Vorgeblättert

Leseprobe zu Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Bd. 5. Teil 3

06.12.2012.
FRANKREICH

Der deutsche Botschafter in Paris bittet den Reichsaußenminister am 20. August 1940 um die Zustimmung zum Erlass antijüdischer Maßnahmen in Frankreich(75)

Drahtbericht Nr. 413 (geheim) der Deutschen Botschaft Paris, gez. Abetz, an Reichsaußenminister von Ribbentrop(76) (Eing. 20.8.1940, 20.10 Uhr) vom 20.8.1940


Erbitte Einverständnis antisemitischer Sofortmaßnahmen, die späterer Entfernung Juden gleichfalls aus nichtbesetztem Frankreich als Grundlage dienen können.(77)
1.) Verbot jüdischer Rückwanderung über Demarkationslinie(78) nach besetztem Frankreich
2.) Meldepflicht im besetzten Gebiet ansässiger Juden
3.) Kenntlichmachung jüdischer Geschäfte im besetzten Frankreich
4.) Einsetzung von Treuhändern für jüdische Geschäfte, Wirtschaftsbetriebe, Lagerbestände und Warenhäuser, deren Besitzer geflohen sind. Die genannten Maßnahmen lassen sich mit dem Interesse Sicherheit der deutschen Besatzungsmacht begründen und durch französische Behörden durchführen.(79)



DOK. 262
The Manchester Guardian: In einem Artikel vom 11. März 1941 wird die Lage deutscher Juden im französischen Internierungslager Gurs geschildert
(80)


Deutsche Juden in französischen Lagern. Schreckliche Zustände
Von unserem ehemaligen Pariser Korrespondenten(81)


Besonders charakteristisch für die Beziehungen zwischen Berlin und Vichy ist die Deportation einer großen Zahl deutscher Juden von Deutschland aus in Lager im unbesetzten Frankreich.(82) Laval betrachtete diesen französischen Beitrag zur deutschen Barbarei offenbar als Teil der "neuen Ordnung".
Das berüchtigtste dieser Lager ist das Camp de Gurs im Departement Basses-Pyrénées. Noch immer sind unter seinen unglückseligen Insassen viele Soldaten der spanischen Republikaner, die seit Februar 1939 in französischen Lagern inhaftiert sind.(83) Im November und Dezember kam eine große Zahl deutscher Juden dazu, und dieser Prozess hält offenbar an,(84) obwohl Laval der Vichy-Regierung nicht mehr angehört.(85) Das Lager wird von französischer Bereitschaftspolizei unter dem Befehl deutscher Gestapo-Offiziere betrieben.(86)
Im folgenden Auszüge eines Briefes aus dem Camp de Gurs. Er wurde im Dezember geschrieben.
"Dies ist die sechste Woche für mich und meine Leidensgenossen, und ich bin noch am Leben - es ist erstaunlich, was Menschen aushalten können. Sie werden über mich wohl von Frau X gehört haben. Einmal hat Frau X mir Geld schicken können, sodass ich zusätzliches Essen in den Kantinen kaufen konnte. Wir hatten nämlich alles über 100 Mark abgeben müssen. Wir hungern und frieren, und die Nächte sind eisig.
Man redet davon, dass es besser werden soll, aber niemand weiß, wohin wir gebracht werden, genauso wenig wie wir wussten, wohin wir aus Baden und der Pfalz gebracht wurden. Die Fahrt dauerte drei Tage und Nächte. Einige der Leute waren 80 und 90 Jahre alt, und wir waren bei unserer Ankunft völlig erschöpft. Wer in den Freitod ging, hatte Recht. Und es waren nicht wenige. Wir haben etwa zwölf Tote jeden Tag, meistens Alte und Kranke. Man sieht das nicht als ungewöhnlich an. Die Ruhr wütet hier bereits, und man hat spezielle Baracken eingerichtet - es ist gespenstisch.
Sie haben für uns Juden den richtigen Platz gefunden. 9000 sind innerhalb von drei Tagen angekommen. Jetzt ist alles ein wenig organisierter. Aber anfangs war es grauenvoll. Wir sind etwa 15 000 Menschen hier, darunter einige Spanier. Man hat Kinderbaracken eingerichtet. Bald werde ich in Kälte und Schlamm nach den Kranken sehen müssen. Die Toiletten sind furchtbar.
Männer und Frauen leben hinter Stacheldraht, sind getrennt und dürfen einander nur für wenige Stunden pro Woche sehen und sprechen. Man sagt, dieses Lager sei das schlimmste in Frankreich. Die Männer, die aus Cyprien kommen, bestätigen das. Cyprien ist für andere Dinge berüchtigt.(87)
Zum Frühstück bekommen wir eine Tasse schwarzen Kaffee, zum Mittag einen Teller Suppe, zum Abend einen Teller Suppe. Am Morgen wird Brot verteilt, für gewöhnlich ein Laib für acht Personen. Man überlässt es uns, wann wir es essen. Wir können etwas in der Kantine kaufen. Ohne diese Möglichkeit würden wir verhungern."



DOK. 290
Ein Ehepaar schildert am 11. November 1941 seine Flucht aus Paris über die Demarkationslinie in die unbesetzte Zone
(88)

Brief von Otto und Hilde, derzeit wohnhaft in Mussidan, an Anna Barbasz,(89) Lissabon, postlagernd, geändert in: Hotel Sherrea, Barcelona, vom 11.11.1941 (Abschrift)


Meine Liebsten!
Wir sind also am 7. früh von Paris fort - unseren Entschluß hatten wir Euch angedeutet, so gut wir konnten, aber scheinbar nicht gut genug, damit Ihr ihn verstanden hattet - , haben mit Hilfe eines teuren Lotsen die Demarkationslinie überschritten und sind nach allerhand Aufregung und Strapazen glücklich hier angelangt, wo wir uns in den wenigen Tagen schon sichtlich erholt haben. Die Behörden, denen uns der Lotse vereinbarungsgemäß sofort übergeben hat, haben uns wirklich sehr anständig, man kann fast sagen freundlich aufgenommen. Wir haben angegeben, daß wir nach Avignon möchten, um nicht zu weit von Marseille zu sein, wo wir vermutlich öfters am amerikanischen Konsulat zu tun haben werden, und man hat uns Hoffnung gemacht, daß diese Bitte bewilligt werden wird. Die einzige Sorge, die uns blieb, ward Ihr, bis wir gestern abends von Schreyers, die Paris gestern früh verlassen und noch eine Karte von ihren Verwandten bekommen haben, hörten, daß Ihr endlich weiterreisen konntet und Euch in Lissabon einschiffen werdet. Wir können Euch nicht sagen, wie glücklich wir seither sind, und schreiben deshalb sofort nach Lissabon, poste restante,(90) in der Hoffnung, Euch dadurch noch vor Eurer Abreise von Europa Nachricht und insbesondere Beruhigung über uns zukommen zu lassen. Wir haben genug Geld mit uns, um ca. sechs Monate auszukommen, überdies ist mit meinem Associé,(91) der ja eine blendende Erbschaft von mir angetreten hat, ausgemacht, daß er monatlich 5000 Francs an uns überweist. Endlich hat unsere Freundin Françoise, die unsere Wohnung übernommen hat, den Auftrag, Verschiedenes aus der Wohnung zu verkaufen, sobald wir ihr um Geld schreiben sollten. Wir haben uns eigentlich sehr leicht von der Wohnung und allem Übrigen in Paris getrennt, da das Leben dort wirklich schon unerträglich war. Die zwangsweise Erholung, die wir jetzt vor uns haben, können wir beide sehr nötig brauchen. Sobald wir eine Adresse haben, wo Post uns erreicht, werden wir per Flugpost an Stella schreiben, so daß Ihr voraussichtlich bei Eurer Ankunft in Amerika schon weitere Nachricht von uns finden werdet. Ich bitte die C.(92) Mama, sofort in New-York mit Rudolf Kolisch zu sprechen, ihm zu sagen, daß vor allem seine Nachricht durch das Rote Kreuz unseren schnellen Entschluß, in die freie Zone zu gehen, hervorgerufen hat und daß ich ihn bitte, jetzt so schnell als nur wie irgend möglich die für unsere Einreise nötigen Schritte einzuleiten. Wenn Amerika in den Krieg eintritt, dann sind wir vermutlich nicht nur hier festgerammt, sondern laufen auch noch der Gefahr, wieder von unseren Verfolgern geschnappt zu werden. Darum bitte ich ihn gleichzeitig, sich um ein Transit-Visum für Mexiko für uns zu bemühen. Nach Erhalt dieses Briefes schreibe uns auf jeden Fall ein paar Zeilen an Ferrer, wie Ihr die Aufregung von Biarritz und die Weiterreise bis Lissabon überstanden habt. Daß Ihr unser Paket noch bekommen habt, hat uns sehr gefreut. Else haben wir beide in ziemlicher Verzweiflung zurückgelassen, aber sie hat versprochen, sobald Lisa, die sich fest entschlossen hat, zu ihrer Mutter zu fahren, Paris verlassen hat, uns nachzukommen, wofür wir ihr Geld und Instruktionen zurückgelassen haben und sie eingeladen haben, bei uns, wo wir eben sein werden, auf ihre Ausreise nach USA zu warten. Helen ist Kopfwaschen gegangen, deshalb schreibe ich Euch. Sie schaut schon wesentlich besser aus. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was für Arbeit sie vor unserer Abreise zu leisten hatte und wie tadellos sie alles erledigt hat. Ich wünsche Euch eine gute und ruhige Überfahrt und küsse Euch innigst
Euer Otto.

Meine Liebsten! Ihr seid sicher ganz erstaunt über unseren Entschluß. Jetzt wo alles hinter uns ist, atmen wir auf. Und daß Ihr gleichzeitig weg konntet, hat mich sehr, sehr erleichtert. Jetzt hätte ich nur schon gerne weitere Nachrichten von Euch. Also, der nächste Brief erreicht Euch hoffentlich schon drüben.
Noch viele, viele Küsse und beste Wünsche
Eure Hilde.


Der Berufsverband der Möbelindustrie bittet den Judenkommissar Vallat am 24. Januar 1942 darum, Möbelgeschäfte zu "arisieren"(93)

Schreiben des nationalen Möbelverbands,(94) Paris, Avenue Hoche Nr. 36, gez. E. Vérot(95) und A. Ducrot,(96) an den Generalkommissar für Judenfragen, Xavier Vallat, Vichy, vom 24.1.1942


Sehr geehrter Herr Generalkommissar für Judenfragen,
wir haben die Ehre, Sie um die Ernennung von Treuhändern für jüdische Möbelgeschäfte in der unbesetzten Zone zu ersuchen, so wie Sie es bereits für andere Berufsstände getan haben und wie Sie es bereits im speziellen Fall für die Filialen der Galéries Barbès(97) in der unbesetzten Zone taten.
Wir erlauben uns, Ihre Aufmerksamkeit auf die spezielle Situation der Möbelbranche zu lenken. In unserem Berufsstand hat nämlich die Produktion, die aus kleinen und mittleren Betrieben mit handwerklichem Charakter hervorgeht, in der jüngeren Vergangenheit unter den üblen Geschäftsmethoden gelitten, die eine Kaufmannschaft angewendet hat, die nicht zur Branche gehört und die von Juden geführt wird - die Firmen Lévitan,(98) Galéries Barbès, etc.
Unser Berufsstand würde es sehr begrüßen, wenn die jüdischen Firmen der unbesetzten Zone ebenfalls den Arisierungsmaßnahmen unterworfen würden.
Hochachtungsvoll

 
Gustave Ziboulsky berichtet seiner Frau am 20. Juni 1942 in seinem letzten Brief aus dem Lager Drancy von seinem bevorstehenden Abtransport(99)

Handschriftl. Brief von Gustave Ziboulsky,(100) Konzentrationslager Drancy, an seine Frau Marguerite,(101) Paris, vom 20.6.1942


Meine liebe angebetete Frau,
heute ist mein letzter Tag in Drancy. Sei zuversichtlich, denn ich fahre tapfer, nachdem ich Dich und unsere beiden Töchter gesehen habe. Ich fahre mit vielen Freunden, darunter Macol und Cario aus meinem Zimmer. Wir fahren nach Deutschland. Vielleicht kann ich wegen meiner Verletzungen an der Grenze freigelassen werden, aber man darf darauf nicht zählen. Du wirst Cario sehen, oder besser gesagt seine Frau, die Dir den Mut machenden Brief vorlesen wird, denn ich weiß nicht, was ich schreibe.
Wir fahren in eine zerstörte Stadt nahe Köln, um sie wieder aufzubauen und aufzuräumen.(102) Wenn ich entkommen kann, gehe ich zu Serge. Du wirst meinen Koffer voller unterschiedlicher Dinge bekommen, ebenso den Sack mit der Wäsche. Ich schicke Dir dieses eine Mal keine Inventarliste, ich habe nicht den Kopf dafür frei.
Weine nicht, meine liebe Maggy, auch nicht unsere lieben Kinder und Eltern,(103) und bedauert mich nicht, das wird mir Glück bringen. Und bald, wenn dieser verfluchte Krieg vorbei sein wird, werden wir uns alle bei guter Gesundheit wiedersehen.
Nur Mut, Liebste meines Herzens, sehr bald kommt das Ende dieses grauenhaften Albtraums. Ich habe Dein großes Paket mit den Konserven bekommen, ebenso das Paket mit der Wäsche. Du hast Entbehrungen auf Dich genommen, um mir Konserven schicken zu können, danke, danke, und bald komme ich zurück, und wir werden wie früher essen. Ich beende diesen Brief, meine einzige Liebe, indem ich Dir meine zärtlichsten Gedanken schicke, die immer bei Dir und unserer Familie sein werden. Yisso wird Dir 2500 Francs geben … Mut und Geduld und Zuversicht, und wir werden noch Glück erleben. Besuche die Cousine und die Tante und kümmere Dich um Dich selbst, wie auch um die Kinder.
Tausend Küsse, meine angebetete Frau, von Deinem Mann, der sein ganzes Leben an Dich denken wird.
Serge - Mimi und Rosette und Maggy


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(75) PAAA, R 29587, Bl. 228. Abdruck in: Serge Klarsfeld, Vichy-Auschwitz. Die "Endlösung der Judenfrage" in Frankreich, Darmstadt 2007, S. 375.
(76) Joachim von Ribbentrop (1893-1946), Kaufmann; 1932 NSDAP-, 1933 SS-Eintritt; von 1934 an außenpolitischer Berater Hitlers (Dienststelle Ribbentrop), Aug. 1936 bis Febr. 1938 Botschafter in London, Febr. 1938 bis Mai 1945 RAM; am 1.10.1946 in Nürnberg zum Tode verurteilt und hingerichtet.
(77) Am 17.8.1940 hatte Abetz bereits der Militärverwaltung Vorschläge für antijüdische Maßnahmen der deutschen Besatzungsmacht unterbreitet; siehe Dok. 232 vom 17.8.1940.
(78) Die Demarkationslinie trennte seit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands den von deutschen Truppen besetzten Norden und die Atlantikküste Frankreichs vom unbesetzten Süden des Landes.
(79) Das AA antwortete, dass Abetz' Vorschläge dort positiv beurteilt würden, darüber aber "höheren Orts entschieden" werde; Fernschreiben Sonnleithners vom 21.8.1940 an Abetz, wie Anm. 1, Bl. 227.
(80)The Manchester Guardian vom 11.3.1941, S. 10: German Jews in French Camps. Der Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt. Die brit. Tageszeitung The Manchester Guardian wurde 1821 gegründet, seit 1959 erscheint sie unter dem Namen The Guardian.
(81) Alexander Werth (1901-1969), Journalist; 1928-1940 Korrespondent von The Glasgow Herald und The Manchester Guardian in Paris, Jan. bis März 1933 Korrespondent von The Manchester Guardian in Berlin, 1941-1948 Korrespondent von The Sunday Times und der BBC in Moskau, von 1949 an erneut in Paris.
(82) Zur Vertreibung der Juden aus Baden und der Saarpfalz siehe Dok. 252 vom 21.11.1940.
(83) Im Febr. 1939 hatten etwa 450 000 span. Flüchtlinge die Grenze überquert und waren interniert worden.
(84) Das Gesetz vom 4.10.1940 erlaubte die Internierung von "Ausländern jüdischer Rasse" ohne weitere Begründung, siehe Dok. 242 vom 4.10.1940.
(85) Ministerpräsident Laval hatte sich für eine enge Zusammenarbeit mit Deutschland ausgesprochen. Am 13.12.1940 wurde er von Staatschef Pétain aller Ämter enthoben und unter Hausarrest gestellt.
(86) Die franz. Internierungslager in der unbesetzten Zone unterstanden dem Verteidigungsministerium, bzw. von Okt. 1940 an dem Innenministerium. Die deutsche Besatzungsmacht hatte hier keine Weisungsbefugnis. Dennoch besichtigten etwa Vertreter der deutschen Delegation bei der Waffenstillstandskommission die franz. Lager.
(87) Siehe Dok. 156 vom 26.9.1940.
(88) CDJC, XXVb-6.
(89) Anna Barbasz (1884-1974), konnte später in die USA auszuwandern.
(90) Postlagernd.
(91) Gemeint ist ein Gesellschafter.
(92) Gemeint ist wohl Chère.
(93) CDJC, XXX-75. Das Dokument wurde aus dem Französischen übersetzt.
(94) Der Groupement National de l'Ameublement war Teil des Berufsverbands, mit dem die holzverarbeitenden Betriebe am 22.1.1941 nach ständestaatlichem Vorbild gegliedert wurden; JO vom 25.1.1941, S. 410-412.
(95) Der Möbelfabrikant Edmond Vérot war Leiter der Abt. zur Verwaltung der jüdischen Geschäfte innerhalb des Groupement National de l'Ameublement und stellv. Präsident der Chambre Syndicale de l'Ameublement.
(96) Albert Ducrot (1900-1964), Möbelhändler; 1923 Gründer des Möbelgeschäfts Ducrot in Paris; von 1941 an Präsident des Groupement National de l'Ameublement.
(97) Das Unternehmen, 1892 in Paris gegründet, dehnte von 1932 an seine Aktivitäten auf ganz Frankreich aus, von 1937 an auch auf Algerien. Nach der Ernennung eines Treuhänders wurde es im Februar 1942 geschlossen; AN, AJ38, Bd. 566.
(98) Wolff Lévitan gründete 1913 ein Möbelfachgeschäft in Paris.
(99) CDJC, DLXXI-12. Abdruck in: Sabbagh (Hrsg.), Lettres de Drancy (wie Dok. 291, Anm. 6), S. 171 f. Das Dokument wurde aus dem Französischen übersetzt.
(100) Gustave Ziboulsky (1902-1942), Zuschneider; stammte aus Kiew und lebte mit seiner Familie im 11. Pariser Arrondissement; er wurde während der Razzia am 20.8.1941 verhaftet und in Drancy interniert, von dort nach Auschwitz deportiert und ermordet.
(101) Marguerite Goldenberg (1906-1989) war seit 1924 mit Gustave Ziboulsky verheiratet.
(102) Der Transport mit 934 jüdischen Häftlingen verließ Drancy am 22.6.1942 und erreichte wenige Tage später Auschwitz.
(103) Alfred und Anna Ziboulsky.

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Auszug mit freundlicher Genehmigung des Oldenbourg Verlages
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