Magazinrundschau
Ihre Dosis an Spannung
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
07.07.2020. Nicht Rassismus ist das Hauptproblem der USA, sondern das Kastenwesen, das darunter liegt, meint die New York Times. A2 überlegt, warum Frauen in Tschechien keine Feministinnen sein wollen. Der Independent erklärt, wie höhere Moral uns zu Rassisten machte. Das New York Magazine und der Journalist Matt Taibbi kritisieren die Feigheit von Journalisten, die vor Twitter-Mobs kneifen. En attendant Nadeau empfiehlt die Reportagen von Joseph Kessel. Der Guardian weiß, es gibt schlimmeres als Facebook: WhatsApp.
New York Times (USA), 05.07.2020

Weitere Artikel: Samanth Subramanian sucht - vergeblich, muss man leider sagen - zu ergründen, wie zwei srilankische Brüder aus einer äußerst erfolgreichen und wohlhabenden muslimischen Familie zum muslimischen Fanatikern mutieren konnten, die schließlich an einer Serie von Selbstmordattentaten in Colombo am Ostersonntag 2019 beteiligt waren, bei der insgesamt 269 Menschen getötet wurden. Und Jon Mooallem versucht, den Filmregisseur Charlie Kaufman zu porträtieren.
A2 (Tschechien), 07.07.2020

Independent (UK), 27.06.2020

Eurozine (Österreich), 06.07.2020

New York Magazine (USA), 11.06.2020

Substack - Matt Taibbi (USA), 07.07.2020
Ähnlich, oder eher noch sehr viel kritischer sieht es Matt Taibbi in seinem Blog. "Polizeigewalt und Trumps tägliche Übergriffe auf den Kompetenzstandard des Präsidentenamts sind nur ein Teil der Katastrophe. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums, unter den selbsternannten Linken, beobachten wir eine intellektuelle Revolution. Es fühlt sich befreiend an, es nach Jahren der Umgehung dieser Tatsache zu sagen: die amerikanische Linke hat den Verstand verloren. Sie ist zu einem feigen Mob von Social-Media-Süchtigen der Oberschicht geworden, zu Twitter-Robespierres, die mit atemberaubender Lässigkeit Reputation und Arbeitsplätze abfackeln. ... Trotz all unserer berüchtigten Versäumnisse legten Journalisten einst eine gewisse Härte an den Tag. Es wurde von uns erwartet, für Quellen, die wir vielleicht nicht einmal mochten, ins Gefängnis zu gehen, und in Kriegs- oder Katastrophengebiete zu fliegen, ohne Fragen zu stellen, wenn es verlangt wurde. Es galt auch einmal als Tugend, sich über die Missbilligung von Kollegen hinwegzusetzen, um für Geschichten zu kämpfen, an die wir glaubten (z.B. Watergate). Heute wird sich kein festangesteller Journalist für Kollegen wie Lee Fang einsetzen. Unsere tapferen Wahrheits-Erzähler führen mit zitternden Fäusten großartige Shows auf vor unserer Präsidentenparodie, aber nicht einer von ihnen wird ehrlich über die Angst sprechen, die durch ihre eigenen Nachrichtenredaktionen weht."
Magyar Narancs (Ungarn), 02.07.2020

En attendant Nadeau (Frankreich), 05.07.2020

Tablet (USA), 06.07.2020

Guardian (UK), 02.07.2020

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