Nach der jüngsten
BBC-Umfrage haben 62 Prozent der Franzosen, 59 Prozent der Deutschen und 34 Prozent der Briten eine negative Meinung von den USA. Die
Anti-Amerikaner kennen wir,
meint Anne Applebaum und zählt auf: "Die wütenden arabischen Radikalen auf der berühmten arabischen Straße, den
linken Zeitungsredakteur, der sich auf Berliner Dinnerparties in Rage redet, oder den französische Bauern, der gegen McDonald's wettert." Aber wer ist
Pro-Amerikaner? Laut statistischem Mittel ein osteuropäischer oder südasiatischer Mann in mittleren Jahren mit
Aufstiegschancen und einem leichten Hang zum Machismo. Oder, wie Applebaum ausführt: "Der britische
Kleinunternehmer, Sohn eines Bergarbeiters, der einst Margaret Thatcher bewunderte und zum Urlaub in Florida war. Oder der polnische antikommunistische
Intellektuelle, der mit seinen Pariser Freunden bereits in den Achtzigern über Ronald Reagan stritt und jetzt mit ihnen über den Irakkrieg im Clinch liegt. Oder der indische
Börsenmakler, der südkoreanische Investment-Banker und der philippinische
Handwerker."
Oder der ungarnstämmige, nächste französische Präsident? Marc Perelman
kommt aus dem Staunen über
Nicolas Sarkozy nicht heraus: "Ein Anhänger des freien Marktes, der nicht nur Frankreichs Wirtschaftsmodell in Frage stellt, sondern auch die tief verankerte Mentalität der französischen Gesellschaft ... Auch wenn er betont, nicht in allen Punkten einer Meinung mit Präsident Bush zu sein, bleibt er ein
unverfrorener Pro-Amerikaner: 'Ich liebe Amerika und die Amerikaner sehr. Brauche ich Hilfe, Doktor?'"