In einer umfangreichen Reportage
zeichnet Ross Andersen die
Erfolgsgeschichte der Kosmologie nach, die er jedoch allmählich an ihr Ende gekommen sieht: Mit Theorien über die
Inflation unmittelbar nach dem Big Bang und über die Entstehung von
Multiversen habe sich die theoretische Astrophysik endgültig zu Erklärungsmodellen vorgearbeitet, die sich schlechterdings von unserer Position im Universum aus nicht mehr beweisen lassen. Doch "Wissenschaft verdankt ihre
epistemologische Gravitas ihrer sturen Insistenz darauf, dass jede Idee der Feuertaufe durch das Experiment ausgesetzt wird. Das ist ihr
philosophisches Rückgrat. Das ist die Methodologie, die uns diesen schimmernden, beeindruckenden, expandierenden Kosmos geschenkt hat, den wir heute bewohnen."
Ed Lake
denkt noch einmal über den Fall
Aaron Swartz nach, dem für das unerlaubte Herunterladen akademischer Aufsätze
26 Jahre Haft und eine Million Dollar Bußgeld drohten. 2013 beging der erfolgreiche Programmierer im Alter von 26 Jahren Selbstmord. "Armer Junge, richtig? Nun, ja. Er war
um einiges mächtiger, als es dieses Bild nahelegt. Er hatte ein bequemes Geldpolster. Seine Entwicklerarbeit an RSS hatte ihm enormes soziales Kapital unter Alpha-Nerds eingebracht.
Einflussreiche Freunde hatten ihm die Türen zu Recht, Politik, Medien geöffnet. Er war äußerst charismatisch. Vor allem aber war er schlau: diese geduldige,
brutal praktische Intelligenz, die tatsächlich etwas zustande bringt (und damit ist noch nichts über seine Fähigkeiten als Programmierer gesagt). Es ist gut vorstellbar, dass er ohne seinen unsicheren Seelenzustand den Angriff hätte abwehren können. Es haben schon kleinere Davids ihre Goliaths geschlagen."