05.10.2017. "Was vom Tage übrig blieb" ist inzwischen ein fast sprichwörtlicher Titel. Mit Kazuo Ishiguro hat einer der prominentesten Autoren Britanniens den Literaturnobelpreis bekommen. Einige Links.
"Was vom Tage übrig blieb" ist inzwischen ein fast sprichwörtlicher Titel. Mit
Kazuo Ishiguro hat einer der prominentesten Autoren Britanniens den Literaturnobelpreis bekommen. Seine Bücher der letzten Jahre finden Sie
unter diesem Link im
Perlentaucher. Die Begründung des Nobel-Komitees klingt leider etwas wolkig: Ishiguro habe "in Romanen von großer emotionaler Kraft den Abgrund unter unserem trügerischen Gefühl für unsere Verbindung mit der Welt" ermessen. Internationalen Ruhm erlangte er mit dem genannten Roman "
Remains of the Day" aus dem Jahr 1989, einer subtilen und tiefen Studie über die britische Klassengesellschaft, die mit
Emma Thompson und
Anthony Hopkins in den Hauptrollen kongenial verfilmt wurde.
Salman Rushdie hat vor einigen Jahren im
Guardian eine schöne Hommage auf den Roman
publiziert. Hier
erzählt Ishiguro selbst, wie er den Roman in vier Wochen schrieb. Auch der spätere Roman "Alles, was wir geben mussten", eine Science fiction-Fabel über das Klonen von Menschen, wurde verfilmt.
Auch publizistisch äußert sich Ishiguro in wünschenswerter Klarheit. Nach dem
Brexit-Referendum forderte er im Juli letzten Jahres ein neues Referendum (unser
Resümee). Die Frage sollte lauten: "Hassen wir als Nation die Ausländer so stark, dass wir auf den Zugang zum gemeinsamen Markt verzichten wollen?"
Die
Paris Review hat im Jahr 2005 eines ihrer berühmten Autorengespräche mit Ishiguro geführt - es steht
hier online. Bei
Granta ist eine
Erzählung aus dem Jahr 1983 zu lesen. Der
New Stateman stellt ein
Gespräch zwischen Ishiguro und
Neil Gaiman aus dem Jahr 2015 online. Im
New Yorker findet sich die
Erzählung "A Village after Dark".
D.Red.