Críticas:
»Gestützt auf eine große Quellenkenntnis bietet Ute Schneider eine Geschichte des Berufs von seinen Anfängen um 1900 bis heute und leistet damit zugleich einen lesenswerten Beitrag zur Geschichte der deutschen belletristischen Verlage.« (Ernst-Peter Wieckenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.12.2005)
»Diese Verschränkung aus moderner kulturorientierter Sozialgeschichte und Literaturtheorie bzw. literaturinstitutioneller Disziplinengeschichte macht den besonderen Reiz dieser Arbeit aus. Hinzu kommen zahlreiche Detailergebnisse zu einem Beruf, der den meisten Intellektuellen »von außen« gut bekannt ist, wie etwa die Aufschlüsse über den Zusammenhang von Verlagsarbeit und eigener literarischer Tätigkeit von Autoren. Durch sie wird der Band für den Leser nicht nur zum Erkenntnisgewinn, sondern ebenso zur kurzweiligen Lektüre.« (Stefan Jordan, Historische Zeitschrift Band 283, 2006)
»Ute Schneider hat mit ihrer methodisch interssanten und zugleich materialreichen Berufsgeschichte des Lektors im literarischen Verlag ein wichtiges und bisher fehlendes Kapitel in die Geschichte der Literaturentwicklung eingefügt.« (Hans Altenheim, IASL Online)
Reseña del editor:
Vom helfenden Berater zum »Produktmanager«: Ute Schneider entwirft die spannende Berufsgeschichte des Lektors. Literaturkulis, geistige Geburtshelfer, graue Eminenzen. Diese und ähnlich plakative Begriffe werden gerne zur Beschreibung des Lektors im literarischen Verlag herangezogen. Die Anonymität der Lektoren, diffuse Vorstellungen von ihrer Tätigkeit und ein nicht definierter beruflicher Qualifikationsweg werfen die Frage auf: Handelt es sich überhaupt um einen Beruf? Um 1900 stellten literarische Verleger erstmals Lektoren ein, die ihnen als Berater zur Seite standen und Autoren im Schreibprozeß begleiteten, aber erst 50 Jahre später übernahmen Lektoren auch Programmverantwortung. Neben der Arbeit am Manuskript wurde die Planung und die Profilierung des Verlagsprogramms zu einem charakteristischen Merkmal. Ute Schneider analysiert die Kontinuität und die Wandlungen der komplexen Funktion des Lektors im Verlagsalltag vor dem Hintergrund der Buchmarktentwicklung und des dynamischen Literaturbetriebs im 20. Jahrhundert. Besonderen Reiz gewinnt die Studie aus einer Vielzahl von Fallbeispielen, die teilweise aus unveröffentlichten Materialien gewonnen sind und durch die man legendären Lektoren wie Moritz Heimann, Oskar Loerke, Hermann Kasack, Friedo Lampe oder Christian Morgenstern gleichsam über die Schulter schaut. Verschiedene Phasen der Berufsgeschichte lassen sich sowohl im Anforderungsprofil als auch im subjektiven Rollenverständnis des Lektors gegeneinander abgrenzen. Vom klassischen Brotberuf für Schriftsteller avancierte der Lektor zum »Produktmanager«, ohne die Ambivalenz der Rolle zwischen Geist und Ware, zwischen ästhetisch-literarischen Werten und Marketingkonzepten, zwischen Autor und Verleger auflösen zu können.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.