Das
Bundesverfassungsgericht hat schon immer auch politische Entscheidungen gefällt,
räumt Uwe Volkmann ein, aber mit Blick auf das Urteil zur
Klimagerechtigkeit für künftige Generationen sieht er eine neue Stufe erreicht. In der enormen Politisierung dieses Verfahrens sieht Volkmann das Ergebnis einer Moralisierung des Rechts, die den Kampf für die gerechte Sache vor gerichten austragen will: "Damit fügt es sich in eine Form der Prozessführung, die in den letzten Jahren immer weiter professionalisiert worden ist und sich mittlerweile ihrerseits zu einem eigenen Typus verfestigt hat, der '
strategic litigation' genannt wird: als, wie es auf einer einschlägigen Internetseite heißt, Versuch, 'weitreichende gesellschaftliche Veränderungen
über die Einzelklage hinaus zu bewirken'. Auch zahlreiche andere Fälle vor dem Bundesverfassungsgericht der jüngeren Zeit lassen sich ihm zuordnen: Hinter den Klagen gegen Verschärfungen der
Polizei- und Sicherheitsgesetze stand und steht regelmäßig die 'Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.', die gerade zu diesem Zweck gegründet wurde und ein 'Besseres Recht durch strategische Klagen' zu ihrem Vereinsmotto hat; die Klage zur Anerkennung eines dritten Geschlechts im Personenstandsrecht war betrieben von einer 'Kampagne für eine dritte Option', die sich mittlerweile offenbar aufgelöst hat, nachdem sie ihre Ziele durch das Urteil erreicht sah."
Elena Meilicke
erliegt der schauerlichen Faszination der
Mommy Media: "Ich sehe den gesponsorten Content, die kaum verhüllten Werbe- und Verkaufsabsichten, ich sehe den Konservatismus und Klassismus in diesen Darstellungen erfolgreicher Mutterschaft. Ich sehe, wie eng abgesteckt das Feld dessen ist, was als 'gute' und erstrebenswerte Mutterschaft angepriesen wird:
Geld muss sie haben, einen Mann muss sie haben,
Geschmack und Stil, und natürlich Kinder muss sie haben, viele, je mehr desto besser. Ich sehe das alles, und dennoch üben diese Seiten eine unwiderstehliche Faszination auf mich aus. Gierig sauge ich die Bilder von einem schönen, hellen, strahlenden Familienleben ein, die so frei sind von Sorgen, Nöten, schlechten Gefühlen und beengten Verhältnissen, von Selbstzweifeln und Eintönigkeit."