Die unverhältnismäßige
Polizeigewalt gegen Schwarze muss aufhören,
meint Chris Hayes. Amerika zerfalle heute in zwei Welten - die Nation, in der das Recht herrscht, und die Kolonie, in der um jeden Preis Ordnung herrschen muss. Wer nun glaubt, das sei alles ein Problem der Schwarzen, der irre: "Die Kolonie ist hauptsächlich braun und schwarz, aber in der Folge von Finanzkrise, Deindustrialisierung und Lohnstagnation wurden die
Kontrollsysteme der Kolonie über immer größere Teile des Amerikas der
weißen Arbeiterklasse ausgedehnt. Würde man jeden afroamerikanischen und Latino-Gefangenen aus den Gefängnissen entlassen, hätten die Vereinigten Staaten immer noch eines der am stärksten bevölkerten Gefängnissysteme der Welt. Und diese weißen Gefangenen setzen sich aus einer dramatisch hohen Anzahl von
Armen und Ungelernten zusammen. Seit 2008 waren fast 15 Prozent der weißen Highschool-Abbrecher im Alter zwischen 20 und 34 im Gefängnis. Bei den weißen Collegeabsolventen lag die Quote bei unter einem Prozent. Das macht die Aufrechterhaltung der Teilung zwischen Kolonie und Nation so heimtückisch: die
fortwährende Drohung, dass die Werkzeuge, die in der Kolonie geschliffen wurden, gegen die Nation eingesetzt werden, dass Tyrannei und Gewalt, die an der Peripherie geduldet werden, am Ende
den Kern infiltrieren."
Das
Metropolitan Museum in New York hat seinen Direktor
Thomas Campbell gefeuert, der offenbar alles falsch machte, was man sich nur vorstellen kann, wie William Cohan
zusammenträgt: Campbell behandelte seine Mitarbeiter schlecht, belästigte Frauen und setzte die
Digitalisierung in Sand, obwohl die zuständige Abteilung am Ende mehr Mitarbeiter beschäftigte als alle anderen Abteilungen zusammen. Die bedeutendste Kulturinstitution der Menschheit verlor den Anschluss. Besonders verübelt wurde Campbell allerdings, dass er sich mit einer Großschenkung von Leonard und Ronald Lauder dazu drängen ließ, jetzt auch auf
moderne Kunst zu setzen, als wäre nicht das
Museum of Modern Art gleich nebenan. Und was Berliner Museumsmanager aufhorchen lassen sollte: "Beobachter hielten es auch für falsch, dass das Met sich darauf einließ, einen eigenen
Flügel für Lauders Kubisten-Sammlung zu bauen. Robert Storr, Professor an der Yale School of Art und lange Zeit Kurator am Moma, hält es für eine Sache das Prinzips. 'Es ist eine Sache, eine solche Sammlung anzunehmen. Eine andere ist es, für die geschenkten Schätze die Räumlichkeiten erweitern zu müssen. Es macht eine bedeutende Museumsammlung aus, dass sie eben
keine Kapellen für eine Kunstrichtung oder für einzelne Sammlungen errichtet.' Als noch problematischer erwies sich Cambells Entscheidung, das Projekt zu lancieren, bevor er überhaupt die nötigen
600 Millionen Dollar beisammen hatte. Denn das Geld floss nur spärlich. Der Vorstand unterstützte das Vorhaben nur zögerlich. Angeblich waren nur die beiden Blackstone-Partner, Tony James und Tom Hill, dafür und spendeten jeweils zehn Millionen Dollar - aber selbst das ließ den Großteil der Summe offen. Im Januar musste das Museum die
peinliche Ankündigung machen, dass der neue Flügel auf unbestimmte Zeit verschoben werde."