Die slowakische Politik ist bis in die Grundfesten
korrupt - das zeigen die "Gorilla-Files", an deren Bekanntwerdung
Peter Holubek, ein ehemaliger Mitarbeiter des
slowakischen Geheimdienstes, und der kanadische Journalist
Tom Nicholson maßgeblich beteiligt waren,
erzählt Martin Simecka in Respekt (
hier auf Englisch). Holubek hatte vom November 2005 bis August 2006 eine Wohnung abgehört, die ein Treffpunkt von Regierungsmitgliedern mit Mitarbeitern der
Penta-Investmentgruppe war. Das Material tippte er ab und leitete es an Nicholson weiter, der jahrelang versuchte, slowakische Medien dafür zu interessieren. Vergeblich, und das bei diesem Stoff! Jetzt ist es
im Internet erschienen und hat einen
Riesenskandal ausgelöst: "Das Dossier enthüllt, dass einer der Menschen, die regelmäßig den mächtigen
Penta-Mitarbeiter Jaroslav Hascak trafen, der damals neu ernannte
Wirtschaftsminister Jirko Malcharek war. In ihren Gesprächen spielt Hascak den Lehrer, der einen Novizen in die mysteriösen Wege des Systems einweiht. ... So informiert Hascak den Minister über die
Höhe der Summen, die er seinen Beratern zahlen soll, die ebenfalls in den Kommittees sitzen, die über die
Privatisierung der Energiekonzerne entscheiden: 'Drei Millionen (slowakische Kronen, das sind über 100.000 Euro) an Sevcik, zwei Millionen an Vlasaty, der Rest später, wenn der Deal abgeschlossen ist' lesen wir in dem Dossier. Natürlich würde Malcharek viel mehr bekommen, Millonen von Euro." (
Mehr dazu auch von Michal Hvorecky in der
Welt.)