Thomas Flierl, Hermann Parzinger

Humboldt-Forum Berlin

Das Projekt / The Project
Cover: Humboldt-Forum Berlin
Theater der Zeit, Berlin 2009
ISBN 9783940737397
Gebunden, 288 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Das Buch skizziert umfassend das Projekt Humboldt-Forum. Bislang wurde die Debatte über das Humboldt-Forum fast ausschließlich als Architektur- und Geschichtsdebatte geführt. Nach dem nun erfolgten Abriss des Palastes der Republik und der Wettbewerbsentscheidung zugunsten des Entwurfs von Franco Stella rücken jetzt die konkreten Visionen und Planungen für das Humboldt-Forum in den Mittelpunkt des Interesses. Als ein innovatives Kultur- und Wissenszentrum, als Erkenntnis- und Begegnungsort der Welt, soll das Humboldt-Forum Öffentlichkeit und Erfahrung - exemplarisch für das 21. Jahrhundert - verschränken und zugleich der städtischen Mitte Berlins eine zentrierende öffentliche Sinnbestimmung verleihen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.08.2009

Zurückhaltend äußert sich Rezensent Patrick Bahners über die Ideen hinter dem "Humboldt-Forum", die im vorliegenden Band von Kulturpolitikern und Kulturmanagern erörtert werden. Bekanntlich soll das "Humboldt-Forum" die Berliner Schlossfassade füllen, mit dessen Wiederaufbau voraussichtlich 2010 begonnen wird. Vermittelt für Bahners die Ausstellung "Anders zur Welt kommen" im Alten Museum einen Eindruck von neuen Formen der Präsentation, Inszenierung und "Vernetzung" von musealen Objekten und wissenschaftlichen Fragen, die den Erfindern des "Humboldt-Forums" vorschwebt, bietet vorliegender Band ergänzend die Theorie dazu. Geleitet sieht Bahners das Projekt von einem universalistischen Programm, das auf die Gleichwertigkeit aller Kulturen abzielt. Schon in diesem Zusammenhang hat er Bedenken. Die gleichen Rechte der Kulturen erscheinen ihm hier als bloßer "Slogan". Generell versteht er das Projekt als "romantische Utopie". Neben dem Kulturrelativismus sind es weitere Momente, die ihn in diese Richtung denken lassen: eine "holistische Metaphysik", eine "Politik des unendlichen Gesprächs" und eine "Ästhetik der mikrokosmologischen Selbstbezüglichkeit".
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.07.2009

Eine Nummer kleiner wäre schön gewesen. Hat Jens Bisky in puncto Berliner Schlossplatzdebatte schon immer denken müssen. Weil er schon immer enttäuscht worden ist in diesem Punkt, weil es beim Humboldt-Forum immer um die Begrünung der Sahara gegangen ist, wundert es Bisky nicht, wenn die Herausgeber dieses Bandes, Hermann Parzinger und Thomas Flierl, weiter dem "Gesetz des forcierten Arguments" folgen und in "unduldsam-besserwisserischem Geist" anders Urteilende abkanzeln. Allerdings erkennt Bisky neben solcherart Ärgerlichem (ebenso die "Diskurs-Folklore" mit Humboldt-Zitaten und dergleichen) auch das Fortschrittliche an diesem Band. Außer einer "prächtigen" Bebilderung und der Dokumentation der bisherigen Debatte nun endlich nämlich die Eröffnung der seriösen, übers nur Allgemeine und Abstrakte hinausweisenden Diskussion. Mit detaillierten Nutzungsplänen und allem Pipapo. Bisky freut sich.
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