Magazinrundschau
Stark empfohlene Linie
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
01.12.2015. New Criterion analysiert das neue britische nature writing. Im Merkur erklärt der Anthropologe Philippe Descola, warum man bei Naturvölkern keine Natur findet. Mehr Hamlet, weniger Fortinbras empiehlt der Psychiater Péter Hunčík in Nepszabadsag den Osteuropäern. Besitzen Schwarze wirklich keinerlei individuelle Handlungsmacht, fragt erstaunt die LRB. Die Fast Company reist ins Facebook-Land. Der Guardian reist nach Mali.
New Criterion (USA), 01.12.2015

Merkur (Deutschland), 01.12.2015

Stefanie Diekmann liest Neuerscheinungen zu Roland Barthes, vor allem Tiphanie Samoyaults Biografie, und erkennt, dass ausgerechnet Barthes, der das Denken so erotisch auflud, mit seinem eigenen Körper haderte. Durchaus Narzisstisches erkennt sie an seinen ständigen Diäten: "Die Herstellung einer Physis, die den Qualitäten des Leichten, Trockenen, Zerstreuten, von der die Texte mit Vorliebe handeln, so weit wie möglich entspricht, und die umgekehrt von den Qualitäten des Schweren, Feuchten, Kompakten befreit wird."
Nepszabadsag (Ungarn), 29.11.2015

London Review of Books (UK), 03.12.2015

David Runciman liest den zweiten Teil von Charles Moores voluminöser Thatcher-Biografie. Mary-Kay Wilmers huldigt der großen Dichterin Marianne Moore, die ihr lang eine glückliche Jungfer und die Tochter ihrer Mutter blieb.
La vie des idees (Frankreich), 23.11.2015

Im Gespräch mit Florent Guénard bezweifelt der Rechtshistoriker François Saint-Bonnet den Sinn des Ausnahmezustands im Kampf gegen den Terrorismus. Er gelte in Frankreich zwar als Gegenmittel zu Krisensituationen aller Art, müsse für den aktuellen Terrorismus aber keineswegs die richtige Lösung sein. Saint-Bonnet warnt vor allem davor, mühsam entwickelte, moderne Rechtsprinzipien zu verwässern und aufzuweichen. "Der Weg wäre, ex nihilo ein spezifisches auf dschihadistische Terroristen anwendbares Recht zu entwickeln, das weder das Strafrecht noch internationales Recht (Kriegsrecht) verletzt. Voraussetzung dafür wäre dann, diese Dschihadisten mit so absolut präzisen Kritierien wie möglich zu bestimmen ... um nicht ein zu großes Netz aufzumachen, in dem sich Menschen verfangen könnten, die nichts mit dem Terrorismus zu tun haben - wie man es in den USA in den Nullerjahren beklagen konnte."
Ceska pozice (Tschechien), 29.11.2015

Guardian (UK), 25.11.2015

Elet es Irodalom (Ungarn), 27.11.2015

Fast Company (USA), 16.11.2015

Telerama (Frankreich), 29.11.2015

New York Review of Books (USA), 17.12.2015

Weitere Artikel: Christopher de Bellaigue zeichnet ein vernichtendes Porträt von Erdogan als paranoidem Charakter, der die Demokratie in der Türkei unterminiert. Michael Ignatieff fordert die amerikanische Regierung auf, den Europäern bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu helfen. Paul Krugman liest Robert B. Reichs Buch "Saving Capitalism: For the Many, Not the Few".
Kommentieren