Magazinrundschau - Archiv

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20 Presseschau-Absätze - Seite 2 von 2

Magazinrundschau vom 17.05.2016 - Buzzfeed

Der Islamische Staat baut seine Internetkompetenzen und -aktivitäten aus, beobachtet Sheera Frenkel. Neben Hacks und dem gezielten Versenden von Malware zur Sabotage missliebiger Wortmeldungen zählt dazu insbesondere auch ein gesteigertes Interesse an Verschlüsselungstechnologien. Wobei entsprechende Artikel in einschlägigen Magazinen bislang bloß eher oberflächliche Kenntnisse und ein naives Vertrauen auf ihre Wirksamkeit verraten, wie im Text zitierte Experten versichern. Bleibt die Frage, ob Verschlüsselung etwa auch bei den Anschlägen in Paris und Brüssel eine Rolle spielten. Aber Experten meinen, "dass es kaum Hinweise auf den Einsatz solch avancierter Technologien zur Verschleierung des kommunikativen Austauschs gibt (ganz im Gegenteil, behaupten sie: Die Angreifer lebten in derselben Wohnung und griffen auf die bewährte Methode mit mehreren Wegwerf-Handys zurück) ... Das Problem bestehe darin, so die Experten, dass selbst verschlüsselte Nachrichten überall Spuren hinterlassen würden. Eine verschlüsselte Mail taucht weiterhin in Mailaccounts auf, bloß ihr Inhalt ist unzugänglich. Solange man über keinen Schlüssel verfügt (oder über Dechiffrier-Technologien mancher Geheimdienste, auch die der USA), zeigen sie lediglich wirre Zeichenketten. Hätten sich die Attentäter von Paris mit verschlüsselten Mails mit ihren Kontakten in Irak und Syrien ausgetauscht, müssten zumindest diese durcheinandergewürfelten Nachrichten vorliegen."

Magazinrundschau vom 26.04.2016 - Buzzfeed

Einst als auf Frauenkitschstoffe festgelegter amerikanischer Kabelsender abgetan, hat sich Lifetime insbesondere in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Player entpuppt, was das Mainstreaming feministischer Inhalte betrifft, beobachtet Laura Goode. Hinweise darauf bieten neben einer stetig wachsenden Zahl von Emmy-Nominierungen und hohen Quoten auch erste Erfolge bei der Kritik und eine zusehends postmodern-clevere Haltung, was die eigenen Produktionen betrifft. Vor allem aber ist Lifetime mittlerweile einer der wichtigsten Arbeitgeber für Frauen in der amerikanischen Medienbranche: "Historisch gesehen hat es die Berichterstattung rund um Lifetime stets versäumt, darauf hinzuweisen, auf welche Weise der Sender bereits seit geraumer Zeit die Anwerbung von Frauen in zentalen kreativen Positionen verfolgt. ... Von 1994 bis 2016 wurden überwältigende 73 Prozent aller Lifetime-Filme von Frauen inszeniert oder geschrieben."

Magazinrundschau vom 19.04.2016 - Buzzfeed

Nachdem lange Zeit Indien das Zentrum der globalen Callcenterbranche war, wird diese Position mittlerweile von den Philippinen eingenommen. Für Transgender-Personen ein Glücksfall: Da das Land sie als transsexuell nicht anerkennt, blieben ihnen bislang nur schlecht bezahlte Jobs in Schönheitssalons als Arbeitsstätte, erklärt Meredith Talusan: "Die Callcenter sind sichere Häfen geworden für gender-nichtkonforme Leute, ein Ort, an dem sie mit der Präsentation ihres sozialen Geschlechts und ihrer Identität experimentieren können. Da der Großteil der Arbeit am Telefon stattfindet, sind jene Angestellte, die bei ihrer Geburt als männlich gekennzeichnet wurden, dazu in der Lage, traditionell weibliche Namen oder eine 'weibliche Stimme' anzunehmen oder sogar feminine Kleidung zu tragen, während sie mit den Kunden sprechen. Eine Freiheit, die kaum eine andere Branche des Landes bietet. ... Tatsächlich ist es so, erklärt die Callcenteragentin Angel, dass viele Angestellte aus ihrem Bekanntenkreis, lange bevor sie sich als trans outeten, zuerst im Telefongespräch mit den Kunden eine weibliche Persona angenommen hatten."

Magazinrundschau vom 04.08.2015 - Buzzfeed

Syrien zählt zu den Regionen mit den meisten archäologischen Schätzen der Welt - ein kulturhistorisches Erbe, das derzeit zerstört wird oder mittels des florierenden Schwarzmarkthandel in die angrenzende Türkei und von dort aus in die Welt verschleudert wird. Eine zentrale Rolle kommt dabei dem IS zu, der professionelle Ausgrabungsstätten betreibt und Experten unter Androhung von Gewalt zur Arbeit zwingt, wie Mike Giglio und Munzer al-Awad in einer ausführlichen Reportage berichten. Mitunter wird auch die Beute von Schmugglern konfisziert und öffentlich zerstört: "Die einen Fundstücke haben für den IS ihren Wert auf dem Markt, die anderen für Propagandazwecke. Mit wenigen natürlichen Grenzen und einem Gemisch aus religiösen und ethnischen Gruppien, bestand Syriens nationale Identität im wesentlichen aus der langen und einzigartigen Geschichte des Landes. Der IS nimmt einige Mühe auf sich, diese zu zerstören, während er dabei ist, einen eigenen Staat auf Grundlage einer fundamentalistischen Vision eines islamischen Kalifats zu errichten. Der erwischte Plünderer raufte sich die Haare vor Wut, als seine Büsten zerstört wurden. "Diese Statuen gehören in das Haus einer reichen Person oder in ein Museum, aber nicht unter die Stiefel des IS", sagte er."

Magazinrundschau vom 30.06.2015 - Buzzfeed

Das Ausmaß der sexuellen Gewalt, die gefangenen kambodschanischen Frauen unter dem Regime der Roten Khmer systematisch angetan wurde, ist noch kaum bekannt. Hinzu kommt die Demütigung, dass diese Gewalt kaum anerkannt, geahndet und aufgearbeitet wurde, wie Jina Moore auf Buzzfeed berichtet: Überhaupt erst seit wenigen Jahren werden diese Verbrechen auf Initiative der deutschen Anwältin Silke Studzinsky verfolgt. Verborgen blieben diese Verbrechen in Kambodscha "vor allem, weil sie im Nachhinein falsch eingeschätzt wurden- nicht als Vergewaltigung, sondern als Eheschließung. ... In den Gerichten war sexuelle Gewalt aus zwei Gründen unsichtbar: Die Roten Khmer untersagten Vergewaltigungen per Gesetz, was unter den Ermittlern zu der Annahme führte, dass Geschichten wie die der Überlebenden Chan eine von der Regierung bestrafte Ausnahme darstellten und keineswegs eine gezielte Maßnahme, um Schrecken zu verbreiten. Und die Roten Khmer - sowie die Historiker, die später darüber schreiben sollten - machten nie sonderlich deutlich, was es mit den "arrangierten Eheschließungen" im Sinne der Partei auf sich hatte. Studzinsky aber, die sich bereits in der Vergangenheit mit solchen Angelegenheiten befasst hat, durchschaute, dass das wahre Verbrechen hinter bürokratischer Sprache verborgen wurde."

Magazinrundschau vom 04.04.2014 - Buzzfeed

Vor zwei Jahren ging "KONY 2012" online, eine Kurzdokumentation, in der Jason Russell von der Aktivistengruppe "Invisible Children" seinem fünfjährigen Sohn von ugandischen Kindersoldaten erzählt. Der Clip wurde in wenigen Tagen hundertmillionenfach gesehen und avancierte zum viralsten Video aller Zeiten (mehr hier). Es folgten ein Shitstorm und ein Nervenzusammenbruch, danach wurde es still um "Invisible Children". Doch der Rebellenführer Joseph Kony ist noch immer auf freiem Fuß, und "Invisible Children" arbeitet noch immer daran, das zu ändern, berichtet Jessica Testa in einer ausführlichen Reportage in Buzzfeed: "Die zehn Jahre, die sie sich mit ausgestelltem Idealismus diesem Thema gewidmet haben, haben bei den Mitarbeitern einen Zustand permanenter Antizipation hervorgerufen. Sie glauben fest daran, dass Kony jeden Tag irgendwo gesichtet werden könnte. Zu dieser Erwartung gesellt sich die noch stärkere Hoffnung auf Rehabilitation. "Es wäre großartig. Die Leute würden zu uns zurückkommen und sagen: Ich habe euch von Anfang an unterstützt. Ich wollte auch, dass Kony geschnappt wird", sagt Russell. "Wir sind uns absolut bewusst, dass wir diesen Sieg brauchen, und dass die Zukunft von "Invisible Children" und das Ziel unserer Arbeit vollkommen davon abhängen, dass wir wissen, dass dieser Sieg unmittelbar bevorsteht. Ich glaube nicht, dass wir das Narrativ sonst noch sehr viel länger aufrechterhalten können."" Womöglich ist das Ziel tatsächlich in Reichweite: wie die Washington Post meldet, hat Barack Obama gerade 150 Soldaten mit Spezialflugzeugen zur Suche nach Kony abkommandiert.

Magazinrundschau vom 05.11.2013 - Buzzfeed

Die Verbindung von Horrorfilmen und schwuler Lebenskultur ist vielleicht nicht auf den ersten Blick evident - doch Louis Peitzman von Buzzfeed macht die hohe Affinität zwischen beiden in einem persönlichen Essay auf sehr anschauliche Weise deutlich: Für ihn figurieren die Monster des Horrorfilms als Personifikationen homosexuellen Begehrens: "'Man kann auf vielfältige Weise darlegen, dass Freddy Krueger im Grunde eine Drag Queen ist', erklärt mir der queere Horror-Host Joshua Grannell. 'Er bringt die zickigsten Sprüche. Er hat die fantastischsten Accessoires. Sein Make-Up ist völlig schrill. ... Sich mit diesen ikonischen Schurken zu identifizieren, bedeutet die eigenen Position außerhalb der Mainstreamgesellschaft zu akzeptieren und sie ins Extreme zu überhöhen. Man kann als Schwuler nicht dazugehören, also sticht man als Freddy Krueger, Hannibal Lecter oder - in der ultimativen Verschmelzung von queerer und Horrorkultur - Dr Frank-N-Furter aus der 'Rocky Horror Picture Show' heraus. Die Gesellschaft hat Angst vor Dir und statt diese Ängste zu beschwichtigen, trägst Du Deine erschreckende Queerness als Ehrenabzeichen vor Dir her. Und wenn das dann die Leute zum Ausflippen bringt, ist es deren Problem."

Magazinrundschau vom 28.05.2013 - Buzzfeed

Warum sitzt John McTiernan, mit Filmen wie "Stirb Langsam" und "Jagd auf Roter Oktober" jahrelang einer der gefragtesten Actionfilmregisseure Hollywoods, seit April eine einjährige Haftstrafe ab? Michael Hastings rollt den höchst sonderbaren Fall um schmutzige Privatdetektive, hektische Telefonanrufe und einen Ermittler, der womöglich seine gescheiterte Schauspielkarriere rächen will, detailliert auf. Zum Hintergrund des Falls schreibt er: "McTiernans Ärger rührt noch vom Fall Anthony Pellicano her, bei dem das FBI in die Geschäfte eines schmutzigen Privatdetektivs mit zahlreichen Stars unter seinen Kunden, der Angewohnheit, Telefone abzuhören, und, unter anderem, einer Vorliebe, neugierigen Journalisten mit Gewalt zu drohen, stach. Eine Riesengeschichte zu Beginn des letzten Jahrzehnts, bei der die FBI-Ermittler ankündigten, dass jeder große Name in Hollywood, von Tom Cruise bis Michael Jackson, sein blaues Wunder erleben würde. So groß waren die Ausmaße der Untersuchungen, dass Vanity Fair seinerzeit orakelte, dass in ihrem Verlauf 'einige der wichtigsten Köpfe der Stadt rollen' würden, und Namen von einflußreichen Produzenten, Schauspielern und Geschäftsführern der größten Agenturen auf einer Liste möglicher Ziele nannte. 'Nichts in Hollywood wird so sein wie zuvor', berichtete das Magazin 2006. ... Pellicano and vier Mitangeklagte ohne Starruhm wurden 2008 schuldig gesprochen, der Privatdetektiv wurde zu 15 Jahren verdonnert. Wie die Los Angeles Times seinerzeit zusammenfasste: (...) 'Die Mächtigen würden fallen, dachten einige - eine Warnung an die Industrie. Doch nichts dergleichen geschah.' Mit einer Ausnahme."

Magazinrundschau vom 12.03.2013 - Buzzfeed

Seit letztem Jahr ist Ciudad Juarez nicht mehr Mordhauptstadt der Welt (der Titel gehört jetzt San Pedro Sula in Honduras), und auch wenn an eine noch so kleine Verbesserung kaum jemand glauben mag, gibt es schon wieder Menschen, die Hoffnung schöpfen, erzählt Jeremy Relph: "Elsa Hernandez Gonzalez war 23 Jahre Lehrerin, dann arbeitete sie zwei Jahre in der öffentlichen Verwaltung, bevor sie jetzt in die Schule zurückkehrte - ein Testboden für die Zukunft der Stadt und des Landes. Während wir in Juarez waren, erfuhr sie, dass das College 14 Land bekommen hatte, auf dem es eine eigene Schule bauen konnte. Unter ihren Schülern wird es - wie auch jetzt schon - beides geben: Drogendealer und Opfer. Das Schulsystem in Ciudad Juarez ist eine Front im Krieg nicht nur gegen Drogen, sondern gegen den Fatalismus, der es dieser Industrie erlaubt zu florieren. In diesem Sinne ist Elsa eine Chefin und Beraterin und Verwalterin und Vermittlerin von Liebe und Elternersatz, vor allem aber ist sie die wahre Speerspitze im Krieg gegen die Drogen. 'Sie sehen die Schule als Erlösung', sagt sie von ihren Studenten. 'Für sie sind wir wie eine Hoffnung.'"
Stichwörter: Buzzfeed, Honduras, Fatalismus

Magazinrundschau vom 16.10.2012 - Buzzfeed

Reddit-Mitbegründer Alexis Ohanian, der maßgeblich am Fehlschlag von SOPA (Stop Online Piracy Act) und PIPA (PROTECT IP Act) beteiligt war, engagiert sich weiter politisch für ein freies Internet. Die Seite ist mit ihren 42 Millionen unique visitors im Monat so groß, dass kürzlich sogar Barack Obama eine Stunde lang Fragen von Reddit-Usern beanwortete. Andererseits ist auf Reddit auch das bösartige Verhalten eines Violentacrez erlaubt, solange es nicht gegen das Gesetz verstößt. "Diese Philosophie wird allerdings immer schwieriger aufrecht zu erhalten sein, je prominenter die Seite bei einem breiten Pulikum wird", schreibt John Herrman in einem Porträt Ohanians. "Die Behauptung, dass /r/spacedicks, ein Forum voller unverschämter, beleidigender Kommentare und beschrifteter Fotos von Pornografie und Tiersex auf einer neutralen Plattform koexistieren könne mit einer nur wenige Klicks entfernten Frage-und-Antwort-Sitzung mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, ist logisch - aber nur in der strikt philosophischen Bedeutung des Wortes. Für jemanden, der noch nie von Reddit gehört hat, klingt das völlig unglaubhaft. Man kann sich leicht vorstellen, wie politische Gegner daraus ihre Vorteile ziehen."