11.05.2018. Die Soziologin Necla Kelek erhebt - zwecks Unterlassung - Klage gegen die Autorin Lamya Kaddor, der sie vorwirft, entstellende Zitate über ihre Einschätzung muslimischer Sexualmoral zu verbreiten. Hintergrund sind auch Berichte bei den Ruhrbaronen und im Perlentaucher.
Die Soziologin
Necla Kelek erhebt Klage gegen die Autorin
Lamya Kaddor, der sie vorwirft, entstellende Zitate über ihre Einschätzung muslimischer Sexualmoral zu verbreiten. "Die Klägerin beansprucht mit der vorliegenden Klage die Unterlassung der mit
verfälschten Zitatrudimenten scheinbar belegten Behauptung, sie hätte in einem Interview im ZDF muslimischen Männern pauschal einen
Hang zur Sodomie unterstellt", heißt es in der Klageschrift von Necla Keleks Anwalt Jan Mohr, die dem
Perlentaucher vorliegt.
Kelek hatte in einem
ZDF-Interview von einem "Menschenbild des Islams" gesprochen, das die Männer nicht in der Lage sehe, sich sexuell zu kontrollieren. Die Frau solle sich laut diesem Menschenbild verhüllen, denn sonst müsse der Mann sich ständig entleeren, "und wenn er keine Frau findet, dann eben ein Tier". Kaddor hatte aus dieser generellen Aussage über Männer eine Behauptung Keleks über "
muslimische Männer" gemacht und das "muslimisch" fälschlich mit in die Anführungszeichen des Zitats genommen, das sie in vielen Büchern und Aufsätzen derart verzerrt wiedergab. Das führte dann zu Aussagen Kaddors wie "Die Soziologin Necla Kelek erklärt im öffentlich-rechtlichen
ZDF ganz nebenbei alle Männer einer bestimmten Gruppe zu Sodomisten".
Jörg Metes hatte diese fortwährende Verfälschung des Zitats bei den
Ruhrbaronen nachgewiesen, parallel habe ich selbst im
Perlentaucher diesen von Kaddor und vielen verbündeten Autoren und Autorinnen geführten ehrverletzenden Angriff auf die Diskurskonkurrentin
angeprangert.
Nachdem Kaddor auch nach diesen Veröffentlichungen weiter beharrte, Kelek richtig zitiert zu haben, "bedarf es vor dem Hintergrund der dadurch
neu entfachten öffentlichen Diskussion der gerichtlichen Durchsetzung des klägerischen Unterlassungsanspruchs", heißt es in der Klageschrift.
Thierry Chervel