"Coups de Bâtons," 1937, MayoZwischen 1938 und 1952 war die
ägyptische Kunst einmal auf der Höhe der Zeit,
schreiben Jonathan Guyer und Surti Singh, bevor die Künstler der Gruppe "Kunst und Freiheit", viele von ihnen
Marxisten, eingesperrt wurden oder auswandern mussten. Umso bedauerlicher ist es, so die zwei Autoren, dass die beiden Ausstellungen mit Werken des
ägyptischen Surrealismus der eigentlichen Bedeutung dieser Epoche für Ägypten nicht einmal nahe kommen. Die
eine Ausstellung stellten das Centre Pompidou und Quatar auf die Beine, die
andere die Sharjah Foundation (Vereinigte Arabische Emirate) und das ägyptische Kulturministerium. "Die keimfreie Darstellung der Gruppe 'Kunst und Freiheit' ist eine Fallstudie, wie eine
radikale Bewegung vom Establishment gezähmt und angeeignet wird. Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate teilen eine autoritäre Politik, die freier künstlerischer Produktion nicht zulässt: beide Länder werden von
undemokratischen Dynastien beherrscht, die Ausdrucksfreiheit beschränken, Dissidenten einsperren und viele Formen politischer Aktivitäten verbieten. Die Karikatur eines Herrschers zu zeichnen, kann einen hier ins Gefängnis bringen. Dass so viele Rezensenten der beiden Ausstellungen nicht ausgesprochen haben, dass die Golfstaaten die arabische Kunstwelt beherrschen, belegt die
Macht des Kapitals, Debatten über ansteckende politische Dynamiken zu unterdrücken. Die lange vernachlässigten Künstler von 'Kunst und Freiheit', von denen einige radikale Ansichten hatten, die in den heutigen Golfstaaten verboten wären, sind zu Sammelobjekten konservativer Royals geworden. Ausstellungen in Europa und dem Nahen osten haben ebenfalls
den Preis und das Ansehen moderner arabischer Kunst befördert."