Magazinrundschau

Ein Hang zum dekorativen Verschmuddeln

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
25.02.2020. The Atlantic staunt über die Paradoxie totaler Transparenz in China. Slate.fr fürchtet, dass die Lager für die Uiguren zu Brutstätten des Coronavirus werden. Die NYRB sucht eine posttraumatische Zukunft in der Literatur. Epd Film untersucht die Entwicklung des Actionhelden. Der Guardian beobachtet das Anwachsen des Hindu-Nationalismus in Indien. Elet es Irodalom fragt, was Victor Orban noch sagen muss, bis EU und EVP aufwachen. Die New York Times hofft auf etwas so Krasses wie Klassenkampf bei den Internetgiganten.

The Atlantic (USA), 22.02.2020

Sehr faszinierend liest sich Zeynep Tufekcis Essay über die Paradoxie totaler Transparenz, in dem sie die chinesische Reaktion auf das Coronavirus analysiert. Gut einen Monat lang konnte sich das Virus ausbreiten, weil die Verantwortlichen Business as usual betrieben und offenbar zögerten, die Zentralregierung zu informieren. Da aber inzwischen die sozialen Medien komplett gleichgeschaltet sind, kam auch aus der Bevölkerung keine Regung. Und Apps wie "Studiere Xi, starke Nation", in denen die Chinesen ihre Loyalität zum System durch Beantwortung von Multiple Choice Tests beweisen müssen und die Handys der Bürger zugleich überwachen, tragen ebenfalls dazu bei, dass keine Kunde an die Zentrale gelangt. Denn Entscheidendes wird von verängstigten Bürgern nicht mehr über Handys kommuniziert. Da hilft die beste Gesichtserkennung nichts! "Es ist schwer vorstellbar, dass ein Führer mit der Erfahrung von Xi so nachlässig wäre, der Ausbreitung der Seuche fast zwei Monate lang zuzusehen, nur um dann kehrt zu machen und das ganze Land praktisch über Nacht abzuschotten. In vieler Hinsicht scheint seine Handlungsfähigkeit durch sein eigenes System ausgeschaltet worden zu sein. Unter den Bedingungen der massiven Überwachung und Zensur, die unter Xi gewachsen sind, hatte die Zentralregierung außer offiziellen Berichten wahrscheinlich wenig bis gar keine Signale wie zum Beispiel Online-Unterhaltungen, um die Krankheit zu erkennen. Im Gegensatz dazu gehörten Online-Unterhaltungen bei der Sars-Epidemie 2003 zu den frühesten Zeichen..." Und diese Zeichen kamen auch der WHO zu Ohren, die dann Druck auf China machte, so Tufekci.
Archiv: The Atlantic

Slate.fr (Frankreich), 24.02.2020

Exil-Uiguren, die zum Teil seit Jahren nicht mit ihren Verwandten sprechen konnten, machen sich große Sorgen, weil Xinjiang durch die Lager und die schlechten Lebensverhältnisse der Uiguren zu einer idealen Brutstätte für den Coronavirus werden könnte, schreibt Sophie Lamberts, die mit vielen Exil-Uiguren gesprochen hat. "Ehemalige Häftlinge haben beschrieben, wie überbelegt und unhygienisch die Lager sind. Wenn sich das Virus dort ansiedelt, könnte es sich sehr schnell von einer Person auf die nächste ausbreiten. 'Das Coronovirus fügt der Krise, in der wir stecken, noch eine Dimension hinzu', erklärt Munawwar Abdulla (die in den USA eine Seite für Exil-Uiguren betreibt, d.Red.). Überbevölkerte und schmutzige Zellen, Fehlernährung, körperlicher, psychologischer und sexueller Missbrauch, Blutabnahmen und Entfernung von Organen, Zwangsarbeit und weitere Menschenrechtsverletzungen… Man muss kein Virologe sein, um zu wissen, dass sich Covid-19 in dieser Umgebung sehr leicht ausbreiten könnte und dass die Todesrate hoch wäre angesichts des geschwächten Immunsystems der Insassen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.' Und  Munawwar Abdulla setzt nach: 'noch dringender als bisher.'"
Archiv: Slate.fr

New York Review of Books (USA), 12.03.2020

In der aktuellen Ausgabe des Magazins macht sich Lili Loofbourow Gedanken über das Genre des posttraumatischen Romans und was es können sollte: "Wonach ich mich als Leserin sehne, ist eine Literatur, die über die Zeugenaussage vor Gericht und sentimentale Appelle hinausgeht und eine posttraumatische Zukunft eröffnet. Wie sieht das Dasein Überlebender aus, die ihre Verletzungen preisgeben mussten und den Täter verurteilt sehen - und auch, dass sich nicht allzu viel ändert. Mich interessiert ihre Sicht der Dinge und wie die Dinge ihrer Meinung nach sein sollten. Es gibt Chanel Millers Sachbuch 'Know My Name' und in der Belletristik Miriam Toews' 'Women Talking' und Rachel Clines 'The Question Authority'. Beide Romane sind fiktionale Bearbeitungen wirklicher Geschehnisse, beide vermischen die lähmenden Formeln, die wir aus Missbrauchsgeschichten kennen, und beide weiten sich in Subjektivitäten, die, wenngleich nicht immer hoffnungsvoll oder klar, so doch singulär und aus unserer Welt sind … Wenn Me Too der Vorwurf gemacht wird, mit zu breitem Pinsel zu malen, kommt es mir vor, als wenn Empörung und Differenzierung schwer zusammengehen, weil sie einander ausschließen. Diese Beeinträchtigung ergibt ein falsches Bild. In der Auseinandersetzung mit sexuellem Fehlverhalten tendiert unsere kampfbereite Gesellschaft dazu, die eine Seite in ein unvorstellbares Monster zu verwandeln und die andere in ein Opfer, dessen Zukunft schlicht nicht denkbar ist. So ein Muster hat ernste formale und erzählerische Mängel. Es gibt dem breiten Spektrum an Reaktionsmöglichkeiten auf Missbrauch und seine Enthüllung keinen Raum, ein Spektrum, das Verzweiflung und Ambivalenz beinhalten kann, Wut, Trauer, Erstarrung, Leugnung und sogar Hoffnung."

Eine Ausstellung zum Comickünstler und Erfinder Rube Goldberg und ein Buch erinnern Art Spiegelman an alte Zeiten, als Comics noch für Kinder waren: "Jetzt, wo Comics lange Hosen angezogen haben und mit den Erwachsenen herumstolzieren, indem sie sich Graphic Novels nennen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Comics ihre Wurzeln in subversiver Freude und Unsinn haben. Zum ersten Mal in der Geschichte der Form beginnt der Comic eine Geschichte zu haben. Attraktiv gestaltete Sammlungen von 'Little Nemo', 'Krazy Kat', 'Thimble Theater', 'Barnaby', 'Pogo', 'Peanuts' und so vielen anderen - alle mit intelligenter historischer Wertschätzung - finden ihren Weg in Bibliotheken. Paul Tumey, der Comic-Historiker, der vor sieben Jahren das Buch 'The Art of Rube Goldberg' mit herausgegeben hat, hat kürzlich eine faszinierende und exzentrische Ergänzung zu den wachsenden Regalen der Comic-Geschichte zusammengestellt. Die Zukunft der Comics liegt in der Vergangenheit, und Tumey macht eine heldenhafte Arbeit, indem er in 'Screwball!' ein neues Licht auf die verborgenen Ecken dieser Vergangenheit wirft: Die Cartoonisten, die die Witze witzig machten. Es ist ein aufwendiges Bilderbuch mit über sechshundert Comics, Zeichnungen und Fotos, von denen viele seit ihrer vierundzwanzigstündigen Lebenszeit in Zeitungen vor etwa einem Jahrhundert nicht mehr gesehen wurden."

Und hier ein klassischer Goldberg von 1924:



Weitere Artikel: Caroline Fraser sieht die demokratische Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren in der Falle. Bill Kibben gibt uns nur noch wenig Zeit im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Charles Petersen liest sich durch einen Stapel Bücher, der sich mit der Ausbeutung des akademischen Personals dort befasst. Und Ruth Franklin taucht ein in den kosmischen Katechismus der Kinderbuchautorin Madeleine L'Engle.

Magyar Narancs (Ungarn), 23.01.2020

Oft wurde in der jüngeren Vergangenheit die "Krise der Fiktion" und die "Marginalisierung des Schriftlichen" beklagt, so exemplarisch von Olga Tokarczuk in ihrer Dankesrede für den Literaturnobelpreis oder vom Dichter und Literaturkritiker Adam Kirsch in seinem Essay "Lie to Me: Fiction in the Post-Truth Era" vor einigen Jahren. Der Dichter und Literaturkritiker Dénes Krusovszky sieht "die Literatur" in einer besseren Verfassung, zeigt mögliche Auswege aus der vermeintlichen Krise auf, zweifelt allerdings, dass damit den Gesellschaften geholfen ist: "Die frustrierende Wirkung der in der gesellschaftlichen Diskussion uneinforderbar gewordenen Wahrheit führt dazu, dass sich das Erwartungssystem gegenüber künstlerischen Werken deutlich zu vereinfachen zu scheint: So soll vorab klar sein, ob es sich bei einem Werk um eine fiktionale oder wahre Geschichte handelt. Analog im Kino: zwischen Superhelden- und autobiografischem Film bleibt immer weniger Platz für Abweichendes. Solche Rezeptionserwartungen lassen für die feineren Verfahrensweisen fiktionaler literarischen Genres keinen großen Bewegungsspielraum. (...) Dass die Krise der Fiktion am lautesten von den prominenten Vertretern eher konventioneller literarischer Strömungen beklagt wird, zeigt jedoch, dass sich der Spielraum, der die Literatur umgibt, nicht groß verändert hat. Es zeigt weiterhin, dass als Gegengewicht zur zunehmenden Vermarktung der Literatur, die zuvor als veraltet und elitär gegolten hatte, teilweise modernisierte und reformierte Institutionen und Strukturen erneut an Bedeutung gewinnen. Es ist ebenso vorstellbar, dass der Antiintellektualismus und Antielitismus der postfaktischen Ära am Ende im Wunsch nach einem neu gedachten hochliterarischen Establishment münden."
Archiv: Magyar Narancs

New Yorker (USA), 02.03.2020

Im neuen Heft des Magazins warnt Hannah Fry vor leichtfertigen Experimenten der Tech-Branche mit uns, den Usern: "Wahr ist, wir leben in einer Welt, in der alle möglichen Unternehmen dauernd versuchen, unser Verhalten zu kontrollieren.  Aber die Messages, die wir in der Pause beim Fußball sehen, sind nicht anhand persönlicher Daten allein für unser Auge algorithmisch kuratiert worden. Wir wollen in keiner 'Trueman-Show' leben. Was immer man über die Facebook-Studie denken mag (in der Usern kontrolliert positive bzw. negative Inhalte zugespielt wurden, um ihre Reaktionen zu testen, d. Red.), sie warf eine wichtige Frage zur Sorgfalt sozialer Experimente auf. Die Medizin hat das bereits hinter sich. Im frühen 20. Jahrhundert wurden medizinische Experimente ohne Regeln durchgeführt. Neben vielen guten Arbeiten gab es auch eine Reihe äußerst unethischer Studien, etwa die Experimente der Nazis oder die Syphilis-Experimente an den Tuskegees. Daher gibt es heute klare Regeln, die einen Konsens erfordern, sowie institutionelle Prüfverfahren, wann immer bei Experimenten Menschen als Subjekte involviert sind. Wir wissen, dass Wissenschaftler nicht immer die besten Bewerter ihrer eigenen Arbeit in dieser Hinsicht sind. Was also passiert, wenn Datenfachleute die Szene betreten? Sie führen Experimente an Menschen durch, aber ohne die lange Liste des Widerstands, der Empörung, der Skandale und ohne den prüfenden Blick und den ethischen Rahmen der Biomedizin."

Ferner: Jennifer Gonnerman schreibt über einen wiederaufgerollten Mordfall in Manhattan aus dem Jahr 1987. Nick Paumgarten besucht einen Psychotherapeuten, der sich auf die Bedürfnisse von Bergsteigern spezialisiert hat. Jonathan Blitzer berichtet, wie Trumps oberster Berater Stephen Miller den Rassismus weiter anheizt. Jonathan Dee liest James McBrides Roman "Deacon King Kong". Peter Schjeldahl besucht die große Ausstellung über die mexikanischen Muralisten im Whitney Museum in New York. Carrie Battan hört die Beach Bunnies. Und Anthony Lane sah im Kino Chris Sanders' Film "The Call of the Wild" mit einer Riege Hunde im Kino.
Archiv: New Yorker

epd Film (Deutschland), 25.02.2020

Georg Seeßlen umkreist in einem Essay die sich wandelnde Figur des Helden in der Actionkomödie der 80er- und frühen 90er-Jahre: "Zunächst schienen die coolen und ein bisschen komischen Männerkörper - hier ein Hang zum dekorativen Verschmuddeln, dort hingegen ein dandyhaftes Overdressing, hier Vernachlässigung als Folge biografischer Misserfolge, dort bürgerliche Überkontrolle - vor allem Krisenerscheinungen in Genres zu sein, die gerade (im Wortsinn) ihr Pulver weitgehend verschossen hatten. ... Eine maßvolle Modernisierung schien anzustehen, einschließlich einer maßvollen Modernisierung des männlichen Heldenbildes. Zu diesem gehörte vordem neben der übermäßigen Stärke und der Unerschütterlichkeit des Wissens, zu den Guten zu gehören, auch die Bereitschaft zum Selbstopfer, doch "dem widersprachen die komödiantischen Actionfilme: Die Helden werden lädiert, zwischen Slapstick und Leinwand-Sadismus, aber sie werden nicht geopfert. ... Die Sache hat freilich einen Haken: Nicht nur die Helden gewinnen an Leichtigkeit, sondern auch das, was sie tun. Insbesondere in den Cop-Movies verloren damit die Kollateralschäden etwas von ihren Schrecken. Mit dem Opfer verliert der postheroische Protagonist etwas von seiner Verantwortlichkeit."
Archiv: epd Film

Guardian (UK), 20.02.2020

In einem lesenswerten longread beleuchtet Samanth Subramanian die Hintergründe des wachsenden Hindu-Radikalismus in Indien, der sich auch in den Gewalttaten der Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS), einer hinduistisch-nationalistischen Organisation, spiegelt: "Diese wurde vor 94 Jahren von Anhängern Mussolinis gegründet und vertritt heute die größte Organisation Indiens, die für eine Vorherrschaft der Hindus kämpft: Die Vorherrschaft der sogenannten Hindutva. Angesichts ihrer Rolle und Größe lässt sich auf der ganzen Welt kein Äquivalent für die RSS finden. Der Kern jeder konservativen Theologie besteht in einem hierarchischen, zentral organisierten Klerus; Anderorts wurde dieses theologische Konzept von Parteien zum Projekt religiöser Staatskunst gemacht. Der Hinduismus hingegen hat keine Kirche im strengen Sinn, keinen Papst oder eine geistliche Regierungsinstanz. An diesem Punkt hat sich die RSS selbst zum Religionsvermittler und Architekten eines hinduistischen Nationalstaats ernannt. Die Organisation zählt mindestens vier Millionen Freiwillige, die auf Gefolgschaftstreue Eide schwören und an militärsähnlichen Übungen teilnehmen. Häufig wird das Wort 'paramilitärisch' gebraucht, um die RSS zu beschreiben. Seit fast einem Jahrhundert wird sie für gezielte Tötungen und terroristische Angriffe gegen Minderheiten verantwortlich gemacht. (Mahatma Ghandi wurde 1948 von einem RSS-Mann erschossen, obwohl behauptet wird, der Täter hätte die Organisation zu diesem Zeitpunkt verlassen.) Die RSS selbst stellt sich nicht für politische Wahlen auf. Doch zu den ihr nahestehenden Parteien zählt auch die Bharatiya Janata party (BJP), die Indien nun seit sechs Jahren mit dem Premierminister Narendra Modi regiert und Indien als autoritären, hinduistischen Nationalstaat sieht."
Archiv: Guardian

Elet es Irodalom (Ungarn), 21.02.2020

Nach den jüngsten Äußerungen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán - "Es gibt keine Liberalen! Der Liberale ist ein Kommunist mit Uniabschluss" - und seinem Memorandum an die Mitglieder der Europäischen Volkspartei (EVP) über eine Richtungsdiskussion und die Öffnung der Partei nach rechts, fragt sich der Publizist János Széky, warum die Institutionen der EU sowie der EVP die Äußerungen Orbáns nicht als offenen Angriff auf die politische Ordnung der EU betrachten. "Viktor Orbán unterstützt jeden, der antiliberal ist. Er sagt vollkommen offen, dass sein Ziel die Auflösung der liberalen Demokratie in der Europäischen Union sei. Er setzt 'Liberale' mit Kommunisten und postmodernen Linken gleich (...). Es lohnt sich sein Memorandum an die Vorsitzenden der EVP zu lesen, in dem diese beschimpft werden, weil sie zur 'liberalen, grünen, sozialistischen' linken Seite abdrifteten. (…) Eine interessantere Frage bleibt, warum Brüssel oder die EVP auf die frontalen Angriffe nicht reagieren, als sei die liberale Demokratie kein zentraler Grundpfeiler der europäischen politischen Ordnung. Und wenn sich angesehene und führende Politiker nicht die Mühe machen, warum sollen wir liberale Schreiberlinge uns sorgen?"

New York Times (USA), 23.02.2020

Google rühmte sich lange Zeit für seine offene interne Arbeitskultur: Dass Mitarbeiter ihre Vorgesetzten und deren Pläne offen und vehement kritisieren durften, heftete sich der Konzern als Qualitätsmerkmal ans Revers. Diese Zeiten sind offenbar vorbei - zuletzt setzte Google, zum Entsetzen weiter Teile der Belegschaft, einige Mitarbeiter vor die Tür, die dem Konzern zu unbequem geworden sind. Noam Scheiber und Kate Conger haben sich umgehört: "Dass derzeit ähnliche Formen des Aktivismus auch in der Belegschaft anderer Firmen, darunter Amazon und Microsoft, stattfinden, wirft tiefer gehende Fragen zum Stand der Dinge der ganzen Industrie auf. Silicon Valley hat es sich oft zugute gehalten, ein hochentwickeltes Ökosystem darzustellen, an dem gängige Kapital-Arbeit-Dichotomien zerschellen - ein Ort, an dem Investoren, Gründer, Manager und Arbeiter viel zu abhängig voneinander sind, als dass so etwas Krasses wie ein Klassenkampf vom Zaun gebrochen würde. Die jüngsten Entwicklungen bei Google haben diese egalitäre Geschichte in Zweifel gezogen. Sie zeigen, dass die Vorgesetzten selbst in den exklusivsten Ecken von Silicon Valley zusammenhalten und die Debatte zum Verstummen bringen, wenn zu viel auf dem Spiel steht. Das Schicksal der Aktivisten wiederum zwingt Büroangestellte dazu, sich mit einem unangenehmen Gedanken auseinandersetzen zu müssen: Wenn es selbst den begehrtesten Arbeitern des Landes nicht gelingt, ihre Arbeitgeber davon abzuhalten sich auf eine Weise zu verhalten, die sie ablehnen, wie steht es dann erst um uns?"

Außerdem hat sich David Marchese mit Jazzlegende Sonny Rollins unterhalten, der mit seinen 84 Jahren zwar nicht mehr musizieren kann, aber mit seinem Leben dennoch sehr zufrieden ist.
Archiv: New York Times