Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht – es steht mehr auf dem Spiel als nur unsere eigenen vier Wände.

192 Seiten, 16.8 × 10.7 cm, Broschur
ISBN 978-3-85869-865-0, 2. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 19.02.2020

Die neue Krise der Städte

Zur Wohnungsfrage im 21. Jahrhundert

EUR 13,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Das Wohnen ist heute in mehrfacher Hinsicht zum Problemfall geworden. Das veranschaulicht der Architekt und Stadtplaner Ernst Hubeli in dieser pointierten Streitschrift, die die Wohnungsfrage, schon von Friedrich Engels gestellt, für das 21. Jahrhundert neu verhandelt. Ein Problemfall ist das Wohnen in architektonischer Hinsicht: Die Vielfalt unserer Lebensentwürfe passt längst nicht mehr in den Einheitsbrei von 3-Zimmer/Küche/Bad. Vor allem aber hat der Gebrauch beziehungsweise Verbrauch von Boden in den letzten zwanzig Jahren eine soziale und ökonomische Krise der Städte ausgelöst und deren Peripherien veröden lassen.

In ganz Europa kauft das Großkapital Immobilien als Spekulationsobjekte auf. In Städten wie München oder Zürich, Stuttgart oder Berlin ist der Wohnungsmarkt zu einem Glücksspiel geworden, bei dem man froh sein kann, wenn am Ende ein Trostpreis winkt. Wien hat einiges besser, aber auch nicht alles richtig gemacht. Und in den USA hat der Traum vom Eigenheim auf Pump eine Schuldenkrise ausgelöst, die das globale Finanzsystem an den Kollaps geführt hat.

Doch das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht, für das es zu kämpfen gilt, denn es steht mehr auf dem Spiel als nur die eigenen vier Wände. In zehn griffigen Thesen beleuchtet Ernst Hubeli den Zusammenhang zwischen Wohnen und Gesellschaft, privatem und öffentlichem Raum, Urbanität und Demokratie und zeigt anhand des aktuellen Beispiels Berlin, wie eine Stadtgesellschaft ein Grundrecht auf eindrückliche Weise zurückfordern kann.

Ernst Hubeli, Architekt und Stadtplaner, war Leiter des Instituts für Städtebau an der TU Graz und Chefredakteur der Fachzeitschrift Werk. Seit 1982 ist er Mitinhaber des Architekturbüros Herczog Hubeli in Zürich, das Forschungen und Publikationen zu Architektur und Städtebau verfasst hat. Diese bilden auch den theoretischen Hintergrund für zahlreiche Bauten, die das Büro realisiert hat; darunter die Masterpläne für das Sulzer-Escher-Wyss und das Toni-Areal in Zürich-West.

»Es sind große Bögen, die hier auf knapp 200 Seiten geschlagen werden – kundig geht es von Homer über Jane Jacobs, Walter Benjamin und Michel Foucault bis hin zu Heidegger. In all diese verschiedenen, zuweilen auch sich reibenden Richtungen zu denken, dazu lädt Hubeli ein. Das Lesen in seinem Buch hat schon fast etwas von Flanieren in einer Stadt.«

Benjamin Knödler, der freitag

»Eine kurzweilige Lektüre: über weite Strecken glänzend geschrieben, meinungsstark und facettenreich.«

Robert Kaltenbrunner, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Wohnen ist Sozialpolitik, kein Reinraum für Marktkräfte. Hieran schließt der Schweizer Architekt Ernst Hubeli unmittelbar an, der gerade ein ausnehmend provokantes Buch vorgelegt hat: "Die neue Krise der Städte." (...) Der Architekt schreibt vorzüglich: elegant und gewitzt, dabei so wuchtig, dass man manchmal die Lektüre absetzen muss, um die ganze Dimension seiner Streitschrift zu erfassen.«

Oliver Herwig, Frankfurter Rundschau

»Glänzend geschrieben. Hubelis Streitschrift ist ein scharfer Appell an politische Akteure, ihre stadtplanerische Gestaltungsmacht endlich zu nutzen und nicht alles dem Markt zu überlassen.«

Deutschlandfunk, Monika Dittrich

»Grundsatzdebatte, scharfe Polemik und philosophische Tiefe – gewürzt mit sprachlicher Eleganz.«

Daniel Kurz, werk, bauen+wohnen

»Ernst Hubeli analysiert scharfsinnig, stellt Bezüge zu großen Denkern wie Bourdieu und Heidegger her und zieht stimmige Schlüsse aus seinen Beobachtungen. Ein erhellendes Buch, das in die Hände von Immobilienmaklern und Stadtbehörden gehört.«

Christina Imobersteg, umweltnetz-schweiz.ch

Blogbeiträge zum Buch

  • Angst vor der Angst

    Ernst Hubeli / 22. April 2020

    Als unser Kater heute morgen wie immer zum Frühstück lautstark auf sich aufmerksam machte, dachte ich bei mir, wie erfrischend doch seine Ahnungslosigkeit ist. Und wie unverschämt: Er ignoriert nicht ...