Magazinrundschau - Archiv

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Magazinrundschau vom 30.03.2010 - Slate

Auch in anderen Ländern geht die Debatte um Islamkritik beziehungsweise "Fundamentalismus der Aufklärung" weiter, die im Jahr 2007 durch einen Artikel Pascal Bruckners in Perlentaucher und signandsight.com lanciert wurde. Paul Berman hatte sie bereits 2007 in einem langen Porträt über Tariq Ramadan aufgegriffen und hat diesen Text nun zu einem Buch ausgebaut, das demnächst erscheint: "The Flight of the Intellectuals". Ron Rosenbaum greift Bermans Frage auf, warum die Intellektuellen 1989 Salman Rushdie noch weithin verteidigten, während sie Ayaan Hirsi Ali die gleiche Solidarität versagten: "Berman mag es abstreiten, aber ich glaube, der Subtext seiner Kritik an Alis Kritikern ist, dass der Protest gegen islamistische Todesdrohungen zwanzig Jahre nach der Rushdie-Affäre wesentlich mehr physischen Mut fordert als die Intellektuellen bereit sind aufzubringen. Sie greifen eher zu kleinlicher Kritik, die ihnen als Feigenblatt dient, um der Gefahr auszuweichen."

Magazinrundschau vom 05.01.2010 - Slate

Jack Shafer führt ein langes, faszinierendes Interview mit John Maxwell Hamilton über dessen Buch "Journalism's Roving Eye", eine Geschichte der amerikanischen Auslandsberichterstattung. Hamilton stellt einige der interessantesten Auslandskorrespondenten vor (Links im Interview führen zu Leseproben): Benjamin Franklin, der - nicht unähnlich einem Blogger - Auslandsberichte aus Briefen und europäischen Zeitungen zusammenschrieb, James Gordon Bennett, Richard Harding Davis, Nellie Bly, Victor Fremont Lawson, Jack Belden oder Vincent Sheean. Am Ende gibt er der vom Internet gebeutelten Zunft einen ermutigenden Stups: "Wir sollten nicht überrascht sein, dass Berichterstattung aus dem Ausland - tatsächlich alle Berichterstattung - eine so traumatische Periode erlebt. Seriös organisierter Journalismus ist keine sehr alte Profession. Betrachtet man ihn im breiten Zeitrahmen der Geschichte, ist er ein Kleinkind. ... Wie die Demokratie ist Journalismus keine Errungenschaft. Es ist work in progress und nicht jeder Tag ist so gut wie der letzte."

Magazinrundschau vom 07.06.2004 - Slate

Francis Fukuyama bespricht Samuel Huntingtons neues Buch "Who are we" (erstes Kapitel), das die vielfach diskutierten Thesen des Autors über die für die amerikanische Kultur gefährliche Einwanderung der Mexikaner ausführt. Aber Fukuyama will nicht dran glauben: "Kulturell sind die heutigen mexikansichen Immigranten weniger weit von den Mainstream-'Anglos' entfernt als es - sagen wir - zu Beginn des 20. Jahrhunderts die süditalienischen Einwanderer oder die Juden aus Mittel- und Osteuropa waren."