Renate Künast

Klasse statt Masse

Die Erde schätzen, den Verbraucher schützen
Cover: Klasse statt Masse
Econ Verlag, München 2002
ISBN 9783430183727
Gebunden, 254 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Ein ungewöhnlich offenes, eloquentes und sehr persönliches Buch: Renate Künast, die Grüne Verbraucherschutzministerin und eine der beliebtesten Spitzenpolitikerinnen in Deutschland, gibt Einblick in ihre politische Tätigkeit und in ein Themengebiet, das unser aller Lebensqualität betrifft, bislang aber weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit bearbeitet wurde. Der Leser versteht die Zusammenhänge zwischen deutscher, europäischer und internationaler Agrarpolitik und wird animiert, selbst mit dem Einkaufskorb auf die Entwicklungen einzuwirken.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.08.2002

"Ein Buch für den Wahlkampf? Was sonst", fragt und antwortet Wolfgang Roth. Renate Künast hat es geschrieben und sie vermeidet, lässt der Rezensent vernehmen, jegliche Negativergebnisse ihrer Amtszeit. Besonders deutlich werde dies im ersten Teil des Bandes, in dem die Politikerin mit einer ausführlichen Selbstdarstellung beschäftigt sei, die Roth an eine "Melange aus Rührseligkeit und Jeanne-d'Arc-Pose" erinnert. Manche "Peinlichkeiten", insbesondere im Bildteil des Bandes, hätte Künast besser vermieden, denkt Roth, schreibt ihr aber den zweiten Teil des Buchs gut, den er wesentlich informativer findet. Grafiken und Kästen über die europäische Agrarpolitik, Einkommensentwicklung und die Ernährungssituation der Weltbevölkerung sind "hilfreich", um die Notwendigkeit einer grundlegenden Agrarwende zu begreifen, findet der Rezensent. Und ohne Zweifel hält er Künast insgesamt für "eine erfrischend frei denkende, von Lobby-Interessen unabhängige" Ministerin, der es in ihrer kurzen Amtszeit schon gelungen ist, einiges in Bewegung zu setzen.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.06.2002

Ein Buch zur Agrarwende von der zuständigen Ministerin persönlich. Kann das gut gehen? Nach einigen Seiten Eigenlobs und trotz der Vermeidung unbequemer Themen und einiger Wahlkampfmanöver, die Manfred Kriener nicht entgangen sind, geht es durchaus. Das Buch sei "gar nicht mal so schlecht", erklärt er, ab der Mitte werde es immer besser, sobald Fakten, etwa über Welthunger und Fischereikrise, dominieren, manchmal sogar "richtig leidenschaftlich". Fakten und leidenschaftlich? Sei's drum, das Buch, so Kriener, sei durchaus eine agrarische Faktensammlung und - was eigentlich ganz wunderbar ist - mit Künasts Bekenntnis für "eine andere Art von Landwirtschaft" kann man die Ministerin künftig beim Wort nehmen, "falls sie nach dem 22. September noch im Amt sein sollte", versteht sich. Apropos beim Wort nehmen: So unkritisch, wie Künast hier noch die Biobewegung feiert, meint der Rezensent, würde es heute nicht mehr gehen. Nach Nitrofen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.05.2002

Fritz Vorholz gibt zu, dass es auch kein Schaden gewesen wäre, hätte die Politikerin dieses Buch nicht geschrieben. Er fragt sich, wann eine vielbeschäftigte Ministerin eigentlich Zeit zum Schreiben findet und sieht in dem Buch eigentlich nur eine Ansammlung von "Anekdoten und Bekenntnissen". Zwar betont er seine Hochschätzung für die politischen Ziele Künasts, doch, meint er etwas enttäuscht, wenn man sich über so wichtige Themen wie Agrarreform, Verbraucherschutz, BSE und MKS "genauer" informieren will, muss man doch zu anderen Büchern greifen.