Críticas:
»Insgesamt aber schließt die Darstellung nicht nur eine Forschungslücke. Sie beweist auch, dass der demokratische Grundkonsens gesellschaftlicher Benachteiligung in der Verzahnung von Recht, Politik und öffentlicher Wahrnehmung aufheben kann.« ((Dorion Weickmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.6.2004))
»Sehr gelungene Dissertation.(...) Die Arbeit überzeigt durch die sorgfältige Dokumentation gesellschaftlicher, politischer und rechtlicher Entwicklungen.« ((Dr. Cordula Scholz Löhnig, Zeitschrift für das gesamte Familienrecht, 54.Jhg, März 2007))
»Die Geschichte der Unehelichkeit zeigt auf plastische Weise, wie viele Kräfte eine Reform fast ein Jahrhundert lang verzögern können. Auch wenn sich an der gesellschaftlichen Anerkennung der ledigen Mütter und ihrer Kinder viel geändert hat, ihre soziale Stellung ist noch immer von Armut und Benachteiligung gezeichnet. Dies zu ändern dauert hoffentlich nicht noch einmal hundert Jahre.« (Peggi Liebisch, Archiv für Sozialgeschichte online ,45, 2005)
Reseña del editor:
Die Geschichte der Unehelichkeit eröffnet neue Perspektiven auf die (west-)deutsche Gesellschaft im 20. Jahrhundert und ihre normativen Grundlagen. Sie wurden als »Bastard«, »Bankert« oder »Hurenkind« beschimpft: Uneheliche Kinder. Sie und ihre Mütter waren in der deutschen Gesellschaft über einen langen Zeitraum hinweg geächtet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Unehelichkeit vornehmlich mit Armut, Kriminalität und Verwahrlosung in Verbindung gebracht. Uneheliche Kinder erschienen als eine sittliche Gefährdung der bürgerlichen Familie, ja sogar als existentielle Bedrohung der Gesellschaft. Sybille Buske untersucht die rechtliche und gesellschaftliche Stellung nichtehelicher Kinder und ihrer Eltern vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik. Die sechziger Jahre erfahren dabei besondere Beachtung, denn dieses Jahrzehnt brachte tiefgreifende Um- und Aufbrüche: Nach zähem politischem Ringen wurde die Reform des Unehelichenrechts auf den Weg gebracht. Ziel war es, den Kindern und Eltern mehr Rechte zuzuerkennen und ihre gesellschaftliche Diskriminierung zu beenden. Erstmals in der langen Geschichte der Unehelichkeit konnten ledige Mütter in eigener Sache gesellschaftlich und politisch gestaltend wirken. Der veränderte Umgang mit Unehelichkeit erschließt exemplarisch Dimensionen und Dynamik gesellschaftlicher Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Der diachrone Ansatz der Studie ermöglicht, den Wandel der sechziger Jahre im Kontext des Jahrhunderts zu gewichten und seine Ergebnisse kritisch zu reflektieren. Somit erweitert Sybille Buske den historischen Zugang zur Veränderung der politischen Kultur in (West-) deutschland, zum Wandel der Gesellschaft und ihrer normativen Grundlagen.
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