Das Verhältnis der arabischen Welt zu den
USA steht im Mittelpunkt der Sonntagsbeilage. Warum genießen die USA in
Osteuropa breite Sympathien, während sie in den arabischen Ländern auf Ablehnung stoßen,
fragt der von 1980 bis 1996 in Syrien inhaftierte Dissident
Yassin al-Haj Salih: "Während die USA in Osteuropa die Liberalen gegen das sowjetische Lager förderten, unterstützten sie im Nahen Osten die konservativen und
radikalen islamischen Regime und Strömungen. Damit halfen die USA erst jenen 'Terror' zu säen, für dessen Bekämpfung im nun schon fünf Jahre andauernden amerikanischen Krieg die arabische Welt mehr zahlt als alle anderen. Während der Kalte Krieg überall auf der Welt Ende der 1980er Jahre zu Ende ging, währten die sicherheitspolitischen, gedanklichen und politischen 'Regime' dieser Epoche in unserer Region noch bis zum September 2001 fort. Um dann von einer quasi-imperialistischen Politik abgelöst zu werden. Es ist nicht ohne Bedeutung, dass sich die neue amerikanische Politik gegenüber dem
Nahen Osten um den Kampf gegen den Terror dreht, mit allem, was dies an militärischen und sicherheitspolitischen Prioritäten mit sich bringt. Dagegen steht die Globalisierung im Mittelpunkt der amerikanischen Politik gegenüber
Asien und
Europa."
Wahid 'Abd al-Majid
sieht die
gemäßigten Strömungen in der arabischen Welt in einer Zwickmühle zwischen zwei wenig attraktiven Alternativen: dem Projekt eines "neuen Nahen Ostens" der USA auf der einen Seite und dem "islamischen Nahen Osten" des Irans auf der anderen: "Es scheint, als seien die Staaten und Völker der Region der große Preis in diesem Ringen."
Weiteres: Muhammad al-Haddad
fragt anlässlich des Besuches von
Ahmadinedschad in Venezuela, Nicaragua und Ecuador nach dem Stand der revolutionären Bewegungen in
Südamerika. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Libanon, Palästina und Irak
sind für Muhammad Abu Rumman Anlass, an die Notwendigkeit einer
Trennung von Religion und Politik zu erinnern.