John Gray

Die falsche Verheißung

Der globale Kapitalismus und seine Folgen
Cover: Die falsche Verheißung
Alexander Fest Verlag, Berlin 1999
ISBN 9783828600867
Gebunden, 336 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

Das Gespenst des Kommunismus scheint gebannt - wie aber steht es um den Kapitalismus? John Gray warnt vor den zerstörerischen Konsequenzen des globalen freien Marktes.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.09.2000

Nur Spott hat Gerd Habermann für dieses Buch. Gray war einst Berater bei Margaret Thatcher, und nun entpuppt er sich als Sozialdemokrat. Grays Kritik am "Kasinokapitalismus" findet Habermann antiamerikanisch und seine als "dritter Weg" skizzierte Alternative "ziemlich nebulös". In Grays Kritik an der Globalisierung erblickt Habermann nur die üblichen Argumente - vor allem die Klage darüber, dass sie den "Primat nationaler Politik" untergrabe. Eine "schwache intellektuelle Leistung" sei dieses Buch, resümiert Habermann und unterstellt dem Autor, mit diesem Pamphlet "weiter geistig in Mode" bleiben zu wollen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.02.2000

Eine "brilliante Streitschrift" ist dieses Buch für Sebastian Borger, der diesen Band für genauso gut fundiert wie leidenschaftlich hält. Zwar sind bereits zwei Jahre seit der Erstveröffentlichung vergangen, dennoch findet Borger, dass es nichts von seiner Frische eingebüßt hat. Nach seiner Einschätzung hat Gray, der als Politik-Professor an der London School of Economics tätig ist, mit vielen seiner Prognosen bisher Recht behalten. Dabei ist Gray politisch nicht leicht einzuordnen. Als ehemaliger Berater von Margaret Thatcher lässt er einerseits kein gutes Haar an der Neuen Rechten. Andererseits setzt er sich in Borgers Augen mit seinen Thesen fast dem Verdacht einer anti-amerikanischen Haltung aus, da er die "universale Vorbildfunktion" der Amerikaner für jedes andere Land stark in Frage stellt. Aber gerade das von dieser Art Ideologien relativ ungebunden erscheinende Denken Grays scheint für den Rezensenten eine der Stärken des Buches auszumachen, zumal der Autor seine Thesen recht plausibel vermitteln könne.
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