22.09.2015. Auch Videospieler haben ein richtiges Leben, lernt die New York Review of Books. Der New Yorker porträtiert die Musikerin Grimes. Guernica porträtiert den Klangsammler Gordon Hempton. In Lidove noviny geißelt Schriftstellerin Petra Hulova die Angst vor der Angst vor Flüchtlingen. Die London Review lernt, was effizienter Altruismus ist und lehnt dankend ab. Die New York Times plaudert mit einer blonden dritten ontologischen Kategorie. In Nepszabadsag hält Edina Szvoren die Novelle hoch: Für die Ängstlichen gibt es Romane.
New York Review of Books, 08.10.2015

In seinem autobiografischen Buch "Gamelife" lässt Autor Michael W. Clune sein Leben beim
Videospielen und sein "wirkliches" Leben immer wieder
ineinanderfließen. Kein Wunder,
meint Gabriel Winslow-Yost, der das Buch mit großem Interesse gelesen hat. "Schon per Definition ist die Zeit, die man mit einem Spiel verbringt, Zeit, in der man handelt, Entscheidungen trifft; Videospiele erfordern generell viel Zeit - dutzende, manchmal hunderte Stunden, verteilt über Wochen oder sogar Monate hinweg. All dies bedeutet, dass ein Konto für ein Videospiel zwangsläufig eine
Erinnerung an das eigene Leben beinhaltet, an eigene Erfolge und Fehler, Entscheidungen und Bedauern (obwohl die Aktionen und Ergebnisse eines Spiels simuliert sind, die Entscheidungen, und die Emotionen, die sie inspiriert haben, sind es nicht)."
Guernica, 15.09.2015
Gordon Hempton ist ein Klangsammler, der sich manchmal Tage und Nächte um die Ohren schlägt, um bestimmte Klanglandschaften zu porträtieren - so wie ein Landschaftsfotograf oft tagelang auf das richtige Licht wartet. Im Gespräch mit Nika Knight
erklärt er das
Ethos des Klangs: "Klangökologen sind sich einer Reihe von Tatachen bewusst. Die meisten Leute denken, sichtbare Information sei wichtiger als hörbare. Was soll uns der Klang kümmern? Warum sollte ich eher lauschen als gucken? Und nun die Fakten: Es gibt
blinde Arten, in den Tiefen der Höhlen und am Grund der Ozeane. Auf dem Planeten Erde ist es nicht wesentlich zu sehen, um eine Art zu sein. Aber es gibt
keine tauben Tierarten. Du musst hören können. Sonst bekommst du die Informationen nicht, die du zum Überleben brauchst."
Wired, 14.09.2015

Für
Wired hat Matt Simon die
RoboGames besucht, ein dreitägiges Turnier, bei dem von ihren Erbauern ferngesteuerte
Roboter in einer Arena aufeinander losgehen und, wie auch die illustrierenden Fotografien eindrucksvoll belegen, die (Metall-)Fetzen fliegen lassen (
hier zudem der Videobeweis). Simon wird dabei zunehmend unwohl: "Wir sprechen hier von
absurd gewalttätigen Maschinen. Und auch wenn sie in Käfige gesperrt sind, sind sie der Beweis auf Rädern dafür, was für eine
Energie in heutigen Robotern steckt. Ich habe tatsächlich Angst, wenn ich hier stehe und all die Kämpfe beobachte, während die Splitter vom Sicherheitsglas abprallen [...] Doch woanders, draußen in der Welt, befinden sich Roboter, die so ausgeklügelt sind, dass sie den menschlichen Verstand auf andere Weise schocken. Zum Beispiel habe ich Zeit in
Krankenhäusern verbracht, in denen autonome Roboter eigenständig durch den Flur fahren, Aufzüge rufen und mit den Menschen um sie herum kommunizieren. Die Maschinen sind endlich und wirklich hier. Weshalb ich in diesem Moment, in dem ich das
Klink-
Klink-
Klink der Splitter höre, daran denke, welche
beträchtliche Verantwortung in den Händen der Menschheit liegt."
Elet es Irodalom, 17.09.2015

Der Kunsthistoriker und Ästhet
Péter György fordert eine Besinnung auf europäische Traditionen beim Umgang mit Flüchtlingen und Emigranten in Ungarn. "Wenn wir es mit uns selbst gut meinen, dann sollten wir (der bescheidenen Minderheit von Flüchtlingen) etwas mehr geben als das Recht auf Konsum, Fressen und Saufen, etwas, das einen Dialog ermöglicht. Der Dichter und Theologe
Lavater suchte einst
Moses Mendelssohn auf, um ihn zu überreden, endlich das Judentum aufzugeben und der Klugheit zu folgen, sprich zum Christentum konvertieren. Mendelssohn konvertierte nicht, doch sie hatten einiges zu besprechen, und wir über sie nachzudenken. (…) Als Nachfahren von Lavater und Mendelssohn sind wir wohl fähig zu verstehen, dass Ähnlichkeit und Fremdheit keine unveränderbaren physischen Gegebenheiten sind, sondern essentielle Fragen unseres Daseins betreffen."
New York Times, 20.09.2015

Das aktuelle
Magazin der
New York Times stellt die
neue Barbie-Generation vor. Mattels "Hello Barbie" hat Grips und will eine echte Freundin sein. Spooky? James Vlahos hat
Barbies künstliche intelligenz im
Gespräch getestet: "Nach der von Barbie gestellten Frage "Wie geht"s?" achtet das System auf Schlüsselwörter wie "gut", "wunderbar" oder "nicht schlecht". Positive Reaktionen kontert Barbie mit: "Klasse! Mir auch", negative mit "Das tut mir leid". Jede von Barbies Gesprächen verästelt sich wie ein Baum durch Fragen und eine Liste von möglichen Antworten, die Barbies nächste Reaktion bedingen. Im Fall einer unvorhergesehenen Antwort, reagiert die Puppe mit einem Trick, den ein Mensch etwa in einer lauten Umgebung anwenden würde: "Wirklich? Nicht möglich!" Es ist
wie Improvisationstheater mit einem unkalkulierbaren Partner … Barbie kann Kinder nach ihrer Lieblingsmusik fragen und hat über 200 Antworten parat: "Taylor Swift? Ist eine meiner Superfavoriten! My Bloody Valentine? Die sind soo emo". Während Barbies Lernprozess wurden wichtige Fragen markiert. Das ermöglicht Barbie Superpower: Sie kann sich
an Antworten erinnern und sie Tage und Wochen später als Gesprächsaufhänger verwenden …Was genau
Kinder mit all dem anfangen können, wird sich zeigen, Tests haben ergeben, dass sie Spielzeug mit künstlicher Intelligenz nicht für im biologischen Sinn lebendig halten. Aber sie behandeln es auch nicht wie eine Sache. Sie begreifen es als eine
dritte ontologische Kategorie - ein Wesen, weniger als ein Mensch, aber mehr als eine Maschine."
Außerdem: Jay Caspian Kang
trifft den schweigsamen Ex-Basketballstar
Kareem Abdul-Jabbar. Und Rachel Donadio
berichtet über ihre Erfahrungen als
Vatikankorrespondentin und über den neuen Wind im Allerheiligsten.
Nepszabadsag, 19.09.2015

Sie schreibt keine Romane, sie schreibt
Novellen. Das stellt die ungarische
Schriftstellerin Edina Szvoren,
Gewinnerin des diesjährigen EU-Literaturpreises, im
Interview mit Sándor Zsigmond Papp klar. Es ärgert sie, dass Verlage das oft nicht erkennen: "Als könnten im Lebenswerk eines gesunden, sich psychosexuell entwickelnden Schriftstellers nach dem ersten Novellen-Band nur Romane folgen. ... Wer mit einem 500-seitigen Roman anfängt, der wird eine Zeitlang nicht von der Gefahr bedroht, im Dunklen herumzuirren, die Aufmerksamkeit ankurbeln und sich mit Hilfe nur weniger Sätze eine Welt vorstellen zu müssen. Genau das muss man bei Lektüre eines Novellenbandes aber zehn, zwanzig Mal. Sonst gibt es Probleme. Wer
Romane liest, spart nicht Zeit, aber Energie und vielleicht auch
Angst."
London Review of Books, 24.09.2015

Der junge Oxforder
William MacAskill ist mit seinem "
effizienten Altruismus" zum neuen Lieblingsphilosophen des Silicon Valley avanciert. Mit seinem Karriereplaner
80.000 Hours und in dem Buch "Doing Good Better" erklärt er, wie man die Wirkungen guter Taten bemessen kann: Mit Hilfe von
Qalys - quality-adjusted life-years - könne man berechnen, dass es sinnvoller sei, als
Investmentbanker viel Geld zu verdienen und zu spenden, anstatt selbst als Arzt in einem Entwicklungsland zu arbeiten. Oder dass es mehr Qalys bringt, einen Blinden wieder sehen zu lassen (30), als einem HIV-Patienten die nötigen Medikamente zu geben (6,5). Amia Srinivasan
findet das nur bedingt lustig: Nach Zusammenhängen oder Gerechtigkeit werde bei dieser Pseudo-Moral überhaupt nicht gefragt und schließlich laufe das Ganze nur darauf hinaus,
X-Risks zu verhindern - also die großen Risiken für die Menschheit: "X-Risks können viele Formen annehmen - die Klimaerwärmung, Meteoriteneinschläge, Plagen -, doch die Form, über die effiziente Altruisten sich am liebsten sorgen, ist
die Superintelligenz: Künstliche Intelligenz übernimmt die Weltherrschaft und vernichtet die Menschheit. Die bevorzugte Lösung ist, mehr Geld in KI-Forschung zu investieren. Die humanitäre Logik der effizienten Altruisten führt zu dem Schluss, dass
mehr Geld für Computer ausgegeben werden muss: Warum in Malaria-Netze investieren, wenn es gilt, eine Roboter-Apokalypse aufzuhalten?"
Weiteres: Thomas Laqueur
liest Nikolaus Wachsmanns umfangreiche Studie "KL: A History of the Nazi Concentration Camps". Christian Lorentzen
bespricht Hanya Yanagiharas Roman "A Little Life". Und Iain Sinclair
erzählt, wie er im Pool des
Shard-Hotels baden war und durch die Glaswände
die Hubschrauber kreisen sah.
Respekt, 19.09.2015
Brief aus Mitteleuropa: Wichtige Persönlichkeiten aus Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien und anderen Ländern fordern in einem
offenen Brief ihre Regierungen und Bürger zur
Solidarität mit den Flüchtlingen auf. "Es ist noch nicht lange her, da
standen wir selbst vor den Toren Europas …" In einem leidenschaftlichen Appell rufen die Unterzeichner ihre Landsleute dazu auf, das europäische Solidaritätsgefüge nicht zu untergraben. Unter den Unterzeichnern figurieren etwa der frühere polnische Staatspräsident
Aleksander Kwaśniewski, die ungarische Philosophin
Agnes Heller, der polnische Schriftsteller
Andrzej Stasiuk. Von tschechischer Seite haben unter anderem der ehemalige Außenminister
Karel Schwarzenberg, der Theologe Tomáš Halík, der ehemalige Premier Petr Pithart, Filmregisseur
Jiří Menzel, der Politologe Jiří Pehe und der Chefredakteur des Wochenmagazins
Respekt Erik Tabery den Brief unterzeichnet. (Freilich könnte man sich wünschen, es wären noch mehr.)
New Yorker, 28.09.2015

In der neuen
Ausgabe des
New Yorker porträtiert Kelefa Sanneh die Musikerin Claire Boucher alias
Grimes: "In ihren eigenen Liedern macht sich Boucher das Vergnügen, die alte Story der Musikindustrie umzuschreiben, wonach
weibliche Performer im Rampenlicht stehen und der männliche Mastermind hinter dem Vorhang. "Es ist, als wäre ich Phil Spector, und dann aber auch Grimes, die Mädchenband", sagt sie. Sie hat in Montreal angefangen, als Teil der Experimental-Musikszene im Untergrund, aber jetzt ist sie selbst das Experiment, während sie versucht herauszufinden, was "
Popstar" im Jahr 2015 bedeutet und wie man einer werden kann."
Hier was zum Hören.
James Wood
erklärt die Kunst
Primo Levis, die
Fakten von Auschwitz in eine Geschichte zu verwandeln: "Die schrecklichen Tatsachen werden auch von anderen Autoren bezeugt. Levis Besonderheit hängt mit dieser Fähigkeit zusammen. Andere wurden poetisch (Paul Celan, Dan Pagis, Yehiel De-Nur), analytisch, philosophisch (Jean Améry, Germaine Tillion, Eugen Kogon, Viktor Frankl). Meist und verständlicherweise wurde Klage erhoben, oder es wurden Details bemüht und zu verstehen versucht … Aber "Ist das ein Mensch?" und "Die Atempause" sind so stark, weil sie
die Story nicht verachten. Sie entfalten ihr Material Stück für Stück. Es beginnt mit Levis Gefangennahme 1943 und endet mit der Befreiung durch die Russen Januar 1945. "Die Atempause" schildert Levis Odyssee in die Heimat, der Erzähler registriert jede Kleinigkeit, häufig im Präsenz. Das Ergebnis ist
eine Art Ethik, da Levi die immoralischen Neuigkeiten, auf die er trifft, feststellt. Das saugt den Leser trotz des grauenhaften Stoffes in den Text hinein."
Weitere Artikel: Der Autor
David Sedaris denkt darüber nach, wie es war in den Siebzigern in Texas aufzuwachsen und
schwul zu sein (seine Mutter musste es ihm sagen) und kommt zu dem Schluss, dass er zwar gern mit seinem Partner
verlobt ist, aber heiraten? Nein. David Remnick
schreibt über
Charleston nach dem Massaker an neun schwarzen Kirchenbesuchern. Zumindest bei Twitter hat Patrick Redden Keefes
Geschichte über
Ken Dornstein großes Aufsehen erregt. Dornstein ist Bruder eines
Lockerbie-Opfers und hat seit Jahrzehnten über das Attentat recherchiert. Für einen Film hat er in Libyen
überlebende Mittäter gesucht.
Lidove noviny, 18.09.2015

Die tschechische
Schriftstellerin Petra Hůlová sorgte unlängst in linksintellektuellen Kreisen für Irritation, als sie Verständnis für jene einforderte, die
Angst vor Flüchtlingen haben. Im
Gespräch mit Alena Plavcová verteidigt sie ihre Position: "In der Debatte, wie sie hier geführt führt, fehlt mir komplett ein Ausblick in die Zukunft, auf
mögliche Formen des Zusammenlebens. Mir kommt es scheinheilig vor, auf Ängste in der Art zu reagieren: "Es sind doch nur tausend Leute hergekommen, das ist doch nichts." Die Ängste betreffen ja nicht diese tausend, sondern eine Entwicklung, über die wir keine Kontrolle mehr haben. (…) An der Gefühlslage interessiert mich am meisten: Wo beginnt die Xenophobie, und wo endet der Bereich relevanter Befürchtungen? Kaum einer bemüht sich, das zu definieren. Wo sind denn
all die Arabisten und Orientalisten, die die Philosophische Fakultät Jahr für Jahr ausspuckt? Warum hört man sie nicht in der öffentlichen Diskussion?"
Eurozine, 18.09.2015
Jacques Rupnik trägt einige historische Elemente zum Verständnis (wenn auch nicht moralischen Sanktionierung) des
osteuropäischen Verhaltens gegenüber den Flüchtlingen bei. In der Slowakei, in Polen und der Tschechischen Republik sind mindestens
drei Viertel der Bevölkerung gegen jede Einwanderung, während aus diesen Ländern selbst seit 1989 Hunderttausende emigriert sind. Aber diese Länder sind selbst Ergebnis einer
ethnischen Säuberung, bringt Rupinik in Erinnerung: Und "während westeuropäische Länder seit einem halben Jahrhundert ein liberales multui-ethnisches Modell entwickeln, waren die osteuropäischen Länder vor 89
geschlossene Gesellschaften und haben auch seitdem keine Einwanderung aus dem Süden erlebt. Diese Länder waren selbst kolonisiert und teilen keineswegs die westeuropäischen Komplexe bezüglich der Kolonialzeit. Und vor allem gibt es in den osteuropäischen Ländern die weitverbreitete Vorstellung, dass das
multikulturelle Modell Westeuropas ein grauenhafter Fehlschlag ist."
Der bulgarische Politologe
Ivan Krastev warnt vor einer Logik der
Desintegration in Europa und erinnert daran, dass internationale Experten noch im Herbst 1990 einen Zusammenbruch der Sowjetunion für äußerst unwahrscheinlich hielten. Ein solcher Zusammenbruch kommt nie aus der Peripherie, sondern immer aus dem Zentrum, schreibt er: "Teil des Problems ist, dass wir den Bestand die Europäischen Union
als garantiert ansehen. Je mehr wir das tun, desto höher das Risiko der Desintegration. Gerade der Glaube, etwas könne nicht zusammenbrechen, führt zu hochriskantem Verhalten."
Foreign Policy, 21.09.2015

Tristan McConnell
rekonstruiert - detaillierter, als man es vielleicht wissen möchte, mit Fotos und Videos unterlegt - den grauenvollen
Terroranschlag auf das
Einkaufszentrum Westgate in Nairobi, Kenia, am 21. September 2013. Ausgeführt wurde es von vier Islamisten der somalischen Terrortruppe
al-Shabab, die 67 Menschen abschlachteten. Die kenianische Polizei brauchte Stunden, um zum Tatort zu kommen, denn sie dann erst mal ausräuberte. Als Grund für das Attentat nannten die Mörder das militärische Engagement Kenias gegen die Islamisten in
Somalia. "Westgate eröffnete wieder im Juli, fast 22 Monate nach dem Attentat. Kenianische Soldaten sind immer noch in Somalia, aber sie sind jetzt Teil der multinationalen Truppe der Afrikanischen Union, die die somalische Regierung beschützt und gegen al-Shabab kämpft. Im April diesen Jahres verübten Attentäter von al-Shabab einen Anschlag im Nordosten Kenias, in
Garissa, der dem auf Westgate sehr ähnlich war. Vier bewaffnete Männer stürmten einen
Universitätscampus und stellten die Studenten in einem Schlafsaal auf. Die Muslime ließen sie laufen, alle anderen brachten sie um.
148 Menschen starben an diesem Tag, fast alle junge Studenten. Es war al-Shababs tödlichste Attacke. Für Kenia war Westgate nur der Anfang."
La vie des idees, 18.09.2015

Mit Interesse
liest Ivan Jablonka die
Memoiren Edwy Plenels, des bekanntesten investigativen Journalisten in Frankreich (und Gründers von
Médiapart). Er erzählt nicht nur, wie er und Kollegen
François Mitterrands Geheimdiensten auf die Spur kamen, die 1985 ein Schiff von Greenpeace in die Luft jagten (ein Toter), sondern lässt
en passant viele der falschen
strategischen Entscheidungen des in Frankreich bis heute verehrten Mitterrand Revue passieren: "die Obsession der
Atomversuche (die später von Jacques Chirac abgeschafft wurden), die Verachtung für
ökologische Themen (eine der Schlüsselfragen des 21. Jahrhunderts), das Zögern angesichts der deutschen Wiedervereinigung, die Unterstützung der
Serben in den Kriegen des ehemaligen Jugoslawien bis hin zur Zusammenarbeit mit dem rassistischen Habyarimana-Regime in
Ruanda."