Zwei interessante Beiträge im Wochenendmagazin der Tageszeitung
Dziennik widmen sich der Frage von alten und neuen
intellektuellen Eliten. Im
Interview wundert sich die bekannte
Regisseurin Agnieszka Holland darüber, dass die Regierenden in Polen so viel Energie aufwenden, die alten Eliten zu zerstören, obwohl das Land so viel davon nicht zu bieten hat. "
Eliten werden nicht dekretiert, einen solchen Status erwirbt man nicht durch irgendeine Wahl, sondern durch seinen ethischen Standpunkt, sein Talent, sein Charisma, seinen Mut usw. Es ist nicht so, dass Vertreter der Eliten auf der
politischen Ebene herrschen müssen. Aber das heißt auch nicht, dass in dem Moment, wo sie es nicht tun, bewiesen werden muss, dass sie keinen Platz mehr im Wertesystem haben. Anderenfalls hätten wir es mit einer
Kulturrevolution zu tun und nicht mit einem echten, natürlichen Elitenwechsel."
Maciej Urbanowski
ist sich sicher, dass die voluminöse
Sammlung von Briefen zwischen dem
Exilschriftsteller Slawomir Mrozek und dem Exilverleger
Wojciech Skalmowski zu einem "großen Ereignis" wird. "Man kann diese Korrespondenz
auf zweierlei Arten lesen: kursorisch, indem man sich brillanter Gedanken und pikanter Kommentare erfreut, unbekannte Tatsachen entdeckt und nach Skandalen sucht. Oder von Anfang bis Ende, wie einen 'Künstlerroman' in Briefen, einen Roman über die Geschicke der
polnischen Intelligenz am Ende des 20. Jahrhunderts oder auch über die Seelenlage unseres politischen Exils. Man die Briefesammlung schließlich wie ein
mehrstimmiges Selbstporträt der Generation 1930 und eine intellektuelle Autobiografie von Mrozek lesen."