Magazinrundschau
Die Exklusivität von Oink's Pink Palace
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
09.06.2015. In The New Republic überlegen Neil Gaiman und Kazuo Ishiguro, warum sich plötzlich selbst die chinesische KP für Science Fiction interessiert. TomDispatch schildert die Anfänge der systematischen Folterpraktiken der CIA. In Eurozine vermisst Slavenka Drakulic eine Frauenbewegung in Osteuropa. Collector's Weekly vermisst die Tapekultur. La Regle du Jeu sucht nach Alternativen für den Begriff Shoah. Al Ahram fragt: Kauft Katar die arabische Literatur? Die New York Times sorgt sich um den digitalen Imperialismus Silicon Valleys.
New Republic (USA), 07.06.2015

Gaiman kann dem nur zustimmen. Er erzählt von einem staatlich geförderten Science-Fiction-Tagung 2007 in China, zu der er eingladen war. "Ältere chinesische Autoren erzählten mir, dass man lange auf Science Fiction herabgesehen habe, sie sogar als verdächtig und konterrevolutionär eingeschätzt habe. Denn wenn man eine Story über eine riesige Ameisenkolonie in der Zukunft schreibt, in der Menschen zu Ameisen werden, wusste niemand genau. War das wirklich ein Kommentar zum Staat? Es war sehr, sehr heikel. Ich nahm einen staatlichen Organisator beiseite und sagte: "Ok. Warum organisieren Sie heute, 2007, eine Science-Fiction-Tagung?" Und die Antwort war, dass die Partei besorgt war, weil China historische gesehen eine Kultur der magischen und radikalen Erfindungen war. Heute aber erfinde niemand mehr etwas. Sie können sehr gut Dinge nachmachen, aber sie erfinden nicht. Also gingen Parteimitglieder nach Amerika und interviewten Leute von Google und Apple und Microsoft und sprachen mit den Erfindern und sie entdeckten, dass jeder einzelne von ihnen in seiner Jugend Science Fiction gelesen hatte."
The Nation (USA), 29.06.2015

Hier findet man einige Gedichte von Schwartz. Und hier kann man ihn lesen hören:
Respekt (Tschechien), 06.06.2015

TomDispatch (USA), 31.05.2015

Eurozine (Österreich), 08.06.2015

Außerdem übt der weißrussische Schriftsteller Artur Klinau die postmoderne Neugestaltung der Minsker Museumslandschaft, die sozialistischen Realismus, Big Business und Disneyland-Fantasien unter einen Hut bringt.
Aeon (UK), 08.06.2015

El Pais Semanal (Spanien), 07.06.2015

Guardian (UK), 07.06.2015

La regle du jeu (Frankreich), 06.06.2015

Collectors Weekly (USA), 02.06.2015

Dazu passend: Einige Ausschnitte aus William Davenports Dokumentarfilm "Noise Nation":
Quietus (UK), 02.06.2015

Magyar Narancs (Ungarn), 08.06.2015

Washington Post (USA), 30.05.2015

Al Ahram Weekly (Ägypten), 04.06.2015

Außerdem: Nehad Selaiha sah zwei Theaterstücke, die Frauen, Gewalt und Wahnsinn zum Thema hatten: "Eine Frau allein" von Franca Rame und Dario Fo sowie "Paranoia" von Rasha Falta. Letzteres, ein ägyptisches Beispiel für das schockierende "In-Yer-Face-Theatre", mit dem die Briten in den 90er Jahren brillierten, versucht sie behutsam einem ägyptischen Publikum nahezubringen.
New York Review of Books (USA), 25.06.2015

Als das Beste, was die Politische Ökonomie und britischer Reformismus zu bieten haben, lobt Thomas Piketty Anthony Atkinsons Buch "Inequality: What Can Be Done?", das unter anderem eine ordentliche Steuerprogression bei Immobilien fordert: "Personen, deren Immobilienbesitz 100.000 Pfund Wert ist, zahlen darauf im Durchschnitt eine Steuer von 1.000 Pfund, während diejenigen, deren Besitz 1.000.000 Pfund beträgt, ungefähr 2.000 bis 2.500 Pfund zahlen."
Weiteres: William Dalrymple besucht im New Yorker Metropolitan Museum of Art eine Ausstellung über die Renaissance-Kunst der indischen Dekkan-Sultanate. Michael Tomasky macht seinen Frieden mit Hillary Clinton als der einzigen ernstzunehmenden Präsidentschaftskandiatin der Demokraten.
La vie des idees (Frankreich), 29.05.2015

Weitere Artikel: Sarah Rey porträtiert den französischen Historiker und Altertumsexperten Paul Veine, der dieser Tage 85 Jahre alt wird. Und unter der Überschrift "Der Faschismus und seine Reliquien" ist die Besprechung des Buchs "Le Corps du Duce" von Sergio Luzzato zu lesen, worin er anhand der Hinrichtung Mussolinis die Frage untersucht, ob sich auf Lynchjustiz ein Staat gründen lässt.
New York Times (USA), 06.06.2015

Außerdem: Adrian Chen sucht nach den Urhebern einer Reihe von Falschmeldungen über chemische Unfälle, Ebola-Infektionen und Schießereien in den USA - und wird fündig bei der kremlnahen Internet Research Agency in St. Petersburg. (Die NYT hat den Text auch ins Russische übersetzen lassen.) Liz Alderman prüft, ob die Fahrervermittlung Uber in Paris gut ankommt. Clive Thompson fragt, wie die Schweizer Uhrmacher das digitale Zeitalter verkraften. Und der Fotograf Dave Greer zeigt uns die physisch greifbare Infrastruktur des Internets.
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