts."
Archiv: Slate.fr

Magyar Narancs (Ungarn), 26.05.2015

László Nemes Jeles" Regiedebüt, der Holocaustfilm "Sauls Sohn", wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes mit dem Grand Prix der Jury ausgezeichnet. Zuvor erhielt der Film den Fipresci-Preis der Filmkritiker, den François Chalais Preis sowie für die technische Verwirklichung - insbesondere für den Ton - den Vulcan-Preis. Vor der Preisverleihung erklärte der Regisseur Rita Szentgyörgy im Interview sein Konzept des Films: "Wir haben uns bewusst gegen die gängige Kodierung des Holocaustfilms entschieden, weil in vielen Fällen die bis jetzt verwendeten Kodierungen und Logiken unhistorisch sind. Die Filmschemata der Nachkriegszeit entsprechen Überlebensgeschichten. Mir fällt aber bei der Vernichtung des europäischen Judentums nicht das Überleben ein. (...) Das Konzept war, dass wir als Partner mit dem Protagonisten präsent sind, wir begleiten ihn. Und weil er den permanenten Horror nicht betrachtet - er gewöhnte sich daran, er ist in einem anderen emotionalen Zustand -, so betrachten wir ihn auch nicht. Wir sehen nur, was mit seinem Sohn zu tun hat. Damit eröffneten wir visuell einen interessanten Weg im Film und die Grausamkeit sickert nur knapp ein, wir zeigen das Unzeigbare nicht."
Archiv: Magyar Narancs

New Yorker (USA), 01.06.2015

In der aktuellen Ausgabe des New Yorker fragt Ed Caesar, wer Eigentümer von Londons teuerster Immobilie sein mag, Witanhurst, erbaut zwischen 1913 und 1920 auf 44000 Quadratmeter Grund in Highgate: "Nach der laufenden Modernisierung wird Witanhurst 90.000 Quadratmeter Wohnfläche haben, das macht es zum zweitgrößten Gebäude Londons nach Buckingham Palace. Es wird wohl das teuerste Haus der Stadt sein. Immobilienagenturen schätzen es auf 300 Millionen Pfund … Es war anzunehmen, dass die Identität der Eigner von Witanhurst herauskommen würde, zieht man die gigantischen Baumaßnahmen und die Anzahl der beteiligten Firmen in Betracht (ich traf einen Handwerker, der erzählte, er gehöre einem von insgesamt sechs Tischler-Teams vor Ort an). Aber kaum einer weiß überhaupt den Namen der Eigentümer. Bauunternehmer mussten Verschwiegenheitserklärungen unterschreiben, Wachleute und Kameras überwachen die Baustelle. Eine Frau, die den Eigner kennt, riet mir, ein anderes Thema zu wählen. Stephen Lindsay, einer der Immobilienagenten, die das Haus verkauften, sprach mit mir nur unter der Bedingung, dass ich mein Telefon und meine Tasche nicht mit in den Raum nahm, dann schwor er vor einem per Telefon zugeschalteten Notar, dass er das Geheimnis um den Eigentümer von Witanhurst mit ins Grab nehmen würde." Und wer ist nun der Eigentümer? Es scheint ein Geheimnis zu bleiben, doch ein Name immerhin fällt: Andrey Guryev, auf Russlands Forbes-Liste rangiert er auf Platz 28.

Außerdem: Ben Taub beschreibt den Weg eines jungen Belgiers in den Jihad. Michael Specter schickt einen Brief aus Luanda, seit dem Ölboom für Expatriates die teuerste Stadt der Welt. Und Salman Rushdie schickt eine Kurzgeschichte über den Philosophen Ibn Rushd, der 1195 auch Leibarzt des Kalifen von Cordoba war: "The Duniazát".
Archiv: New Yorker

Eurozine (Österreich), 19.05.2015

Allen rechten und linken Putin-Freunden bringt der ehemalige Guardian-Korrespondent Luke Harding in New Eastern Europe (online auf Eurozine) in Erinnerung, dass der spektakuläre Mord an Boris Nemzow inzwischen in einer ehrwürdigen putinistischen Tradition steht und wohl niemals aufgeklärt werden wird: "Mehrere Tschetschenen wurden zwar für den Mord an Anna Politkowskaja verurteilt, aber der Hintermann wurde nie gefasst und es wurde nie ein plausibles Motiv für den Mord genannt. In Abwesenheit neutraler Untersuchungen, eines klaren legalen Prozesses oder gar offizieller Distanzierungen bleibt der Verdacht staatlicher Komplizenschaft. Was man mit Gewissheit sagen kann, ist, dass störende Kritiker des Kreml die unheimliche Angewohnheit haben, tot zu enden."
Archiv: Eurozine

Osteuropa (Deutschland), 26.05.2015

Osteuropa hat eine neue Internetseite, richtig modern sieht sie aus, und es gibt viel Karten und Archivmaterial! Aus der neuesten Ausgabe darf man den Text des amerikanischen Politikwissenschaftlers Mark N. Katz lesen. In dessen Augen agiert Russland in der Ukraine und gegenüber dem Westen mit einer Mischung aus Größen- und Verfolgungswahn. Schwierig, darauf eine Antwort zu finden, aber nicht unmöglich, meint Katz und schlägt unter anderem vor: "1. Wie im Fall Georgiens nach dem Krieg von 2008 sollte der Westen die Ukraine dazu anhalten, sich vor allem auf die ökonomischen und politischen Reformen zu konzentrieren, anstatt zu versuchen, verlorene Gebiete zurückzuerobern. 2. Die gegen hochrangige Politiker Russlands gerichteten Sanktionen sollten auf Putin ausgeweitet werden. Das gilt auch für Einreiseverbote. 3. Die im Westen angelegten Vermögen Putins und seiner Entourage sollten nicht nur eingefroren, sondern eingezogen werden. Sie sollten verwendet werden, um die Opfer der aggressiven Politik des Kreml in Georgien, der Ukraine und in Russland zu entschädigen..."
Archiv: Osteuropa
Stichwörter: Georgien, Ostukraine, Russland

Guardian (UK), 23.05.2015

In seinem neuen Roman "Us" schickt David Nicholls seinen Helden durch Bologna, ohne jemals in der Stadt gewesen zu sein. Aber geht das überhaupt, fragt er sich jetzt mit schlechtem Gewissen, mit Google Orte zu erkunden? Kafka war auch nie in Amerika: "Auf die Vorstellungskraft des Lesers kann man sich immer verlassen, doch es bleibt die Angst des Autors, furchtbar daneben zu liegen und wie Shakespeare seine Figuren an Böhmens nichtexistenter Küste auszusetzen. Wie zum Beispiel der Autor, der die Ringstraße auf der Karte für einen Fluss hielt und seine Charaktere dort spazieren gehen ließ. Und dann ist Recherche ja nicht nur eine Frage der Fakten. Dass ein Schriftsteller tief in den Ort eindringt, macht den Reiz der Sache aus, man will nicht nur spüren, dass er dort gewesen ist, sondern dass er etwas erlebt hat. Man kann nicht von Mavis Gallants" Paris, Isherwoods Berlin oder den vielen Orten bei Conrad und Greene lesen, ohne zu spüren, dass sie ihre Umgebung nicht nur beobachtet, sondern aus erster Hand erfahren haben. Literatur als Reise erster Klasse und der Autor als unser Mann in Havanna."

Weiteres: Überfällig findet Hari Kunzru, dass Laszlo Krasznahorkai jetzt in Großbritannien entdeckt wird. An Intensität kaum zu übertreffen seien seine Roman, allerdings keine leichte Lektüre, wie einem Satz Krasznahorkais zu entnehmen sei: "Der Punkt gehört nicht den Menschen, sondern Gott." Jonathan Coe räumt Milan Kunderas neuen Roman "Das Fest der Bedeutunglosigkeit" ohne viel Federlesen ins Regal der Altherren-Literatur, zögert aber noch ein wenig, auch Kunderas berühmtere Werke dort einzusortieren. Kein bisschen nostalgisch findet Barney Hoskey Richard Goldsteins Pop-Geschichte der 60er.
Archiv: Guardian

Denik (Tschechien), 19.05.2015

"Die Musik ist am Ende", meint Petr Janda, Frontmann der legendären tschechischen Rockband Olympic, auf die Frage, wie sich die Szene während des 50-jährigen Bestehens der Band verändert habe. "Ganz sichtlich ist die Musikszene weltweit erschöpft. Schon die Tatsache, dass so viele Leute zu Revival-Konzerten gehen, zeigt, dass da was nicht stimmt. Wie kommt es, dass man sich lieber ein Revival anhört als Originalmusik? Offensichtlich berührt eine echte Band nicht mehr genug. Die Musik ist in eine seltsame Phase geraten, in der sich verschiedene Genres vermischt haben - eine komische Mischung, die nichts Eigenes erschafft und meistens auch stilistisch nicht interessant ist. Es ist, als würden sich alle im Kreis drehen. Eine Band, der es gelingt sich durchzusetzen, hat nur ein oder zwei Hits, dann ist es schon wieder vorbei, weil sie nicht mehr bieten kann. Es ist keine einfache Zeit. Wir profitieren davon in gewisser Weise, weil wir zum Teil unser eigenes Revival sind … haha. (…) Meiner Meinung nach ist das alles so seit der Zeit von "Nirvana" - ich glaube, das war die letzte Band von Format. (...) So eine Krise kann gut noch zwanzig Jahre dauern. Deshalb nimmt Pop- und Diskomusik zu, während der Rock dahinsiecht. Aber das sind so Sinuskurven, die kommen und gehen …"

Hier singen sie noch einmal:

Archiv: Denik
Stichwörter: Olympic, Rockmusik

La vie des idees (Frankreich), 25.05.2015

Claudine Vidal liest Benoît Guillous Buch "Le pardon est-il durable? Une enquête au Rwanda", das sich mit der in Ruanda von Kirche und Staat betriebenen Politik der Versöhnung und des Verzeihens befasst und diese als oft oberflächlich und taktisch kritisiert: "Ein ruandischer Gesrpächspartner Guillous gibt offen zu, dass es sich nicht um eine Strategie handelt, die die Verbrecher zu wahrer Reue und die Opfer zu wahrem Verzeihen führt. Vielmehr geht es um die Institutierung einer "Übergangsjustiz". "Das Verzeihen auf Betreiben der Kirche führt immer über das Wort Gottes. Das Verzeihen des Staates führt über ein Dekret. Von Seiten der Regierung ist es ein Imperativ: "Du musst." Von Seiten der Kirche sagt man: "Wenn ihr nicht verzeiht, kommt ihr nicht in den Himmel.""

Wired (USA), 19.05.2015

George Lucas" Special-Effect-Schmiede "Industrial Light and Magic" ist ein tolles Beispiel für erfolgreiches amerikanisches Unternehmertum: Als der Filmemacher sich in der Hochphase von New Hollywood anschickte, "Star Wars" zu drehen, stellte er fest, dass die krisengeschüttelte 20th Century Fox keine eigene Abteilung für Spezialeffekte mehr besaß. Um seinen Film dennoch drehen zu können, tat er sich kurzerhand mit ein paar jungen, bastelwütigen Branchen-Frischlingen zusammen und erfand gewissermaßen aus der Garage heraus die Welt der Spezialeffekte von Grund auf neu. Der Rest ist Geschichte: "Star Wars" wurde zum Blockbuster-Phänomen und "Industrial Light and Magic" zu den wichtigsten, bis heute Ton angebenden Tech-Pionieren Hollywoods, die fast schon nebenbei sogar noch Pixar mitbegründeten. Das alles erfährt man in dieser umfangreichen Oral History über Entstehung und Geschichte von ILM, in der viele Protagonisten von damals und heute zu Wort kommen. Auch erfährt man dabei, dass es nicht immer die Multimillionen-Dollar-Effekte sein müssen, die am wirkungsvollsten sind. Sounddesigner Gary Rydstrom spricht über eine Szene aus James Camerons "Terminator 2": "Die Szene, in der der T-1000 in der geschlossenen Anstalt durch die Tür gleitet? Wir kamen irgendwann darauf, dass der dabei entstehende Klang, wenn man eine Dose Hundefutter umdreht und der Zylinder herausgleitet, die perfekte Kombination aus Schlamm, Metall und einem Absaug-Geräusch darstellt. Dieser Soundeffekt hat 75 Cents gekostet."
Archiv: Wired

Nepszabadsag (Ungarn), 23.05.2015

Der Literaturwissenschaftler György Vári begrüßt die Auszeichnung des Schriftstellers László Krasznahorkai für sein Lebenswerk mit dem Man Booker International Preis 2015: "Gáspár Miklós Tamás hatte recht, als er neulich erklärte, dass Ungarn - verglichen mit den Anfängen - am Ende der Kádár-Ära keine großen Schriftsteller hat. Er irrte darin, dass wir unter den Jüngeren keine ausgezeichneten Schriftsteller hätten, doch so eine Namensliste kommt selten nacheinander zusammen. (...) Wir leben wohl am Ende einer goldenen Zeit der ungarischen Literatur, am Anfang einer silbernen Zeit, auch wenn wir ansonsten keine weiteren Gründe haben, stolz zu sein. Hier brach jedoch bereits der ungarische Fluch. Es ist nicht wahr, dass die schwindelerregenden Errungenschaften dieser kleinen Sprache nicht bekannt und nicht anerkannt werden würden. Alles ist vergeblich und vergebens hat der Meister, TGM recht, alles wird durch das Gewicht der Krasznahorkai-Sätze für eine gute Zeit wieder leichter. Freuet euch ein bisschen, trotz allem."
Archiv: Nepszabadsag

Les inrockuptibles (Frankreich), 23.05.2015

François Mitterrand war sicherlich der skrupelloseste französische Politiker der Nachkriegszeit - die Franzosen verehren ihn dennoch bis heute. Ohne besonderes Erschauern liest Mathieu Dejean die Übersetzung der Biografie Philip Shorts und nutzt die Gelegenheit, um an sich bekannte Episoden nochmal zu erzählen: "1983 kündigt der Autor und Polemiker Jean-Edern Hallier an, dass er ein Buch mit dem Titel "Tonton et Mazarine" vorbereitet, in dem er die Existenz der außerehelichen Tochter Mitterrands und andere Skandale öffentlich machen will. Philip Short erzählt, wie sich Mitterrands Außenminister Roland Dumas an Mitterrand erinnert, der das Manuskript zu dem Buch durchblättert und sagt: "Das ist was. Eine Herausforderung. So etwas wie eine Psychoanalyse." Aber die Idee, dass jemand auf seine Tochter von neun Jahren abzielt, widerte ihn an." Also ließ Mitterrand Hallier 24 Stunden am Tag abhören und beauftragte eine Zelle von "Terrorbekämpfern", ihn zu überwachen und einzuschüchtern. Dumas erinnert sich, wie der Präsident sagte: "Ich weiß, wo er ist, und ich weiß zu jeder Tages- und Nachtzeit, was er tut." Hallier gab auf."

New York Times (USA), 23.05.2015

Im New York Times Magazine porträtiert Christopher Beam Chinas ersten Stand-up Comedien - Huang Xi oder Joe Wong, wie er in Amerika genannt wurde. Wong kam von China nach Houston, wo er Englisch lernte und seinen Doktor in Biochemie machen wollte. Comedy lernte er gewissermaßen nebenbei, von der Pike auf, mit allen Aufs und Abs. Bis eines Tages die Letterman-Show anrief: "Es lag Spannung in der Luft, als Wong im April 2009 auf die Bühne kam. Er sah nicht aus wie ein Stand-up Comedian, eher wie ein verwirrter Tourist, der versehentlich im CBS-Studio gelandet war. Seine Khakihosen waren hochgezogen und sein Gesicht rot vor Panik. "Hi alle miteinander", sagt er mit angespannter Stimme. Lettermans Publikum kicherte nervös. Wong ließ die Stille andauern. Dann sagte er: "Tja, also, ich bin Irisch.""

Außerdem: Julia Scott beschreibt den Kampf gegen die Kriminalisierung Homosexueller in Belize. Buchkritiken widmen sich u.a. "The Familiar", dem ersten Band aus einer geplanten 27-teiligen Serie von Mark Z. Danielewski, Harold Blooms neuestem Streich "The Daemon Knows" und Philipp Bloms Band "Die zerrissenen Jahre. 1918-1938".
Archiv: New York Times