Hoo Nam Seelmann

Jeongkwan Snim

Eine kulinarische Biografie
Cover: Jeongkwan Snim
Echtzeit Verlag, Basel 2024
ISBN 9783906807355
Gebunden, 464 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Jeongkwan Snim lebt als buddhistische Nonne im abgelegenen Tempel Cheonjinam bei Baekyangsa, weit im Süden Koreas. Der koreanische Seon-Buddhismus hat eine alte spirituell geprägte Tradition des Tempelessens. Jeongkwan Snim wuchs in diese Tradition hinein und kochte lange für andere Tempelbewohner und Besucher, sie führt bis heute diese vegane Esstradition weiter. Sie bereitet Speisen mit Gemüse aus ihrem Garten zu und folgt dem Wandel der Jahreszeiten.Zum Weltstar stieg Jeongkwan Snim auf, als ihr Netflix eine Folge der Serie Chef's Table widmete. Netflix wurde durch Jeff Gordinier, Autor des Artikels "Jeongkwan, the Philosopher chef" in der New York Times, auf sie aufmerksam. Seither folgt Jeongkwan Snim Einladungen in zahlreiche Metropolen der Welt.Jeongkwan Snim weiss viel über Zutaten und kennt die Geheimnisse der Fermentation. Es seien, so sagt sie, eigentlich Natur und Zeit, die arbeiteten und Sojasauce, Doenjang, Gochujan, Kimchi und Essig entstehen liessen. Ein fein gesponnenes Netz aus Respekt für Zutaten, persönlicher Hingabe und Zeit machen ihre Kochkunst aus.Ein Kochbuch, sagt Jeongkwan Snim, wollte sie eigentlich nie herausgeben. Um zu zeigen, was Essen im Buddhismus bedeutet, erklärte sie sich schliesslich aber bereit, mit der Autorin Hoo Nam Seelmann ihre kulinarische Biografie zu veröffentlichen und die interessantesten Rezepte weiterzugeben. Ein reich bebildertes Buch, das zwischen den Polen buddhistische Philosophie und Kochkunst eine völlig neue Welt aufspannt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.04.2024

Dank der Netflix-Serie "Chef's Table" ist die buddhistische Nonne Jeongkwan Snim im Westen zum Star geworden, von ihrer koreanischen Tempelküche versprechen sich westliche "Foodies" Entschleunigung, klärt Rezensent Urs Bühler auf. Dabei geht es Snim um etwa ganz anderes: Zügelung von Genuss und Begierde und Harmonie mit der Natur - und zwar streng nach buddhistischen Regeln. Deshalb verzichtet sie nicht nur auf Alkohol und Fleisch, sondern auch auf den Körper zu sehr erregende Zutaten wie Knoblauch und Zwiebeln, lernen wir. Zum Nachkochen sind die Rezepte kaum geeignet, warnt uns Bühler vor: Dazu wird zu viel vorausgesetzt. Aber die Geschichten um die Rezepte herum, die die Journalistin Hoo Nam Seelmann beisteuert, sowie die reiche Bebilderung durch Véronique Hoegger lohnen die Lektüre durchaus, versichert er.