Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
23.06.2001.

FR, 23.06.2001

In einem ergreifenden Text für die FR schildert der nigerianische Literatur-Nobelpreisträger Wole Soyinka einen Besuch in der Zelle von Mumia Abu Jamal, der seit 20 Jahren als vermeintlicher Polizistenmörder in den USA in der Todeszelle sitzt. Soyinka beschreibt die offenkundige Willkür der Administration im Umgang mit einem Menschen, der entschlossen ist, "seine legalen Rechte und seine menschliche Würde nicht der Machtgier dieser Institution auszuliefern": "Mumia hat die menschenvernichtende Korruption des amerikanischen Justizsystems angegriffen ... Er befindet sich eine Haaresbreite vom Tode entfernt, aber er ist dabei, zu gewinnen ... weil das Gewissen der USA angefangen hat, wach zu werden angesichts der Kriminalität eines Systems, in das die Menschen so viel Vertrauen setzen. Für das Establishment bedeutet ein Anhalten des Fließbandes der Exekutionen die Möglichkeit einzugestehen, dass im Namen der Gerechtigkeit unschuldige Menschenleben genommen worden sind."

Rudolf Walther blickt zurück auf 250 Jahre Encyclopedie von Diderot und D'Alembert - ein durchaus lustvolles Lexikon: "Der Artikel 'Lust' ('jouissance') ist ein einziges Loblied auf den sexuellen Genuß ... Im Artikel 'Gebärmutter-Raserei' ('fureur uterine') geht es in neun Spalten recht freimütig um Nymphomanie. Gelegentlich erlaubten sich die Autoren auch Derberes. 'Conius', die latinisierte Form von 'cône' ('Kegel'), erscheint als ein Übername für Jupiter. Das französische Wort bedeutet freilich auch 'Fruchtzapfen'. Dass Jupiter unter diesem Pseudonym 'einen Tempel ohne Dach' besessen bzw. besucht habe, darf man als schlüpfrige Anspielung lesen." Diderot soll sich übrigens selbst daran berauscht haben.

Weiteres: Karin Ceballos Betancur huldigt Ernesto Sabato. Ursula März trifft eine taufrische Kultursenatorin Adrienne Goehler auf ihrem "ersten Gig". Gregor Eisenhauer testet "diwan", eine neue Zeitschrift für arabische und deutsche Poesie. Und Christian Thomas singt den Blues ? auf John Lee Hooker. Und schließlich stellt Roland H. Wiegenstein uns neuere und neueste Ausgaben von "Sinn und Form", "Kursbuch", "Schreibheft" und "Merkur" vor.

Besprochen werden eine Ausstellung des japanischen Modemachers Issey Miyake im Vitra Museum Berlin, Richard Maxwells "Boxing 2000" im Berliner Hebbel Theater, und Bücher, darunter ein Fotoband des japanischen Bauhausstudenten Iwao Yamawaki und Jan Wagners lyrisches Debüt "Probebohrung im Himmel". (Siehe unsere Bücherschau morgen ab 11 Uhr)

TAZ, 23.06.2001

Kommenden Montag wäre Ingeborg Bachmann 75 geworden. Diemut Roether hat eine "Spiegel"-Titelgeschichte von 1954 über die Dichterin ausgegraben und stellt fest: "Der Text könnte heute mit wenigen Änderungen ? und allen Klischees ? genauso erscheinen. Aber im Jahr 2001 hätte der 'Spiegel' einer kaum bekannten, etwas spröden Lyrikerin aus Österreich bestenfalls eine halbe Seite frei geräumt." Die Bachmann als 75-Jährige will sich Roether indes lieber nicht vorstellen: "Als Literaturnobelpreisträgerin, die Interviews zur Lage der Nation gibt? Als große Visionärin des Feminismus, von Alice Schwarzer zum Geburtstag mit einer Laudatio bedacht? Als Haider-Gegnerin? Als empörte Kritikerin des Menschenzoo-Fernsehens? Als alternde Diva ...?" Nee, meint Roether, dann doch besser wie Hannelore Elsner als Gisela E. ? "Die Unberührbare". Rasch besprochen werden dazu in einem Nachbarartikel: die neue Bachmann-Biografie von Joachim Hoell sowie Reinhard Baumgarts Erinnerungs-Sammelband "Einsam sind alle Brücken".

Weitere Artikel: Christoph Wagner erinnert an den Instrumenterfinder und Sound-Avantgardisten Harry Partch. Rene Aguigah hört Giorgio Agambens neue Paulus-Lektüren in Frankfurt. Und Eva Behrendt hat sich die Wild West Show "Das Lied vom Tod" (frei nach Sergio Leone) im Ost-Berliner Prater angesehen. Highlight des Ganzen: ein explodierender Cola-Automat.

Im tazmag untersucht Heiko Hänsel aus Anlass der am 25. Juni sich jährenden Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens, wann Jugoslawien wirklich auseinanderbrach. Und Joseph von Westphalen hat was richtig zu stellen: Harald Schmidt, meint er, ist weniger subversiv als affirmativ. Bei Licht besehen. "Oder ist Lammfrommsein der letzte Knüller?" Tja.

Endlich Tom.

NZZ, 23.06.2001

Die interessantesten Artikel stehen heute in der Wochenend-Beilage Literatur und Kunst. Claus Koch, "einer - der wenigen real noch existierenden? ? 'professionellen Intellektuellen'", wie es im einleitenden Artikel heißt, und Thomas Macho führen die NZZ-Reihe über die Gestalt des Intellektuellen fort.

Claus Koch blickt in seinem Essay zurück auf den Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und sieht ihn im "herrschenden Berufsmenschentum" verschwinden: "In reinem Stoff ist der Intellektuelle nicht mehr zu finden. Es gibt ihn weder mit dem heroischen Überwurf a la Ernst Jünger noch als verzweifelten Verkünder ewigen Verfalls a la Cioran, weder als Verführer noch als Minenleger der Subversion gegen die herrschende Ordnung. Es gibt ihn auch nicht als bevorzugten Sprecher für Bürger- und Menschenrechte. Der Fachmensch aus der schreibenden Intelligenz, der in ihrem Namen protestiert, tut es als Prominenter. Er geniesst nicht mehr die besondere Legitimität des Intellektuellen."

Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho erkennt dagegen im Fach- und Berufsmenschen einen zukünftigen Verbündeten der Intellektuellen. Er verweist darauf, dass die Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaftlern eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts ist. Davor gab es den "Gelehrten, der sich ? dem Anspruch der Universität gemäss - durch eine bemerkenswerte Grundbildung in den Wissenschaften aller Fakultäten auszeichnete". Als Beispiel führt Macho Leonardo da Vinci, Blaise Pascal und Emanuel Swedenborg an. Macho ist optimistisch, dass es im 21. Jahrhundert wieder eine Annäherung zwischen Kultur und Technik geben wird, die "ein offenes Feld neuer Fragen und Probleme und eine prinzipiell veränderte Pragmatik intellektueller Tätigkeiten" schaffen könnte: "Neuerdings arbeiten Physiker, Biologen, Mediziner, Literaturwissenschafter, Juristen, Ethnologen, Mathematiker, ja sogar Künstler in ähnlichen Arbeitsräumen und mit denselben Instrumenten - mit Computern, die an offene, weltweite Netzwerke angeschlossen sind. Sie profitieren von einer universellen Konvertibilität technischer und kultureller Codes, die den Eigensinn terminologisch-methodischer und historischer Spezialisierungen gleichsam permanent 'unterlaufen', indem sie die kulturhistorisch wirksamsten Symbole und Notationssysteme - Bilder, Schriften, Zahlen, Töne - systematisch ineinander übersetzen."

Weitere Artikel: Friedrich Kittler denkt über die Liebe im Zeitalter technischer Medien nach. Thomas Bearth fragt, ob die Sprachenvielfalt in Afrika Entwicklungshindernis oder Perspektive ist, und Erika von Wietersheim beschreibt den Umgang mit der Geschichte im südlichen Afrika.


Im Feuilleton beschreibt Susanne Ostwald, wie die öffentlichen Bibliotheken in Amerika zu Erlebniszentren werden. Andres Lepik ermuntert die ostdeutsche Stadt Halle, ihre Tradition der kritischen Rekonstruktion in der Architektur und Stadtplanung fortzusetzen. Manfred Papst würdigt den Sänger und Gitarristen John Lee Hooker, der vorgestern im Alter von 83 Jahren in San Francisco starb. Samuel Moser gratuliert dem Schriftsteller Urs Jaeggi zum Siebzigsten.

Besprochen werden die Ausstellung "Ornament und Abstraktion" in der Fondation Beyeler und Bücher, darunter die Neuauflage von Arthur Koestlers "Sonnenfinsternis" und Huschang Golschiris Kurzroman "Prinz Ehtedschab". Thomas Laux beschreibt Seelenstriptease und sexuelle Phantasmen in neuen französischen Büchern, die von Frauen geschrieben wurden (siehe auch unsere Bücherschau morgen ab 11 Uhr).

FAZ, 23.06.2001

Als hätten sie sich abgesprochen, illustrieren heute in der FAZ zwei Texte, wie die von Thomas Macho in der NZZ erhoffte Annäherung von Kultur und Technik aussehen könnte.

Gregory Benford, Professor für Astro- und Plasmaphysik an der University of California und erfolgreicher Autor von Science-fiction-Romanen, beschreibt in einem anregenden Artikel, wie stark sich die Wissenschaft von Science-fiction-Autoren hat inspirieren lassen: "Viele Erfindungen, so zum Beispiel Roboter, Laser, Computer und Radar, haben in den Büchern von SF-Autoren erstmals das Licht der Welt erblickt. 'Man kann nicht sagen, daß Science-fiction-Autoren und Leser es vermochten, einen Menschen auf den Mond zu schießen', so Isaac Asimov, 'aber diese Bücher haben ein geistiges Klima geschaffen, das überhaupt erst Akzeptanz für solche Ideen erzeugte.'" Benford belegt dies anhand zahlreicher Beispiele und ermuntert am Ende seines Artikels Schriftsteller, sich für die Biologie zu interessieren: "Die spekulative Literatur sollte sich daher den vielen Fragen zuwenden, die sich durch unser immer komplexeres Wissen über die Genetik ergeben ... Wo können wir angesichts dieser drängenden Probleme Orientierung finden? Am ehesten wohl in Geschichten, in denen die Anliegen der Menschheit und technologische Versprechungen miteinander verbunden werden."

In der Wochenendbeilage Bilder und Zeiten feiert der Schriftsteller Durs Grünbein Darwins Ausführungen über das menschliche Auge, um dann den Paradigmenwechsel in den Naturwissenschaften zu beschreiben: "Dort die vollendete Plastizität, der mimetische Blick auf die Natur, verbunden mit einem nie wieder erreichten, transparenten Darstellungsstil. Und hier und heute die extremste Abstraktion. Endlose Formelreihen auf einer Anzeigetafel für Experten, wo einst der Artenzirkus die ganze Familie zur Vorstellung einlud. Comic der Moleküle, Tabellen und Op-art statt des realen Fleischs. Zahlenkurven, wo einmal lebendige Wesen das Auge fesselten mit ihrem So-und-nicht-anders-Sein. Nie zuvor in der Geschichte der Naturwissenschaften ist dem Auge des Betrachters, zumal dem des Laien, so wenig geboten worden. Nie zuvor hat es einen solchen Erfindungsreichtum bei der Illustration des Nichtmehrdarstellbaren gegeben. Darin liegt das Paradoxon des gegenwärtigen Wissenschaftsbetriebes. Der Preis für die Vertiefung des Wissens, das Vordringen in die kleinsten Zellstrukturen, geht einher mit der Krisis der Abbildung."

Hennig Ritter setzt sich mit einem Artikel im "Weekly Standard" auseinander, in dem der Autor Stephen Schwartz die These vertritt, Walter Benjamin habe nicht Selbstmord begangen, sondern sei von Stalins Agenten ermordet worden. Ritter hält das für reine Spekulation. Einzig das Geheimnis um die verschwundene schwarze Aktentasche, die das letzte Manuskript Benjamins geborgen haben soll, gibt Anlass zum Nachdenken: "Ein solches Dokument, in dem Benjamin mit dem Kommunismus und der Sowjetunion gebrochen hätte, wäre bei der damaligen Jagd nach Feinden und Abtrünnigen des Kommunismus ein möglicher Grund für die Liquidierung gewesen. Die Tatsache, dass Benjamin im nichtbesetzten Frankreich von Gestapo, kommunistischen Agenten, moskautreuen oder abtrünnigen Intellektuellen umgeben war, gibt Spielraum für vielerlei Vermutungen. Doch Beweise oder auch nur begründete Verdachtsmomente hat der amerikanische Autor nicht beigebracht."

Weitere Artikel: Eleonore Büning berichtet über den Stand der Dinge im Streit um Sir Simon Rattles Vertrag, in der Reihe Deutsches Wörterbuch widmet sich Angelika Klüssendorf den Redewendungen "im Endeffekt, im Grunde genommen, letztendlich", Wolfgang Sandner würdigt den verstorbenen Bluesmusiker John Lee Hooker, Achim Bahnen berichtet über den neuen italienischen Sender "La Sette".

Geburtstagsartikel und weitere Nachrufe: Wolfgang Pehnt gratuliert dem Architekturhistoriker Goerd Peschken zum Siebzigsten, Michael Wetzel gratuliert Julia Kristeva zum Sechzigsten, Paul Ingendaay gratuliert dem argentinischen Schriftsteller Ernesto Sabato zum Neunzigsten, Hans-Christof Kraus gratuliert dem Historiker Hermann Wellenreuther zum Sechzigsten, Eberhard Rathgeb gratuliert dem Fernsehmagazin "Panorama" zum Vierzigsten, und Gerhard Rohde schreibt zum Tod des französischen Dirigenten Ernest Bour.

Besprochen werden E. Elias Merhiges Film "Shadow of the Vampire", eine Ausstellung mit Werken von Thomas Rowlandson im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover, eine Pompeji-Ausstellung in Leipzig, eine Ausstellung mit Werken von Noriyuki Haraguchi im Münchner Lenbachhaus, die Fotoausstellung "frauenobjektiv" im Bonner Haus der Geschichte.

In der Wochenendbeilage Bilder und Zeiten gibt es neben dem o.e. Aufmacher von Durs Grünbein ein Porträt des Diplomaten und Kelimsammlers Herwig Bartels von Rainer Hermann, Dietmar Dath beschreibt, wie der britische Physiker Paul Dirac die mathematische Ästhetik nutzbar machte, der polnische Nobelpreisträger Czeslaw Milosz beschreibt sein privates Alaphabet, Martin Ebel erzähl das romanhafte Leben des Dirigenten Kurt Pahlen. Und Freddy Langer porträtiert den Fotografen Lee Friedlander. Buchbesprechung widmen sich unter anderem Stephen Kings Roman "Duddits - Dreamcatcher" (siehe auch unsere Bücherschau morgen ab 11 Uhr).

In der Frankfurter Anthologie stellt Thomas Anz Erich Frieds Gedicht "Links rechts links rechts" vor: "Wenn ein Linker denkt / dass ein Linker / bloß weil er links ist / besser ist als ein Rechter / dann ist er so selbstgerecht / dass er schon wieder rechts ist / ..."

SZ, 23.06.2001

In der SZ versucht Ulrich Beck, der vagen Idee von der "Zivilgesellschaft" ("ein echter Wolpertinger") Kontur zu verleihen. Um die Eigenitiative der Bürger zu entfalten und sie "nicht nur als Konsumenten in Europa zu definieren und zu ermächtigen", schlägt Beck umfassende Reformen in Politik, Staat und Verwaltung und eine Art "kulturelles Bürgerrecht" vor - Teilhabe-Chancen an den neuen kulturellen Netzwerken und Informationsströmen der globalen Kommunikationsmedien und Wissensgesellschaft: "Warum beispielsweise nicht das Modell der öffentlichen Bibliothek, das aus dem 19. Jahrhundert stammt, für die vernetzte Welt des 21. Jahrhunderts im Sinne einer europäischen Bibliothek neu erfinden, welche den Bürgern via Internet den direkten Zugang zu den Wissensbeständen und Schätzen der Weltkulturen eröffnet?" Goethes Begriff der "Weltliteratur" a la Beck.

Zum "Tag der Architektur" blickt Gerhard Matzig für uns in die Zukunft einer Zunft. Und was sieht er da? Die (Wieder-)Entdeckung des Architekten als identifkationsstiftendes Label z.B. oder literarische Figur: "In Romanen, Krimis und Sachbüchern, die so schöne Titel tragen wie etwa 'Ausschreibung für einen Mord', 'Die Baumeister', 'Architekt der Begierde' oder 'Granitfresse' ... werden die Architekten zwar idiotischerweise dargestellt als Rot-Porsche- oder Schwarz-Saab-Fahrende, als Restaurant-Tischdecken mit utopischen Entwürfen voll kritzelnde Künstlermähnen- und-Fliegen-Besitzer, als eine Art Abziehbild vom besseren Leben auf der Baustelle also ? aber hinter den dummen Klischees verbirgt sich wie immer auch ein interessantes Interesse am Original."

Außerdem: Arno Orzessek bei "Welt und Wissen" - dem Bielefelder Gipfeltreffen der Erkenntnistheoriker (ausdrücklich ohne Julia Kristeva), Willi Winkler schimpft Friedrich Flick einen "ehrenwerten Mann", Marianne Kneuer gratuliert dem argentinischen Schriftsteller Ernesto Sabato zum 90. und Werner Burkhardt nimmt schweren Herzens Abschied von John Lee Hooker.

Besprochen werden: Marco Gastinis "Malräume" im Kunstbau des Münchner Lenbachhauses, Elisabeth von Arnims Roman "Liebe", Disneys "Recess" als Kinofilm, die Tänzerin Constanza Macras im Theater am Halleschen Ufer in Berlin. Und Neil Young in concert.

In der SZ am Wochenende finden wir einen langen Artikel über die winzig kleine Videosequenz mit der im Wind bewegten Plastiktüte aus dem Film "American Beauty". Martin Seel sieht darin nicht weniger als eine Ikone der ästhetischen Anschauung, deren ästhetischer Sinn in der absoluten Konzentration liegt: "Es geht nur darum, etwas im Prozess seines Erscheinens zu vernehmen. Soweit und sobald etwas so aufgenommen wird ... befinden wir uns in einem Zustand ästhetischer Wahrnehmung." Den Film selbst findet Seel übrigens mäßig.

Und Philip Wesselhöft berichtet von tanzenden Straßenkreuzern auf der Ausstellung "Ich bin mein Auto" in der Kunsthalle Baden-Baden. Tomas Avenarius giert nach einem "Hauch von Knöchel" bei den verschleierten Frauen von Kabul. Thomas Urban erzählt die leidvolle Geschichte der Unierten in der Ukraine. Und Gerhard Beckmann will Ameisen als Vorbilder.

Auf den Literaturseiten werden unter anderen Werke des slowenischen Dichters Ivan Cankar besprochen (siehe unsere Bücherschau morgen ab 11 Uhr).