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THE BOOKER PRIZE 2021 SHORTLIST
1952, Jahre nach seiner Ankunft in Großbritannien, ist Mahmood Mattan längst fest verwurzelt in Tiger Bay, dem berüchtigten Hafengebiet von Cardiff. Doch als eine Ladenbesitzerin brutal ermordet wird, richten sich plötzlich alle Augen auf ihn. Er selbst weiß um seine Unschuld und ist davon überzeugt, in einem Land zu leben, in dem Gerechtigkeit waltet. Aber die Aussicht auf Freiheit schwindet und Mahmood begreift: Er steht nicht nur in einem Kampf gegen rassistische Vorurteile und einen unmenschlichen Staat - er steht in einem Kampf um sein Leben. Mahmood…mehr

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Produktbeschreibung
THE BOOKER PRIZE 2021 SHORTLIST

1952, Jahre nach seiner Ankunft in Großbritannien, ist Mahmood Mattan längst fest verwurzelt in Tiger Bay, dem berüchtigten Hafengebiet von Cardiff. Doch als eine Ladenbesitzerin brutal ermordet wird, richten sich plötzlich alle Augen auf ihn. Er selbst weiß um seine Unschuld und ist davon überzeugt, in einem Land zu leben, in dem Gerechtigkeit waltet. Aber die Aussicht auf Freiheit schwindet und Mahmood begreift: Er steht nicht nur in einem Kampf gegen rassistische Vorurteile und einen unmenschlichen Staat - er steht in einem Kampf um sein Leben.
Mahmood Mattan kennt Tiger Bay, das berüchtigte Hafengebiet von Cardiff, mit seinen finsteren Ecken und zwielichtigen Figuren längst so gut wie die eigene Westentasche. Seine fünfköpfige Familie hält er mit wechselnden Jobs nur mühsam über Wasser. Im Glücksspiel riskiert er gerne mal seinen Monatslohn und versöhnt seine Frau Laura anschließend mit einem geklauten Mantel. Doch ist er fähig, einen Mord zu begehen? Als die Ladenbesitzerin Violet Volacki eines Abends mit durchgeschnittener Kehle in ihrem Geschäft aufgefunden wird, richten sich plötzlich alle Augen auf Mahmood - ihm droht der Galgen. In einem abstrusen Prozess voller Vorurteile und Widersprüche erkennt Mahmood, dass die Wahrheit nicht ausreichen wird, um ihn zu retten. Nadifa Mohamed erzählt in diesem aufwühlenden Roman die wahre Geschichte des Somaliers Mahmood Mattan, die - beinahe 70 Jahre später - von trauriger Aktualität ist. Mit «Der Geist von Tiger Bay» legt die Autorin das Buch zur Stunde vor.
Über ein tragisches Fehlurteil Der Roman zur Black-Lives-Matter-Bewegung Das neue Buch der gefeierten Autorin - 2013 auf der Granta-Liste der zwanzig besten britischen Nachwuchsautoren "Eine der jungen, international erfolgreichen Stimmen, die es schaffen, sich einerseits von den Festschreibungen durch ihre Herkunft zu befreien und andererseits die Geschichte ihrer Herkunftsländer im Bewusstsein zu behalten." Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung "Dies ist der Roman der Stunde." Sigrid Löffler, Rundfunk Berlin-Brandenburg zu "Black Mamba Boy"
Autorenporträt
Nadifa Mohamed, geboren 1981 in Somalia, kam als Kind mit ihrer Familie nach London und studierte in Oxford Geschichte und Politik. Susann Urban ist nach dem Studium der Germanistik und Anglistik, vielen lehrreichen Jahren im Buchhandel und anderswo als Übersetzerin tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensentin Katharina Granzin staunt über das immense Gespür, mit dem Nadifa Mohamed in ihrem Roman recherchiertes historisches Material in "sprühendes" Leben verwandelt. Vom echten Fall des aus Britisch-Somaliland stammenden Mahmood Mattan, der 1952 in der Hafenstadt Cardiff fälschlicherweise des Mordes an einer Ladeninhaberin bezichtigt wurde, erzählt die Autorin hier. Zu verfolgen, wie der fiktive Mahmood, den Mohamed eindrucksvoll als willensstarken, "aufbrausenden" Protagonisten mit Hang zum Stehlen zeichne, nach und nach einem Justizirrtum zum Opfer fällt, empfindet die Kritikerin als "echtes Abenteuer". Auch die Nebenhandlung um die finanziell privilegierte, aber ebenfalls traumatisierte Familie der Ermordeten findet Granzin spannend und lobt, wie Mohamed immer wieder den Bezug zum gesamtgesellschaftlichen Kontext sucht. Ein packender Roman, der zur Erinnerung an dieses Schicksal beiträgt, schließt Granzin.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.09.2021

Sie nannten ihn Geist
Ein Roman erzählt die Geschichte des Somaliers Mahmoud Mattan. 1952 war er der letzte Mensch, der in Cardiff gehängt wurde
Die Fakten der Geschichte lassen sich in einem Satz zusammenfassen: Am 3. September 1952 wurde Mahmood Mattan, ein arbeitsloser junger Seemann aus Somalia, in Cardiff hingerichtet, für einen Mord, den er nicht begangen hatte. Er wurde das Opfer fabrizierter Beweise und schludriger Ermittlungsarbeit rassistischer Polizisten, Opfer der Falschaussagen von Belastungszeugen und der Voreingenommenheit von weißen Richtern und Geschworenen gegenüber einem schwarzen Zuwanderer, der nur schlecht Englisch und kaum lesen und schreiben konnte. Vor allem wurde Mattan Opfer seines eigenen Glaubens an die berühmte Fairness des britischen Justizsystems, das, so nahm er an, seine Unschuld in diesem Falle schon erkennen würde.
Na gut: Mattan war ein Herumtreiber, Gelegenheitsjobber und kleiner Dieb, ein Glücksspieler, den seine walisische Ehefrau rausgeschmissen hatte, der in Wettbüros, bei Pferderennen und in illegalen Pokerklubs herumlungerte, im Kaufhaus einen Teddy für den jüngsten seiner drei Söhne mitgehen ließ, in der Moschee das Almosengeld klaute und seinem jamaikanischen Zimmerwirt schon mal wochenlang die Miete schuldig blieb – aber er war kein Mörder. Wer auch immer der jüdischen Ladenbesitzerin Lily Volpert (die im Roman auf Wunsch der Angehörigen den Namen Violet Volacki trägt) die Kehle durchgeschnitten und 100 Pfund gestohlen haben mochte – Mahmood Mattan war es nicht.
Die Autorin Nadifa Mohamed, die wie ihr Anti-Held aus Hargeisa im ehemals britischen Protektorat Somaliland stammt und 1986, im Alter von fünf Jahren, mit ihren Eltern vor dem drohenden Bürgerkrieg ins Exil nach England floh, bleibt auch mit ihrem dritten Roman in Thema und Machart bei ihrem Metier – der semi-biografischen Lebenserzählung mit somalischen Protagonisten, auf Basis von Recherchen, Archivarbeit und journalistischen Interviews. Ihr literarisches Ziel: Die Grenze zwischen Fakten und Fiktion zum Verschwinden zu bringen.
Ihr vielbeachteter Debütroman „Black Mamba Boy“ (2010) beruhte auf Tonband-Mitschnitten der Kindheitsgeschichte ihres Vaters und erzählte dessen Odyssee durch Afrika zur Zeit von Mussolinis Abessinien-Feldzug; im zweiten Roman „Der Garten der verlorenen Seelen“ (2014) stützte sich Mohamed vor allem auf die Erzählungen ihrer Mutter über die Aufstände und blutigen Clan-Fehden in Somalia während der Diktatur des Putsch-Generals Siad Barre. In „Der Geist von Tiger Bay“ lässt die Autorin den Häftling Mattan in seinen Kindheits- und Jugenderinnerungen zwar abermals die Gewaltgeschichte Somalias rekapitulieren, während er in der Todeszelle auf die Schlinge des Henkers wartet, aber der Schauplatz hat gewechselt. Nadifa Mohamed und ihr Protagonist sind nun in der somalischen Diaspora, unter den Flüchtlingen, Vertriebenen und Exil-Suchern aus ihrem Geburtsland, die im heruntergekommenen Ausländerquartier der Docks von Cardiff untergeschlüpft sind.
Dort, in Butetown, von den Bewohnern Tiger Bay genannt, dem kulturell diversesten und ärmsten Viertel der walisischen Hauptstadt mit seinen verlotterten Reihenhäusern, elenden Seemannsunterkünften, Billigläden, Pfandleihen und Milch-Bars, haust „die Arbeiterarmee, die aus aller Welt rekrutiert wurde, um die Tausenden im Krieg gefallenen Seeleute und Hafenarbeiter zu ersetzen“. Mit Akribie, Freude am anschaulichen Detail und an der Entwicklung eines vielgestaltigen Figuren-Biotops breitet Nadifa Mohamed die graue Armseligkeit im erschöpften und ausgepowerten Nachkriegs-England aus. In Tiger Bay haben verfolgte Juden aus Europa Zuflucht gefunden und sich eine wackelige Existenz geschaffen, und jetzt kommen Migranten aus allen Ecken des Kolonialreichs, aus der Karibik, aus Afrika und vom indischen Subkontinent hinzu – „Treibgut, das nirgendwo hingehört“. Nach Meinung der Einheimischen: „Die Schwarzen nehmen uns die Arbeit und die Frauen weg.“
All diese fremden armen Schlucker mit ihren unterschiedlichen Herkünften und kontrastierenden Kulturen und Religionen tummeln, drängen, reiben und streiten sich im Hafenviertel auf engem Raum und kämpfen ums Überleben. Oberstes Gebot: „Du darfst keine Schwäche zeigen, sonst sind deine Tage gezählt.“ Ab und an prügelt die Polizei einen randalierenden Somalier zu Tode, und an Rugbyspieltagen schlagen betrunkene Waliser gern mal im Vorbeigehen einen Schwarzen nieder. Deshalb hat Mahmoud Mattan gelernt, unauffällig zu sein. Er führt keine lauten Reden, er bewegt sich vorsichtig und drängt sich nie vor, er hat „perfektioniert, sich unsichtbar zu machen“. Er ist eine schweigsame Präsenz immer am Rande des Blickfelds, die Leute nennen ihn „den Geist“.
Nadifa Mohamed verwendet viel Sorgfalt darauf, den Geist von Tiger Bay im seinen unterschiedlichen Lebensrollen vorzuführen – den rastlosen Weltwanderer und Luftwurzler, den mutigen Picaro, den gestählten Seemann und den kleinen Gauner. Immer auf der Suche nach einem Platz für sich stolpert Mattan durch eine ungastliche Welt – und keine ist ungastlicher als England. Dort wird er als widerborstiger Tunichtgut und mürrischer Störenfried mit falscher Hautfarbe wahrgenommen, doch die Autorin zeigt uns auch den Spieler, den Träumer, den liebevollen Familienvater, dessen walisische Ehefrau zwischendurch vor den Aggressionen kapituliert, die ein solches ethnisch gemischtes Paar auf sich zieht. Erst dem Häftling in der Todeszelle steht sie wieder loyal zur Seite. Um des narrativen Gleichgewichts willen stattet Nadifa Mohamed auch das Mordopfer, die altjüngferliche Ladenbesitzerin Violet, mit einer Familiengeschichte und mit Geschwistern aus, alle dem Holocaust in Polen entkommen.
Nachdem der Roman auf den ersten hundert Seiten im Detailausmalungsmodus etwas herumtrödelt und auf der Stelle tritt, nimmt er nach Mattans Verhaftung an Fahrt auf. Spätestens im Laufe seines Prozesses, als der Staatsanwalt lauter falsche Zeugen mit ihren widersprüchlichen Lügengeschichten aufmarschieren lässt und keiner von Mattans Landsleuten ihm entlastend beispringt und den wahren Täter nennt, den sie alle kennen, verliert Mattan alles Vertrauen in die britische Justiz. Dass sein eigener Pflichtverteidiger ihn „halb Naturkind, halb zivilisierter Wilder“ nennt, ist ihm bei den Geschworenen auch nicht eben hilfreich. Je hoffnungsloser Mattans Lage, desto berührender seine tastenden Versuche, einen spirituellen Sinn in seinem scheinbar verpfuschten Leben zu finden. Wie sich am Ende herausstellt, hätte Mattan mit einem einzigen rechtzeitig gesprochenen Satz sein Todesurteil abwenden können. Doch der Geist schwieg.
Mahmoud Mattan war der letzte Mensch, der in Cardiff gehängt wurde, und sein Todesurteil war ein furchtbarer Justizirrtum – der erste, der von einem britischen Gericht korrigiert wurde. 46 Jahre nach Mattans Hinrichtung wurde das Urteil aufgehoben. Zur Wiedergutmachung wurde der Familie Mattan eine Geldsumme zugesprochen. Der Mord an Lily Volpert ist bis heute nicht aufgeklärt.
SIGRID LÖFFLER
Die Autorin will die Grenze
zwischen Fakten und Fiktion
zum Verschwinden bringen
Das Urteil war ein Justizirrtum –
der erste, der von einem britischen
Gericht korrigiert wurde
Nadifa Mohamed:
Der Geist von Tiger Bay. Roman. Aus dem
Englischen von
Susann Urban.
C. H. Beck, München 2021. 368 Seiten, 24 Euro.
„Du darfst keine Schwäche zeigen, sonst sind deine Tage gezählt.“ - Die Cardiff Docks 1935.
Foto: getty
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"das mitreißende Porträt eines Mannes, der Anfang der fünfziger Jahre Opfer eines Justizirrtums wurde (...) eine ungemein eindrucksvolle Romanfigur"
Frankfurter Rundschau, Katharina Granzin

"ein Roman, der sich elegant auf dem schmalen Grat zwischen Fakten und Fiktion zu bewegen weiss (...) Mit der Geschichte von Mahmood Mattan hat Nadifa Mohamed (...) eine Vergangenheit zum Leben erweckt, die viel mit der Gegenwart zu tun hat."
NZZ, Irene Binal

"Mit Akribie, Freude am anschaulichen Detail und an der Entwicklung eines vielgestaltigen Figuren-Biotops breitet Nadifa Mohamed die graue Armseligkeit im erschöpften und ausgepowerten Nachkriegs-England aus."
Süddeutsche Zeitung, Sigrid Löffler

"Eine der jungen, international erfolgreichen Stimmen, die es schaffen, sich einerseits von den Festschreibungen durch ihre Herkunft zu befreien und andererseits die Geschichte ihrer Herkunftsländer im Bewusstsein zu behalten."
Süddeutsche Zeitung, Insa Wilke

"eine packende und mitreißende Erzählung, die vor allem durch ihre glaubhaften Schilderungen besticht. Zu Recht war das Buch in diesem Jahr auf der Shortlist des renommierten Booker Prizes."
ORF.at Ex libris, Julia Zarbach

"Nadifa Mohamed verwendet viel Sorgfalt darauf, den Geist von Tiger Bay im seinen unterschiedlichen Lebensrollen vorzuführen - den rastlosen Weltwanderer und Luftwurzler, den mutigen Picaro, den gestählten Seemann und den kleinen Gauner."
Radio Bremen, Sigrid Löffler

"Der Autorin ist nicht nur das Porträt eines unschuldig Gehängten gelungen, sondern das der Gesellschaft und ihrem ,Treibgut, das nirgendwo hingehört'."
mare, Roland Brockmann

"Ein außerordentlich eindrucksvoller Roman, voller Mitgefühl und Scharfsinn, der sich beunruhigend aktuell anfühlt."
Pankaj Mishra, Autor von «Das Zeitalter des Zorns»
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