Sacha Verna
unterhält sich mit mit dem amerikanischen
Autor Richard Ford, der zeigt, dass nicht nur deutsche Philosophen zu subtilsten Verstiegenheiten über das Verhältnis von
Kritik und Affirmation fähig sind. Zu den amerikanischen
Suburbs, die von einer seiner Romanfiguren verteidigt werden, sagt er: "Kritik ist die bequemste Art, sich der Verantwortung dafür zu entziehen, wie die Welt um uns herum aussieht. Wer also über die Suburbs schimpft, sollte sich lieber fragen: Warum gibt es sie denn? Doch nur, weil wir sie gewollt und gebaut haben. Und sie offenbar immer noch wollen und bauen. Uns ist in diesem Land das affirmative Vokabular abhandengekommen. Einer der wichtigsten Sätze, die ich je gelesen habe, stammt von
Wallace Stevens: Wir verschlingen das Schlechte und
verschlucken uns am Guten. Kunst kann das ändern, wenn sie will. Kunst, die sich für ein affirmatives Vokabular entscheidet, stellt einen ersten Schritt hin zur Übernahme von Verantwortung dar."
Und Miklos Gimes
fragt angesichts der immer häufigeren Razzien in Clubs und Bars: "
Zürich gilt als eine der liberalsten Städte der Welt. Wie lange noch?"