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Neuinterpretation der politischen Bezüge in Wagners Werken Kaum ein Künstler der Moderne hat so entschieden auf dem Zusammenhang von Politik, Gesellschaft und Kunst bestanden wie Richard Wagner und sein Werk daher eingehend kommentiert. Vor dem Hintergrund von Wagners Theoretischen Schriften spürt der Autor in dessen Werken - von den frühen Opern bis zum "Parsifal" - politischen und gesellschaftlichen Inhalten nach und erläutert den zeitgenössischen Kontext. Auch die immer wieder gestellte Frage nach dem Antisemitismus in Wagners großen Musikdramen wird beantwortet.

Produktbeschreibung
Neuinterpretation der politischen Bezüge in Wagners Werken
Kaum ein Künstler der Moderne hat so entschieden auf dem Zusammenhang von Politik, Gesellschaft und Kunst bestanden wie Richard Wagner und sein Werk daher eingehend kommentiert.
Vor dem Hintergrund von Wagners Theoretischen Schriften spürt der Autor in dessen Werken - von den frühen Opern bis zum "Parsifal" - politischen und gesellschaftlichen Inhalten nach und erläutert den zeitgenössischen Kontext. Auch die immer wieder gestellte Frage nach dem Antisemitismus in Wagners großen Musikdramen wird beantwortet.
Autorenporträt
Udo Bermbach, Professor für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.07.2003

Mythisches Bergwerk
Udo Bermbachs Deutung von Richard Wagners Musikdrama
Richard Wagner selbst hat den Schlüssel gehabt, den entscheidenden Gedanken zu seinem musikdramatischen Werk formuliert: „Das Unvergleichliche des Mythos ist, daß er jederzeit wahr, und sein Inhalt, bei dichtester Gedrängtheit, für alle Zeiten unerschöpflich ist.” Udo Bermbach zitiert aus Wagners Schrift „Oper und Drama” (1850/51) allein schon deshalb gleich im Kapitel über den „Fliegenden Holländer”, weil Wagner in der frühen Opernballade zum erstenmal die Richtung vorgibt, in die sein Musikdrama führen wird: Wahrheit des Mythos, Binnenstruktur der Verdichtung, Unerschöpflichkeit der Deutung. Bermbach erklärt aus diesen Prinzipien den gesellschaftlich-utopischen Gehalt, die akute soziale Dimension des Stücks.
Der so verstandene Mythos sei nämlich geeignet, so Bermbach, „der eigenen Zeit, ihrer Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur einen kritischen Spiegel vorzuhalten”. Wagner mache nichts anderes, als mit dieser „Geschichte einer fehlgeleiteten und ruhelosen Existenz”, die die Holländer-Figur ist, „die utopische Hoffnung auf die Überwindung des Status quo” in die Welt der Kunst zu setzen. Somit bestimmt das Prinzip „Erlösung” das ganze Wagnersche Werk.
Mit einer „politologischen Deutung” aller Musikdramen Richard Wagners ist Udo Bermbach, der Hamburger Politikwissenschaftler, schon seit längerem beschäftigt. Und er hat gründliche Studien dazu vorgelegt. Aber Bermbach ist kein akademischer Bewohner des Elfenbeinturms, er hat sich schon früh beherzt in die Höhle des Löwen begeben, auf den Grünen Hügel Bayreuths. Und beileibe nicht nur als Zuschauer und Zuhörer: Vor drei Jahren engagierte er sich als Konzeptberater für Jürgen Flimm und dessen „Ring des Nibelungen”.
Versteht sich, dass Bermbach jetzt seine Überlegungen und Forschungen zur Einheit von Wagners Konzeption und Werk, von Politik, Gesellschaft und Kunst im Werk, zusammenfassen will, nachdem er beispielsweise vor sechs Jahren den längst fälligen Versuch gestartet hatte, die Geschichte der Opernkunst insgesamt nach deren gesellschaftlich-politischem Gehalt zu befragen („Wo Macht ganz auf Verbrechen ruht”. Politik und Gesellschaft in der Oper. Hamburg 1997). Dabei geht der Autor diesmal recht unspektakulär, nämlich betont systematisch vor, wenn er sein Beweismaterial schlicht einteilt in die chronologische Reihenfolge der Wagnerschen Opern und Musikdramen, angefangen bei den Jugendwerken „Feen” und „Liebesverbot” über „Rienzi” und die großen Werke der Reife, die den Bayreuther Festspielkanon ausmachen.
Eingerahmt wird der politologische Gang durch das mythische Bergwerk der Gefühle von zwei Kapiteln, die auf markante Art und Weise Einblick wie Ausblick signalisieren. Es geht zu Beginn um die Grundlegung der in Frage stehenden Problematik, um den „biographischen und systematischen Kontext” des Wagnerschen Musikdramas. Und abschließend widmet sich der Autor dem nach wie vor brisantesten, die Gemüter weltweit am stärksten erhitzenden Problem aller Wagner-Exegese: „Wieviel Antisemitismus ist in Wagners Musikdramen?” Bermbach sieht in diesem Thema nicht bloß eine nicht abgeschlossene Debatte, er verspricht „Anmerkungen zu einer nicht abschließbaren Diskussion”.
Damit hat er Recht, denn der Wagnersche Antisemitismus ist keineswegs längst vergangene Privatideologie Richard Wagners, wie sie sich in den Schriften, Briefen, Tagebüchern oder Gesprächen niedergeschlagen hat, dieser Antisemitismus ist durch die noch andauernde lebendige Darstellungs- und Aufführungsgeschichte des Werkes eine stets offene Frage. Und durch die wachsende „Empfindlichkeit” nicht nur der deutschen Öffentlichkeit für Wagners prekäre „Weltanschauung” und deren katastrophische Wucherung im 20.Jahrhundert eine offene Wunde geblieben.
Udo Bermbach wirft den Blick auf eine geradezu überquellende Literatur, wenn er schreibt: „Dass es ,Spuren‘ von Wagners Antisemitismus in seinen Werken gibt, ,und zwar auf allen Ebenen: dem Text, den Regiebemerkungen Wagners und der Partitur‘ – das eben ist die seit einigen Jahren zunehmend intensiver und auch heftiger diskutierte These, die mit mehr oder weniger Radikalität und Unbedingtheit vertreten oder auch bestritten wird.” Bermbach referiert die Positionen (von Saul Friedländer, Dieter Borchmeyer, Hartmut Zelinsky, Paul Lawrence Rose, Hans Rudolf Vaget, Joachim Köhler u.a.) – und fasst dann aber nicht bloß die Diskussion zusammen.
Ein Unding von Kunstwerk
Wie beantwortet er die entscheidende Frage: ob und auf welche Weise in Wagners Musikdramen, zumal in den dramatis personae, Wagners Antisemitismus substantiell enthalten sei? Bermbach bekennt sich zu einer scharfen „Trennung zwischen Werk, Werkintention und Werkrezeption”, und lässt nur für letztere gelten, dass „in einem antisemitisch gestimmten gesellschaftlichen Umfeld antijüdische Vorurteile an einzelnen ikonographischen Merkmalen dieser Figuren festzumachen und so die Figuren als Projektionsflächen des Antisemitismus zu verstehen” seien. Im übrigen gebe es keinen Beweis dafür, „dass Wagner in seinen Selbstzeugnissen eine seiner Bühnenfiguren als Repräsentanten eines Juden verstanden wissen wollte”. Dass die Konzeption des „Gesamtkunstwerks” und die Werke selbst „antisemitisch konnotiert” seien, dafür gebe es einfach keine eindeutigen Belege. Den Schlüsselbegriff für die ganze Diskussion lässt Bermbach eher en passant fallen: Sprache, „semantische Ambivalenzen”. Sie sorgten für die Endlosigkeit von Argumenten.
„Das absolute Kunstwerk ist ein vollständiges Unding.” Richard Wagner selbst hat in der „Mittheilung an meine Freunde” den Grundakkord auch für das Thema dieser enorm konzentrierten kunstpolitologischen Abhandlung Udo Bermbachs angeschlagen. So entwickelt der Autor im ersten Kapitel des Buches die Grundzüge einer solchen Absage Wagners an das „reine Kunstwerk”. „Seine Musikdramen”, macht Bermbach deutlich, „sind vollgesogen mit den politischen, gesellschaftlichen und sozialen Problemen der Moderne.” Für Wagner, 1813 als Kriegskind geboren in Leipzig (Völkerschlacht!), gab es allerdings keinen Zweifel daran, dass es Aufgabe der Künstler sei, nicht der Politiker, eine „bessere gesellschaftliche Zukunft der Menschen” zu schaffen.
Die Gründung der Bayreuther Festspiele signalisiert Wagners Willen, seinen Begriff von Musikdrama nicht nur ästhetisch, sondern gesellschaftlich zu fundieren. Das Ritual dieser Festspiele ging auch andere Wege, doch Wagners Urthema – die „Schwierigkeiten des Subjekts in einer entfremdeten und kalten Welt mit sich selbst und den eigenen Emotionen zurechtzukommen” – ist gegenwärtig geblieben. Auch durch die erklärte Absicht des Wagner-Enkels, dort neue Inszenatoren, Sänger und Dirigenten zu Versuchenam noch immer lebenden Kunstobjekt zu ermuntern.
WOLFGANG SCHREIBER
UDO BERMBACH: Blühendes Leid. Politik und Gesellschaft in Richard Wagners Musikdramen. Verlag J.B.Metzler, Stuttgart 2003. 363 Seiten, 39,95Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.01.2004

Ohne impotente Himmelstendenz

Sein Leben lang blieb Richard Wagner ein nicht nur politisch operierender und argumentierender Künstler, sondern auch fixiert auf revolutionäre Gedanken, umstürzlerische Hoffnungen, anarchistische Obsessionen im Haß aufs Bestehende, ein Radikalsozialist: angesichts des Staatsgepränges bei der Festspieleröffnung wie der Rolle Wagners für die Innenausstattung des deutschnationalen Bildungsbürgertums eine irritierende Perspektive. Kaum ein Wagner-Exeget hat sich so sehr der politischen Implikationen angenommen wie der Politologe Udo Bermbach. Ob in "Der Wahn des Gesamtkunstwerks" oder "Wo Macht ganz auf Verbrechen ruht. Politik und Gesellschaft in der Oper" - stets hat er im (scheinbar) Ästhetischen die politdiagnostische Sonde angesetzt, dabei sich nicht aufs Analytische beschränkt, sondern aus der Einsicht in die Notwendigkeit einer stärker gesellschaftlich konkretisierten "Ring"-Regie bei Jürgen Flimms Bayreuth-Interpretation 2000 beratend mitgewirkt.

Doch sein jüngstes Wagner-Buch ("Blühendes Leid". Politik und Gesellschaft in Richard Wagners Musikdramen. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart, Weimar 2003. 363 S., geb., 39,95 [Euro]) hat mit inszenatorischer Perspektivik nichts zu tun, gilt primär der Decodierung eines nach wie vor verwirrenden Ideengeflechts. Und Bermbach wälzt Musikdramentexte, Schriften, Tagebücher und Briefe, auch Sekundärliteratur um und um auf der Suche nach dem Herrschaftsverächter Wagner, wird dabei oft überraschend fündig. Seine Grundthese: Wagners Definition des Mythos - "Das Unvergleichliche ist, daß er jederzeit wahr, und sein Inhalt, bei dichtester Gedrängtheit, für alle Zeiten unerschöpflich ist" - bleibt zwar für Wagner konstitutiv, doch wichtiger sind die sozialrevolutionären Impulse, die dazu führen, daß "Das Kunstwerk der Zukunft" stets im Hinblick auf eine radikal zu verändernde Gesellschaft gedacht wird. Insofern demontiert Bermbach ebenso die mythische Dimension samt ihrer Heroisierungstendenzen wie die angebliche christliche Verklärung dessen, was, heikel genug, "Erlösung" heißt.

Dabei widersetzt er sich mit Wagner sogar dem Pathos der Kunstreligion "Das absolute Kunstwerk, das ist: das Kunstwerk, das weder an Ort und Zeit gebunden, noch an bestimmte Menschen unter bestimmten Umständen wieder an bestimmte Menschen dargestellt und von diesen verstanden werden soll, - ist ein vollständiges Unding, ein Schattenbild ästhetischer Gedankenphantasie." Entsprechend folgert Bermbach: "Seine Musikdramen sind vollgesogen mit den politischen, gesellschaftlichen und sozialen Problemen der Moderne." Schon 1843 schrieb Wagner: "Nun aber kam die Julirevolution: mit einem Schlag wurde ich Revolutionär und gelangte zu der Überzeugung, jeder halbwegs strebsame Mensch dürfe sich ausschließlich nur mit Politik beschäftigen."

In den Revolutionsappellen von 1849 predigt er immer emphatischer den alles ergreifenden Umsturz, in dem selbst "Erlösung" antikirchlich umgemünzt wird: "Wie albern müssen mir die Kritiker vorkommen, die meinem Tannhäuser eine spezifisch christliche, impotent verhimmelnde Tendenz andichten wollen." In immer neuen Wellen artikuliert sich Wagner als fundamentaler Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft: "Meine ganze Politik ist nichts weiter als der blutigste Haß unserer ganzen Zivilisation. Nur die furchtbarste und zerstörendste Revolution kann aber aus unseren zivilisierten Barbaren wieder ,Menschen' machen." Wagners elementares Mißtrauen gegen politische, selbst revolutionäre Macht geht soweit, daß er den "Ring"-Machtpolitiker par excellence, Wotan, mit dem verabscheuten Robespierre vergleicht. Auch gegen die Institution Ehe wütet der Anarchist; und wenn Nietzsche an "Parsifal" ein Zu-Kreuze-Kriechen diagnostiziert, so kontert Bermbach mit Wagners Satz zu Cosima: "Ich habe an den Heiland dabei gar nicht gedacht."

In Bermbachs Darstellung erscheint Wagners Entwicklung als die eines wenig beirrbaren anarchistischen Umstürzlers, dessen immense ästhetische Strategien und Resultate stets auf grundlegende Veränderung von Mensch wie Gesellschaft zielen. Man muß ihm nicht in allen Punkten folgen, doch die oft genug frappierenden Zitate sprechen für sich. Zumal eine Grundtendenz klar ist: Als mythenversessener Mystagoge wird Wagner ganz und gar nicht vorgeführt. Statt dessen bleibt dem Eiferer Wagner ein besonderes Schlußkapitel vorbehalten: "Wieviel Antisemitismus ist in Wagners Musikdramen? Anmerkungen zu einer nicht abschließbaren Diskussion."

Der Zusatz ist zentral: Bermbach weiß, daß alle philologischen Bemühungen, Wagners antisemitische Tiraden zu relativieren, um die These, manche Figuren seien als Juden-Karikaturen angelegt, zu entkräften, die fatale Rolle des NS-Wagner-Kults, gerade im Hinblick auf die Ungeheuerlichkeit von Auschwitz nicht aus der Welt schaffen können. Auch Bermbach meint, so eindeutig seien die Stereotypen - selbst bei Mime - nicht festzumachen. Gleichwohl räumt er ein: Selbst wenn die Konnotation nicht textevident ist, wurde ein antisemitisch gestimmtes Umfeld in seinen mörderischen Vorurteilen sehr wohl bedient. Ob Mime tatsächlich ein antijüdisches Zerrbild abgibt, wird weit eher durch die Definition von Jean-Paul Sartre erklärt: "Jude ist, wer für einen Juden gehalten wird."

Bermbachs hochanregendes Buch ist in erster Linie an Texten orientiert, bei dem fulminant produktiven Schriftsteller Wagner kein Fehler. Der Komponist wird kaum gesehen, und wenn Bermbach etwa konstatiert, daß der Gesang des Rheintöchter-Terzetts und der drei Nornen sich nicht unterscheiden, ist doch Widerspruch angesagt.

GERHARD R. KOCH

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Auch für Wagner-Laien gut lesbare und spannende Analyse der politischen Seite des Leipziger Genies..." - Eßlinger Zeitung

"Bermbach führt seine Diskussion erfreulich themennah, d.h. er wertet Wagners Quellen primär mit dem Ziel aus, den Nachweis weltanschaulicher Zusammenhänge erbringen zu können. Das gelingt ihm auf breiter Front." - Opernwelt

"Ein bestechend formuliertes, dennoch gut lesbares Buch. Mit dieser fesselnden Aktualisierung der Musikdramen wird Bermbachs 'Blühendes Leid' zum wichtigsten Wagner-Buch dieses Jahres, zu einem unverzichtbaren alternativen Opern-Führer - und zu einer Herausforderung an die Regisseure des 21. Jahrhunderts." - nmz Bücher

"In Bermbachs Darstellung erscheint Wagners Entwicklung als die eines wenig beirrbaren anarchistischen Umstürzlers, dessen immense ästhetische Strategien und Resultate stets auf grundlegende Veränderung von Mensch wie Gesellschaft zielen. Man muß ihm nicht in allen Punkten folgen, doch die oft genug frappierenden Zitate sprechen für sich. Bermbachs hochanregendes Buch ist in erster Linie an Texten orientiert, bei dem fulminant produktiven Schriftsteller Wagner kein Fehler." - FAZ

"Dem bedeutendsten Wagner-Forscher, der sich in zahlreichen Schriften mit den politischen und ästhetischen Anschauungen Wagners auseinandergesetzt hat, gelingt es, in 'Blühendes Leid' viele seiner Erkenntnisse in einer Weise zu bündeln, die auch einem breiteren Publikum Lesevergnügen verspricht." - Die Tonkunst

"U. Bermbach knüpft in seiner neuesten Studie über Politik und Gesellschaft in R. Wagners Musikdramen an eigene Forschungen an..." - Germanistik

"Mit dieser fesselnden Aktualisierung der Musikdramen wird Bermbachs 'Blühendes Leid' zum wichtigen Wagner-Buch, zu einem unverzichtbaren alternativen Opernführer und zu einer Herausforderung an die Regisseure des 21. Jahrhunderts." - Bayerische Staatszeitung

"Udo Bermbachs Studien zu Richard Wagner verstanden sich seit je als Aufklärungsarbeit. Am Ende seiner so anregenden wie ausschließenden Werkanalysen setzt sich Bermbach in einem langen Kapitel mit all jenen Problemen auseinander, die die 'nicht abschließbare' Diskussion um Wagners (angeblichen? intendierten? unabsichtlichen?) Antisemitismus mit sich brachte..." - Festspiel Nachrichten
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine "enorm konzentrierte" kunstpolitologische Abhandlung sieht Rezensent Wolfgang Schreiber in Udo Bermbachs Deutung von Richard Wagners Musikdramen. Der Politologe und Wagner-Experte lege systematisch die soziale und politische Dimension in Wagners Opern und Musikdramen frei, angefangen bei den Jugendwerken "Feen" und "Liebesverbot" über "Rienzi" bis zu den großen Werken der Reife, die den Bayreuther Festspielkanon ausmachen, berichtet Schreiber. Ausgehend von Wagners Absage an das "reine Kunstwerk" zeige Bermbach, dass Wagners Musikdramen und Opern "vollgesogen" mit den politischen, gesellschaftlichen und sozialen Problemen der Moderne sind. Überzeugend findet Schreiber auch Bermbachs Auseinandersetzung mit der "nicht abschließbaren Diskussion" um das Problem des Antisemitismus in Wagners Werken. Bermbach referiere die Positionen und fasse die Diskussion zusammen. Schreiber hebt hervor, dass Bermbach zwar Spuren von Wagners Antisemitismus in den Texten, den Regieanweisungen und den Partituren sieht, aber keine Belege für einen substanziellen Antisemitismus von Wagners Werken selbst.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dem bedeutendsten Wagner-Forscher, der sich in zahlreichen Schriften mit den politischen und ästhetischen Anschauungen Wagners auseinandergesetzt hat, gelingt es, in "Blühendes Leid" viele seiner Erkenntnisse in einer Weise zu bündeln, die auch einem breiteren Publikum Lesevergnügen verspricht." (Die Tonkunst)"U. Bermbach knüpft in seiner neuesten Studie über Politik und Gesellschaft in R. Wagners Musikdramen an eigene Forschungen an..." (Germanistik)"Mit dieser fesselnden Aktualisierung der Musikdramen wird Bermbachs 'Blühendes Leid' zum wichtigen Wagner-Buch, zu einem unverzichtbaren alternativen Opernführer und zu einer Herausforderung an die Regisseure des 21. Jahrhunderts. Bayerische Staatszeitung Udo Bermbachs Studien zu Richard Wagner verstanden sich seit je als Aufklärungsarbeit. Am Ende seiner so anregenden wie ausschließenden Werkanalysen setzt sich Bermbach in einem langen Kapitel mit all jenen Problemen auseinander, die die 'nicht abschließbare' Diskussion um Wagners