Sonntag abend wurde
David Seidler mit dem Oscar für das beste Drehbuch - "The King's Speech" - ausgezeichnet. Hat er nicht verdient,
meinte Christopher Hitchens schon vor der Oscar-Verleihung. Viel zu schönfärberisch seien die britische Monarchie und Churchill gezeichnet. Nachdem Seidler sich in in der "
Puffington Host, or whatever the hell it's called" (Hitchens) über die Kritik
beschwert hatte, legt Hitchens
jetzt noch einmal nach: Seidler verschweige, dass
Churchill bis zuletzt den
nazifreundlichen Edward VIII. unterstützt hatte. Und
Georg VI. war ein dezidierter Freund der
Appeasement-Politik Chamberlains. Nachdem er in München die Tschechoslowakei an Hitler ausgeliefert hatte, wurde er bei seiner Rückkehr nach England noch am Flughafen "von einem königlichen Gesandten abgeholt, direkt in den Buckingham Palast gebracht und auf dem Balkon ausgestellt - mit dem
königlichen Segen für ein Abkommen, das noch nicht vom Parlament gebilligt worden war."
Ein betörter
Simon Schama hat sich mit
Helen Mirren über ihre Rolle als Prospero in Julia Teymors Verfilmung von Shakespeares "Sturm" und über ihre Arbeit mit
Peter Brook unterhalten. Über letzteres sagt sie: "'Als esoterische Schauspielerin habe ich versagt. Ich war nicht von dieser Art. Letztlich gehöre ich zu keiner Gruppe - nicht zur Stanislawski-Gruppe, der Grotowski-Gruppe, der Brook-Gruppe. Ich habe kein Talent für Zurückhaltung. Brook dachte,
Startum sei gefährlich, narzisstisch, geschmacklos. Oh f*** it, sagte ich. Ich will meinen Namen da oben sehen.' Shakespeare, der Schauspieler, hat zweifellos genauso gedacht, sage ich. 'Ja, aber wissen Sie, ich glaube immer noch, dass Brook das große Genie des zeitgenössischen Theaters ist. Er ist allen so weit voraus. Er tut, was undenkbar war. ... Er glaubt wirklich an
gewöhnliche Menschlichkeit."