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Zum Vor- und Selberlesen
Endlich Ferien mit den Eltern im Schiffhaus am Meer. Aber irgendwie ist diesmal von Anfang an der Wurm drin. Linns Mama und Papa haben Knatsch, weil Papa noch mal zurück in die Stadt muss, und deshalb ist Mama total sauer. Das reicht ja schon, um einem die Urlaubslaune zu verderben. Aber weil das wohl immer noch nicht genug Mist ist, selbst wenn man erst neun Jahre alt ist, hat auch noch Linns Lieblingsurlaubsfreundin Smilla ein fremdes Mädchen mit ans Meer genommen. Was ist los? Wieso merkt denn niemand, wie allein Linn sich fühlt? Wieso will keiner wissen, wie es…mehr

Produktbeschreibung
Zum Vor- und Selberlesen

Endlich Ferien mit den Eltern im Schiffhaus am Meer. Aber irgendwie ist diesmal von Anfang an der Wurm drin. Linns Mama und Papa haben Knatsch, weil Papa noch mal zurück in die Stadt muss, und deshalb ist Mama total sauer. Das reicht ja schon, um einem die Urlaubslaune zu verderben. Aber weil das wohl immer noch nicht genug Mist ist, selbst wenn man erst neun Jahre alt ist, hat auch noch Linns Lieblingsurlaubsfreundin Smilla ein fremdes Mädchen mit ans Meer genommen. Was ist los? Wieso merkt denn niemand, wie allein Linn sich fühlt? Wieso will keiner wissen, wie es ihr geht? Vielleicht braucht es manchmal Blitz, Donner und Hagelschlag, damit die Luft wieder klar wird und man sich besser erkennen kann.

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Autorenporträt
Ute Wegmann studierte Romanistik und Germanistik in Köln und arbeitet als Autorin, Moderatorin, Literaturkritikerin und als freie Redakteurin für den Deutschlandfunk.

Birgit Schössow, geboren 1963, studierte an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Sie arbeitet als freie Illustratorin für Verlage, gestaltet Cover für den "New Yorker" und lebt in Hamburg und an der Ostsee.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In Ute Wegmanns neuem Buch geht es weniger ums eigene Weglaufen, als darum, wie einem das Leben manchmal wegzulaufen scheint, erfahren wir von Rezensentin Eva-Maria Magel. Aus der Sicht der 9-jährigen Ich-Erzählerin erzähle Wegmann von drei Tagen, in denen ganz plötzlich die Grundfesten im Leben des Kindes erschüttert werden. Die beste Freundin wendet sich ab, der Vater hat nichts als seine Arbeit im Kopf und die Mutter denkt über eine Scheidung nach, lesen wir. Die Illustrationen von Birgit Schössow sind eine Bereicherung für die Erzählung, freut sich die Rezensentin, die auch die Geografie, Natur und Stimmungslage gut miteinander verwoben fand. Enttäuscht haben sie allerdings die erzählerischen Lücken. Das "Nichterzählte" wird hier "vom Kunstbegriff zum Defizit", bemängelt Magel, während die Ich-Erzählerin an anderer Stelle wiederum etwas zu kundig für eine 9-Neunjährige berichtet.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.07.2016

Bescheuert ist ein böses Wort
Ute Wegmann schreibt über düstere Wolken und erfrischende Gewitter

"Wie einer, der am Reck die Riesenwelle schlägt, so schlägt man selber als Junge das Glücksrad, aus dem dann früher oder später das große Los fällt. Denn einzig, was wir schon mit fünfzehn wussten oder übten, macht eines Tages unsere Attraktiva aus. Und darum lässt sich eines nie wieder gut machen: versäumt zu haben, seinen Eltern fortzulaufen", heißt es in Walter Benjamins "Einbahnstraße".

Ute Wegmann hat schon Jugendliche davonlaufen lassen, auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Nun aber, in "Dunkelgrün wie das Meer", ist es Linn, neun Jahre alt, die abhandenkommt. Und sie läuft gar nicht richtig davon - es läuft ihr davon. Erst die Sicherheit, dass nichts ihr Lebensglück mit Mama und Papa trüben könnte, ihre Dreisamkeit, in der sie sich neun fröhliche Jahre lang geborgen fühlte. Und dann muss sie erleben, dass ihre beste Freundin mit einem ihr fremden Mädchen Händchen hält, im gleichen Badeanzug, mit dem gleichen Nagellack, kichernd und tuschelnd. Und als sie vor ihnen steht, gellt ihr entgegen: "Wir können doch nichts dafür, dass du bescheuert aussiehst." Das sitzt. Linn läuft, und ein Gewitter holt sie ein.

Die Ich-Erzählerin Linn berichtet im Rückblick von drei dramatischen Tagen, ganz aus der Sicht des Kindes, das sein Fundament erschüttert sieht. Der Vater, der irgendwas mit Medien macht, muss auf Kundschaft Rücksicht nehmen und setzt Mutter und Tochter am holländischen Urlaubsort nur ab, um kehrtzumachen für Arbeitstermine. Die Mutter, frustriert durch die ewige Abwesenheit des Mannes, macht erst ihrem Ärger Luft und debattiert dann in endlosen Telefonaten mit ihrer besten Freundin den Ausstieg aus der Ehe. Und Linn, die vieles mithört und nur wenig verstehen kann, ist allein, während sie darauf wartet, dass der geliebte Vater wiederkommt und aus der wie fremden Mutter wieder ihre wird.

Geschickt verwebt Wegmann die Geographie des Urlaubsorts, eine Feriensiedlung in Zeeland, und die Stimmungen der Natur mit Linns Seelenpein. Dunkelgrün ist das Meer am ersten Tag, dunkelblau am zweiten. Die Farben des Ferienhauses scheinen Linn zu verblassen, während auch sie selbst blasser wird. Eloquent und eine gute Beobachterin ist sie, hier und da leuchten Tupfen von Heiterkeit auf wie Sonnenstrahlen in düsteren Wolken, wenn Linn den Alltag und den abwesenden Vater beschreibt. Leider weist, gerade zum etwas hastigen Ende hin, ihre Geschichte Lücken auf, das Nichterzählte wird vom Kunstgriff zum Defizit. An anderen Stellen hingegen berichtet Linn beinahe zu wort- und kenntnisreich, um den Horizont einer Neunjährigen zu spiegeln. Dafür erlaubt des Vaters Talent als Dichter Wegmann schöne lyrische Exkurse.

Ebenso poetisch umfasst Illustratorin Birgit Schössow die Geschichte: Ihre Zeichnungen sind essentieller Teil, die Horizonte ragen in die Typographie hinein, die Details, die sie vergrößert, wie ein Mobile aus Vater, Mutter, Kind, geben Linns Erzählung eine tiefere Dimension. Bis zum Schluss: Denn da, wo die Geschichte aufhört, enden die Bilder noch lange nicht.

EVA-MARIA MAGEL

Ute Wegmann: "Dunkelgrün wie das Meer". Mit Bildern von Birgit Schössow.

Reihe Hanser bei dtv, München 2016. 80 S., geb., 12,95 [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Das Buch hat gerade mal 77 Seiten, aber die haben es in sich! Ute Wegmann erzählt in einer ausdrucksstarken Sprache, wie Linn die drei schlimmen Tage erlebt. Manfred Mai Schwarzwälder Kinderbote 20170609