"Durch den herrschenden Diskurs, der immer für Vielfalt plädiert, wurden zuletzt auch rassistische Einstellungen in einfach nur eine weitere Spielart kultureller Identität verwandelt",
meint der
Publizist Kenan Malick in einem Artikel über
multikulturelle Identitätspolitik. "Während die Rechte die Grammatik der Vielfalt angenommen hat, adoptierten die Liberalen das Idiom der rassischen Identität.
Will Kymlicka ist alles andere als ein Fremdenfeind. Doch sein Pluralismus verleitet ihn, die Sprache des Ausschlusses zu verwenden. 'Es ist richtig und korrekt', glaubt Kymlicka, 'dass der Charakter einer Kultur sich durch die Entscheidungen ändert, die ihre Mitglieder treffen.' Aber, meint er weiter, 'während es eine Sache ist, von einer größeren Welt zu lernen', sei es etwas ganz anderes 'von ihr
verschlungen zu werden'. Was bedeutet das? Dass eine Kultur das Recht hat, Mitglieder einer anderen Kultur draußen zu halten? Dass eine Kultur das Recht hat, ihre Mitglieder davor zu bewahren, eine andere Sprache zu sprechen, fremde Lieder zu singen oder fremde Bücher zu lesen? Kymlickas Warnung vor dem 'Verschlungenwerden' sollte uns
hellwach machen... Denn wenn es eine Sache politischer Prinzipien wird, dass Kulturen nicht von Außenseitern verschlungen werden dürfen, wie soll man dann noch den von der Rechten kommenden Argumenten
gegen die Immigration begegnen?"