Magazinrundschau

Erkennungsmelodie

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
16.08.2016. Der New Yorker mischt sich in London unter die "super-recognizers". Liberation widmet sich der Eifersucht in der Literatur und im Leben. Boykottiert das Referendum über die Verteilung der Flüchtlinge, ruft in HVG Gáspár Miklós Tamás seinen Landsleuten zu. In Medium erklärt Nassim Nicholas Taleb, wie leicht die Minderheit sich die Mehrheit unterwerfen kann. Respekt erinnert an die große Milena Jesenská. The Quietus hört Library Music.

New Yorker (USA), 22.08.2016

Für das aktuelle Heft des New Yorker besucht Patrick Radden Keefe eine Sondereinheit der britischen Polizei, die "super-recognizers". Anders als Millionen Überwachungskameras verfügen ihre Mitglieder über eine Gabe, die tatsächlich hilft, Delinquenten zu erwischen: "In jedem Polizeirevier gibt es jemanden, der sich besonders gut Gesichter merken kann, aber 'Metropolitan Police Service' verfügt als erster Bezirk über eine Spezialeinheit, deren Mitglieder sich allesamt einer Vielzahl von wissenschaftlichen Tests unterzogen haben, um ihre besondere Fähigkeit zu beweisen. Anhand der verpixelten Filmaufnahme eines Gesichts kann ein super-recognizer jeden Gauner identifizieren, auch wenn er ihn das letzte Mal Jahre zuvor gesehen hat, leibhaftig oder auf einem Polizeifoto. Nach den Krawallen in London 2011 studierte der super-recognizer Gary Collins das grobkörnige Bild eines jungen Mannes, der Brandbomben auf Autos warf. Der Täter trug eine rote Bandana, die nur einen Augenschlitz freiließ. Doch Collins hatte diese Augen, diesen Blick Jahre zuvor auf dem Revier gesehen und sich gemerkt. So konnte der Täter gefasst und verurteilt werden." (Und heißen sie alle Connie Sachs?)

Weitere Artikel: Jeffrey Toobin stellt einen Zivilrechtsanwalt aus Alabama vor, der gegen die Todesstrafe kämpft und ein Denkmal für die Opfer der Lynchjustiz bauen lässt. Siddhartha Mukherjee berichtet über die Jagd nach einem Serum gegen das Zika-Virus. Und Lizzie Widdicombe erklärt, wie die Trump-Familie, namentlich Ivanka und ihr Mann Jared, Wahlkampf macht.
Archiv: New Yorker

HVG (Ungarn), 04.08.2016

Am 2. Oktober sollen die Ungarn in einem Referendum über den Beschluss der EU abstimmen, die Flüchtlinge nach Quoten bemessen auf alle EU-Länder zu verteilen. Am besten boykottiert man diese Abstimmung, meint der Philosoph Gáspár Miklós Tamás: "Die Öffentlichkeit akzeptiert fast in ihrer Gänze, dass es unveränderliche kulturelle Eigenschaften gibt, welche zu Attentaten und anderen Gewaltakten führen. Stimmte dieser Gedanke, dann folgten aus den 'europäischen Werten' zwangsläufig das massenhafte Massakrieren und die Versklavung von farbigen Völkern, Völkermord, Vernichtungslager, Atombombe. (...) Mehr als der Boykott kann dieser kaputten Gesellschaft nicht empfohlen werden. Freilich aber auch nicht weniger. Wir können wohl unsere Landsleute darum bitten, dass sie offen ausgesprochenen Bösartigkeiten nicht assistieren sollen."
Archiv: HVG

Medium (USA), 13.08.2016

In einem sehr geistvollen, aber teilweise unheimlich zu lesenden Artikel macht der einstige Finanzanalyst Nassim Nicholas Taleb sehr klar, dass unter den Menschen eine entschiedene und "intransigente Minderheit" immer eine starke Chance hat, gegen eine eher indifferente und tolerante Mehrheit zu siegen. So schafften es die intoleranten Christen, die laschen polytheistischen Römer à la longue niederzuzwingen. Darum gibt es in britischen und französischen Supermärkten mehr Halal-Fleisch, als Muslime brauchen (für die Fleischindustrie ist es einfach bequemer, und die zusätzlichen Kosten sind geringer). Und wer tolerant gegenüber intoleranten Salafisten ist, begeht Selbstmord, meint Taleb. Da haben die Agrarriesen, die glaubten, genetisch veränderte Nahrung verkaufen zu können, den amüsanteren Fehler begangen: "Närrischer Weise glaubten die großen Agrarkonzerne, dass sie nur die Mehrheit gewinnen mussten, indem sie alle Arten des Lobbying, des Kaufs von Kongressabgeordneten und der offenen wissenschaftlichen Propaganda anwandten. Nein, ihr Idioten! Wie ich sagte, ist euer billiges 'wissenschaftliches' Argument zu naiv in diesem Meinungskampf. Ihr müsst bedenken, dass Leute, die nichts gegen Genfood haben, auch unveränderte Nahrung essen, aber nicht umgekehrt. Darum reicht eine kleine Population von Nicht-Genfood-Essern, die gleichmäßig verteilt ist - und schon isst die ganze Bevölkerung kein Genfood."
Archiv: Medium

Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 11.08.2016

Finn Brunton erzählt die Geschichte all jener Pioniere, die versuchten, mit Außerirdischen zu kommunizieren: Carl Friedrich Gauß etwa wollte Kanäle in der Sahara ausheben lassen, mit Kerosin füllen und nachts in Brand stecken. Der Astronom Frank Drake klügelte 1974 Primzahlreihen aus, die In­for­ma­tio­nen über das Periodensystem, den Menschen und die Erdbevölkerung enthielten. Mit der Lingua Cosmica des niederländischen Mathematiker Hans Freudenthal haben wir laut Brunton sogar tatsächlich Verbindung zu einem anderen Planeten aufgebaut: "Mithilfe der zwei Personen namens Ha und Hb erzählt ­Freudenthal - durchweg in seiner eigenen Zeichensprache - Geschichten über die Natur der Welt und speziell über die Grunderfahrungen des Menschen. Zum Beispiel: Ha wirft einen Ball weiter, als er für Hb zu fangen ist. Oder: Hb weiß etwas, aber sagt es nicht, was heißt, dass Ha es nicht weiß ... Was Freudenthal geschafft hat, nämlich die Eigenschaften und Verhaltensweisen von Menschen darzustellen, entspricht viel eher den Erfordernissen einer Kommunikation nicht mit Außerirdischen, sondern mit Maschinen. Seine erstaunlichen Lehrstücke taugen weniger dazu, an das Lichtjahre entfernte Sternsystem Alpha Centauri gesendet zu werden, als vielmehr dazu, die Befindlichkeiten des Menschen einem Empfänger zu vermitteln, der lediglich über ein Gedächtnis und den Input einer sehr begrenzten Menge an elektromagnetischen Symbolen verfügt."

Die Ostsee ist nicht nur ein kompliziertes Meer, sondern mittlerweile auch heillos überlastet, warnt der Geograf Nicolas Escach: "Das gilt insbesondere für den Öresund, wo lokale Autofähren, in­ter­na­tio­na­le Containerschiffe, dänische Freizeit- und Fischerboote und mehr als zehn Windparks um den Platz konkurrieren. Eng geht es auch auf dem Meeresgrund zu, wo Unterseekabel und Rohrleitungen verlaufen, Schiffswracks herumliegen und Masten von Windkraftanlagen verankert sind."

Weiteres: Günter Seufert rekonstruiert den Putschversuch in der Türkei und fragt unter anderem, warum der Geheimdienst MIT erst so spät über seine Erkenntnisse informierte.

Quietus (UK), 08.08.2016

Library Music nennt man die oft anonym und massenweise für Filmproduktionsgesellschaften, Werbefirmen, sowie für Fernseh- und Radiosender auf Vorrat für den Bedarfsfall komponierte und eingespielte Musik, die nie in den regulären Handel kommt, sondern inklusive einer Nutzungslizenz direkt an die Verwerter dieser Musik verkauft wird. Seit den Neunzigern steht Library Music auch bei Musikarchäologen und auf Ausgrabungen spezialisierten Musiklabels hoch im Kurs. Für The Quietus hat Robert Barry einige der damals anonymen, heute gefeierten Library-Komponisten besucht. Herausgekommen ist dabei eine kleine, anekdotengespickte Geschichte dieses Produktionszusammenhangs: "Einige dieser Stücke endeten, wie 'Grandstand', als Erkennungsmelodie populärer Fernsehsendungen, im Hintergrund eines Films von Roger Corman, als Werbemelodie für Frückstücksflocken oder in einem internen Firmenvideo. Auf diese Weise sickerte diese Musik aus den Soho Studios allmählich in den Alltag der Leute und wirkte sich damit profund auf die Hörgewohnheiten von Menschen auf der ganzen Welt aus. ... Library Music wurde mit ganz anderen Absichten produziert als die Popmusik dieser Tage oder die akademische Konzertmusik. Sie wirkt unterirdisch. Findet man etwas über sie heraus, ist es so, als würde man einen Blick hinter den Vorhang werfen und ein Geheimnis der Musik des 20. Jahrhunderts aufdecken. 'Es war nicht so, dass man einen Hit komponieren sollte', erklärt mir Mansfield. 'Man musste Musik liefern können, die die Leute gebrauchen konnten - und sie gebrauchten wirklich die allerseltsamsten Stücke.'" Mittlerweile lässt sich solche Musik leicht auf Youtube finden, hier eine Playlist:

Archiv: Quietus

The Atlantic (USA), 01.09.2016

Method Acting, also das bruchlose, mitunter psychisch fordernde und sehr körperliche Aufgehen in einer Rolle, ist auf den Hund gekommen, meint Angelica Jade Bastièn: Für Hollywoods Elite-Schauspieler sei die Schauspielmethode längst zum anekdotenträchtigen Marketingtool geworden. Unbehaglich findet Bastièn diesen Trend auch deshalb, weil darin ihrer Ansicht nach eine toxische Auffasung von Männlichkeit durchbricht ebenso wie die Vorstellung, dass nur erduldete Strapazen - wie mal eben dreißig Kilo ab- oder zunehmen - Kunst hervorbringen: "Gewiss, auch Frauen haben ihr Äußeres für ihre Rollen radikal geändert. Doch wenn die Leute Nicole Kidman rühmen, die in 'The Hours' eine Nasenprothese trug, oder Charlize Theron, die für 'Monster' zunahm und ihre Augenbrauen abrasierte, liegt der Fokus weniger auf ihrem Talent und ihrer Leistung, sondern mehr darauf, wie tapfer sie sind, wenn sie sich dafür entscheiden, nicht schön zu sein."

Weitere Artikel: Außerdem betrachtet Eve L.Ewing das Phänomen des zurückgezogenen Künstlers, der mit lediglich einem einzigen genialischen Werk zur Welt spricht. Sam Kean hat Spaß mit seiner DNA. Und Thanh T. Nguyen überlegt, was Raphaels Gemälde "Die Schule von Athen" in Hanoi bedeuten könnte.
Archiv: The Atlantic

Liberation (Frankreich), 16.08.2016

In seinem Buch "La Jalousie, une géométrie du désir" erforscht der Philosoph Jean-Pierre Dupuy die Eifersucht, die bisher vor allem ein Begriff der Literatur gewesen sei, aber seiner Ansicht nach auch in der Philosophie mehr Aufmerksamkeit verdient: Im Interview mit Anne Diatkine erklärt er unter anderen, warum man nicht nur auf einen Menschen eifersüchtig sein kann: "Lesen Sie Proust. In der Recherche äußert sich Eifersucht oft auch zwischen einem Menschen und einem unzugänglichen Milieu. Der Erzähler träumt davon, dass sich ihm Salon der Verdurin öffnen möge. Odette ist nur ein Element dieses geschlossenen und ausschließenden Kreises. Selbst wenn die Beziehung als ein Dreieck erscheint - ich bin verliebt in die Freundin meines Freundes -, ist die geometrische Figur eine Täuschung. In dem berühmten Bild von Edvard Munch, 'Eifersucht II', in dem sich der entsetzte Mann mit augerissenen Augen von dem liebenden Paar abwendet, sieht man sehr gut, dass die beiden letzteren eine untrennbare Einheit bilden. Meiner Ansicht nach ist man niemals auf den ein oder anderen eifersüchtig, sondern auf die Verbindung des einen mit dem anderen."
Archiv: Liberation

New York Review of Books (USA), 18.08.2016

David Cole bilanziert sehr ausführlich Barack Obamas Drohnenprogramm. Er kommt zu einem gemischten Fazit, verteidigt Obama jedoch gegen radikale Kritiker wie Jeremy Scarhill und Glenn Greenwald: "Obama setzte in seiner ersten Amtszeit aggressiv auf Drohnen, doch mittlerweile geht er vor allem aus zwei Gründen vorsichtiger vor. Erstens ist er nach anhaltender Kritik offener geworden, wenn auch nicht durchgängig. Am Anfang weigerte sich die Regierung überhaupt anzuerkennen, dass ein Programm des gezielten Tötens existiert. Eine Politik der Geheimhaltung, das uneingestandene Töten ist nicht nur juristisch und ethisch illegitim, sondern kontraproduktiv, denn wenn die Leute nichts wissen, fürchten sie das Schlimmste... Zweitens hat die Regierung die strategischen Schwächen ihres anfänglichen Vertrauens in Drohnen erkannt. Einerseits sind Drohnenangriffe effektiv, wie Peter Bergen und Jennifer Rowland in ihrem Band 'Drone Wars' bemerken, wenn es darum geht, gefährliche Personen in unzugänglichen Regionen zu eliminieren, vorausgesetzt sie wurden richtig identifiziert. Im Mai zum Beispiel, setzte die Regierung eine Drohne ein, um Taliban-Führer Mullah Akhtar Muhammad Mansour in Balutschistan in Pakistan zu töten. Die Führer zu töten, kann den Feind unterminieren und demoralisieren und ist in einem bewaffneten Konflikt zulässig... Andererseits haben Drohnenstreiks weder die Nachfolge noch die Propaganda oder lokale Angriffe verhindert. Wenn Drohnen Ressentiments schüren und die Unterstützung für unseren Feind stärken, können sie kontraproduktiv sein. Die meisten Berichte legen das nahe."

Zoë Heller liest zwei deprimierende Bücher von Nancy Jo Sales ("American Girls") und Peggy Orenstein ("Girls and Sex"), die zeigen, dass Mädchen in den Sozialen Netzwerken vor allem eins wollen: begehrt sein. Weder Sales noch Orenstein haben etwas gegen ein abwechslungsreiches Sexleben bei jungen Mädchen, aber dass Hotness jetzt als Form der Emanzipation durchgeht, findet Heller so schrecklich wie die beiden Autorinnen: "Sie wollen begehrt sein, aber wissen selbst nicht, was ihre eigenes Begehren ist oder wie sie es befriedigen könnten. Sie tun alles, um das sexuelle Interesse von Männern zu wecken, aber halten Sex selbst für ein Ritual, eine Pflichtübung, um Männern gefällig zu sein, nicht für ein Vergnügen."

Respekt (Tschechien), 14.08.2016

Anlässlich ihres 120. Geburtstags erinnert Erik Tabery an die großartige Milena Jesenská, deren Reportagen aus den dreißiger Jahren zum Besten dieses Genres gehören: "Jesenská lebte in einer Zeit, in der Journalistinnen nur selten die Gelegenheit bekamen, sich den 'großen' Themen zu widmen. ... Zum Glück wurde Ferdinand Peroutka auf ihr Talent aufmerksam und nahm sie in seine Zeitschrift Přítomnost auf. Das war sehr klug von ihm, denn ihre Texte gehören neben seinen zu den Glanzstücken. Sie schrieb vor allem über Menschen, die andere gerne übersahen - über Juden, über Flüchtlinge oder Arme. Während die Parteipresse menschliche Schicksale vor allem aus parteitaktischen Gründen beschrieb, interessierte sich Jesenská für die Menschen selbst. Sie wollte ihre Geschichten erzählen, um den Schwächsten zu helfen, nicht um einer Partei zu mehr Popularität zu verhelfen oder die Konkurrenz zu beschmutzen. Deshalb sind ihre Artikel so eindrucksvoll. Beim Schreiben nahm Jesenská auch keine Rücksicht auf die sich verschlechternde politische Lage. Viele Freunde warnten sie, aber sie ließ nicht einmal nach, als das Protektorat Böhmen und Mähren ausgerufen wurde. Neben ihrem Schreiben - nach Peroutkas Verhaftung durch die Gestapo leitete sie sogar eine Weile seine Zeitschrift - verhalf sie vielen Menschen zur Flucht. Sie selbst weigerte sich zu gehen, sah ihre Rolle darin, in Prag zu helfen. Die Gestapo wartete allerdings nicht lange, verhaftete auch sie und schickte sie ins KZ, wo sie auch starb. In ihrem letzten Brief an den Vater schrieb sie, dass sie sich dort 'keine Minute der Schwäche' erlaube. Laut den Zeugnissen ihrer Mitinsassinnen war das kein bisschen übertrieben." Tabery schließt: "Müsste man die fünf bedeutendsten tschechischen Journalisten nennen - Jesenská dürfte unter ihnen nicht fehlen."
Archiv: Respekt

New York Times (USA), 14.08.2016

Im aktuellen Magazin der New York Times präsentiert Scott Anderson das Ergebnis seiner 18 Monate währenden Arbeit als Reporter im arabischen Raum. Wie sich dort die Katastrophen entfaltet haben, erzählt er weit ausholend mit Hilfe von sechs Menschen aus Ägypten, Libyen, Syrien, Irak und Kurdistan und den Aufnahmen des Fotografen Paolo Pellegrin. Der Herausgeber empfiehlt die umfangreiche Geschichte als eine der klarsten Analysen der Ereignisse in der Region. Warum der arabische Frühling misslang, erklärt Anderson so: "Bei aller Unterschiedlichkeit der betroffenen Nationen lässt sich ein Muster feststellen. Während die meisten der 22 Staaten der arabischen Welt vom arabischen Frühling berührt wurden, handelt es sich bei den sechs am stärksten involvierten - Ägypten, Irak, Libyen, Syrien, Tunesien und Jemen - sämtlich eher um Republiken als um Monarchien. Die am meisten zerrissenen unter den sechs, von denen zweifelhaft ist, ob sie je wieder eine Einheit bilden werden, Irak, Syrien, Libyen, gehören zu der kleinen Gruppe der von westlichen Imperialmächten zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschaffenen Ländern. Bei allen dreien hat man wenig Gedanken auf nationale Kohärenz oder eine stammesgerechte Einteilung verwendet. Natürlich existieren solche Teilungen in vielen anderen Republiken der Region wie auch in vielen Monarchien, aber es ist unbestreitbar, dass diese beiden Faktoren, das Fehlen nationaler Identität und das Missachten traditioneller Organisationsprinzipien Irak, Syrien und Lybien besonders verletzbar gemacht haben für die negativen Begleiterscheinungen der Umwälzungen. Bis auf einen stammen alle hier vorgestellten Menschen aus diesen 'künstlichen Staaten'. Ihre individuellen Geschichten wurzeln in der größeren Geschichte, die davon handelt, wie diese Nationen entstanden sind."
Archiv: New York Times