Hermann Frank Meyer

Blutiges Edelweiß

Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg
Cover: Blutiges Edelweiß
Ch. Links Verlag, Berlin 2008
ISBN 9783861534471
Gebunden, 798 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Das Edelweiß war das Erkennungszeichen der 1. Gebirgs-Division der Wehrmacht, einer Elitetruppe, um die sich bald ein Mythos bildete. Noch jahrzehntelang galt das Edelweiß als Symbol "besten deutschen Soldatentums im Frieden und im Krieg". In solcher Traditionspflege kamen die von der 1. Gebirgs-Division während des Zweiten Weltkrieges verübten Kriegsverbrechen nicht vor, etwa die Ermordung Tausender jugoslawischer, griechischer und albanischer Zivilisten als Racheaktion nach Partisanenangriffen oder das Massaker an über 2000 italienischen Kriegsgefangenen auf Kefalonia. Nach 15 Jahren intensiver Recherche in Archiven und bei Zeitzeugen legt Hermann Frank Meyer jetzt erstmalig eine ungeschminkte Gesamtgeschichte der "Edelweiß"-Gebirgsjäger vor: von den ersten Einsätzen im Polen- und im Frankreichfeldzug über den Vorstoß in den Kaukasus, die Verbrechen in Südosteuropa bis hin zu den Nachkriegskarrieren von Gebirgsjägern in der Bundeswehr. Zugleich enthält dieses Buch auch eine Biographie von Hubert Lanz, dem ehemaligen Kommandeur dieser Division. Im Nürnberger Prozess als Kriegsverbrecher verurteilt, brachte er es später zum wehrpolitischen Berater der FDP und wurde Mitbegründer des bis heute existierenden Traditionsvereins "Kameradenkreis der Gebirgstruppe".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.06.2008

Überzeugend findet Bruno Thoss diese Geschichte der deutschen Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg, die Hermann Frank Meyer vorgelegt hat. Auf der Grundlage umfangreicher Archiv-Recherchen und Zeitzeugen-Befragungen zeichne der Autor den Weg der Gebirgs-Division von ihrer Aufstellung bis zum Kriegsende 1945 nach. Einen Schwerpunkt der Arbeit sieht Thoss in der Darstellung des Einsatzes im Partisanenkampf sowie der Verantwortung der Kommandeure für  überharte, verlustreiche Kampfweisen, die seines Erachtens zu recht als "Kriegsverbrechen" qualifiziert werden. Ausführlich referiert er über die diversen Einsätze der Elitetruppe bei den Feldzügen in Polen, auf dem Balkan, in der Sowjetunion oder im Kaukasus und spart auch die brutalen Vergeltungsaktionen gegen die Zivilbevölkerung nicht aus. Besonders hebt Thoss das Kapitel über das Vorgehen gegen die Italiener nach ihrem Ausscheiden aus der Achse im Herbst 1943 hervor. Allenfalls im Blick auf die Aufbaujahre der Division hätte er sich eine genauere Analyse gewünscht.
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