Es ist zwar eigentlich nicht ganz klar, wovon
Simon Schamas Artikel handelt, aber er ist toll geschrieben. Am ehesten geht's wohl um Essen und Schreiben oder
Zunge und Sprache, oder, wie die Franzosen sagen würden, la langue (die Zunge) et la langue (die Sprache). Jedenfalls beginnt der Artikel mit Schamas Bekenntnis, dass Zunge eines der wenigen Nahrungsmittel ist, die regelmäßig
einen Würgreflex bei ihm hervorrufen. "Lammzungen sind ein besonderes Problem, denn sie sind genau so groß wie unsere eigenen Zungen, und das erhöht die Chance, aus Versehen auf die letztere zu beißen. Da die Zunge dicht besetzt ist mit Nervenrezeptoren, kann das eine schmerzhafte und blutige Erfahrung sein. Aber es hat noch eine andere Bewandtnis mit meiner
Lingophobia, die zu tun hat mit den verschiedenen und doch ineinander greifenden Funktionen der Zunge. Sich auf die Zunge beißen, heißt sich etwas zu verbeißen. An der Quelle meiner Zungenängstlichkeit liegt jedoch die Angst, dieses vielfältige Organ des Ausdrucks und des Verzehrs zu verletzen. Will irgendjemand sein eigenes Wort verspeisen?"