Rolf-Dieter Müller

Der Feind steht im Osten

Hitlers geheime Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939
Cover: Der Feind steht im Osten
Ch. Links Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783861536178
Gebunden, 294 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 gilt in der Geschichtsschreibung als die letzte Phase von Hitlers Stufenplan zur Eroberung von "Lebensraum im Osten". Der renommierte Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller bestreitet in seinem neuesten Buch diese Sichtweise. Auf Grundlage von bislang weithin unbeachteten Quellen kann er zeigen, dass Hitler sich seit seinem Machtantritt 1933 mit der Möglichkeit eines baldigen Interventionskriegs gegen die UdSSR beschäftigt hat. Dafür setzten er und die Wehrmacht zunächst auf Verhandlungen mit Polen und zogen auch eine Allianz mit Japan in Erwägung. Noch im September 1939, nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, war ein unmittelbarer militärischer Zusammenprall mit der Roten Armee denkbar. Die Wehrmacht scheute ihn nicht. Der Blick auf die Vorgeschichte zeigt: Es gab weder einen Stufenplan für die Ostexpansion, noch war das "Unternehmen Barbarossa " ein Präventivkrieg, wie manche Publizisten meinen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.06.2011

Die Studie Rolf-Dieter Müllers, eines langjährigen Mitarbeiters des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und, wie Rainer Blasius weiß, großen Kenners des Zweiten Weltkriegs, hält der Rezensent für einen "frischen Blick" auf das Unternehmen "Barbarossa". Dass sich der Autor nicht nur Freunde macht, wenn er die These infrage stellt, Hitler sei allein für den Feldzug gegen die Sowjets verantwortlich gewesen, ist Blasius auch klar. Dennoch oder gerade drum folgt er dem Autor bei seinen Nachforschungen bis zur Wiedergeburt Polens im Ersten Weltkrieg, in die von Hitlers Generalstäblern initiierten Verwirrspiele um Verantwortlichkeiten und Daten und stellt fest: Diese hatten Methode. Den Antrieb zur Invasion sieht Blasius nach der Lektüre mit dem Autor nicht so sehr in der NS-Ideologie, sondern in "militärischer Routine". Zwar bewegt sich der Autor "quellenmäßig" auf dünnem Eis, wie der Rezensent kritisch anmerkt, das von Müller resümierte moralische und professionelle Versagen der Militärs steht für den Rezensenten jedoch außer Frage.
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