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Die Plüm vom Planeten Plümos sind ungeschlechtliche Kopffüßler. Sie vermehren sich durch Teilung, ähnlich den Bakterien auf der Erde. Die Plüm sind recht ambitionslos und leben gern in den Tag hinein. Zwar ist ihre Welt karg, aber für die geringe Anzahl der Plüm hält sie genug Nahrung bereit, zum Beispiel die Früchte des Sum-Baumes und Lübosen-Würmer, die am besten lebendig geröstet schmecken.
Seit Kurzem sieht man einen pinken Punkt am Himmel, der stetig näher kommt. Der bevorstehende Aufprall droht alles Leben auf dem Planeten zu vernichten. Werden es die Plüm schaffen, ein Mittel gegen
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Produktbeschreibung
Die Plüm vom Planeten Plümos sind ungeschlechtliche Kopffüßler. Sie vermehren sich durch Teilung, ähnlich den Bakterien auf der Erde. Die Plüm sind recht ambitionslos und leben gern in den Tag hinein. Zwar ist ihre Welt karg, aber für die geringe Anzahl der Plüm hält sie genug Nahrung bereit, zum Beispiel die Früchte des Sum-Baumes und Lübosen-Würmer, die am besten lebendig geröstet schmecken.

Seit Kurzem sieht man einen pinken Punkt am Himmel, der stetig näher kommt. Der bevorstehende Aufprall droht alles Leben auf dem Planeten zu vernichten. Werden es die Plüm schaffen, ein Mittel gegen den drohenden Weltuntergang zu finden?

Der neueste Wurf von Katharina Greve, Autorin von "Das Hochhaus" und "Die dicke Prinzessin Petronia".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.10.2020

Darauf einen Summerling
Wenn die Welt untergeht: Katharina Greve
zeichnet „Die letzten 23 Tage der Plüm“ auf
Das Ende ist nah! Gemeint sind nicht Klimawandel oder Corona-Pandemie – ein pinkfarbener Punkt ist am Himmel von Plümos aufgetaucht und kommt schnell näher. Offenbar ein Meteorit, der auf den Planeten zurast wie der todbringende Himmelskörper in Lars von Triers düsterem Endzeitfilm „Melancholia“ (2011). 23 Tage bleiben den Plüm, bis der Punkt mit ihnen kollidiert. Was tun? Wie handeln, wenn die Welt droht unterzugehen?
Angesichts der Probleme auf unserem Planeten lässt sich der Comic von Katharina Greve als Parabel und satirischer Kommentar zu menschlichem Krisenmanagement verstehen. Dabei sind „Die letzten 23 Tage der Plüm“ irre witzig, alles andere als ein strenges Lehrstück. Schon in „Die dicke Prinzessin Petronia“, 2019, hatte Greve einen knochentrockenen Humor bewiesen, bei den Plüm wird er nun tiefschwarz: So versuchen sie etwa, den pinken Punkt durch ein Menschen ... nein Plümopfer milde zu stimmen.
Die Plüm, das muss endlich erwähnt werden, sind Kopffüßler, auf deren Strichbeinchen große grüne Köpfe mit menschlich wirkenden Gesichtszügen sitzen. Sie vermehren sich ungeschlechtlich durch Teilung, was aber so anstrengend ist, dass die Plüm schon länger darauf verzichten. Nur noch drei von ihnen sind übrig: Pla, Schte und Rüm. Pinker Punkt hin oder her, die Plüm rotten sich selber aus.
In 23 Episoden zeichnet die 1972 in Hamburg geborene, heute in Berlin lebende Greve auf, wie sie den Weltuntergang zuerst versuchen abzuwenden, mit ausgesprochen dämlichen Ideen, ihn dann akzeptieren und nach etwas suchen, das ihrem Rest-Leben Sinn gibt. Es ist die Frage aller Fragen, Philosophen arbeiten sich daran ab, nun auch die Plüm: Was tun im Angesicht des Todes? Kunst schaffen? Sich den Traum vom Fliegen erfüllen? Blöd nur, dass die Plüm so dumm, faul und verfressen sind, dass ihre Unternehmungen in slapstickartigen Unfällen münden oder sie einschlafen, sich mit Summerling betrinken oder lebende Lübose-Würmer grillen (ihre Leibspeise).
Greve arbeitet mit einfachsten grafischen Mitteln, Punkte und Striche, verschiedene Grüntöne und Frisuren charakterisieren die Plüm. Der Planet ist existenzialistisch reduziert, auf einem schwarzen „Boden“ ragt schwarz die Silhouette eines blätterlosen Baumes auf, am Himmel steht der pinke Punkt, der von Episode zu Episode größer wird, dazu wechselnde Requisiten – fertig ist die Welt.
Die Geschichten der Plüm erschienen zuerst 2016 in der Tageszeitung taz, für das Buch wurde die Handlung etwas erweitert. Mit dem Boom der Graphic Novels haben sich viele Comickünstler für diese vermeintlich seriösere Form der Bildergeschichte entschieden – Katharina Greve glücklicherweise nicht. Schon ihr Comic „Das Hochhaus“, 2015-2017, war ein großer Wurf. Seitdem zeigt sie immer wieder, was für Möglichkeiten serielles Erzählen bietet. Und dass diese Form für manche Geschichten unschlagbar richtig ist.
MARTINA KNOBEN
Katharina Greve (Text und Zeichnungen): Die letzten 23 Tage der Plüm. Comic. Avant Verlag, Berlin 2020. 104 Seiten, 20 Euro.
Punkt, Punkt, Komma, Strich,
dazu wechselnde Grüntöne –
fertig sind die Plümgesichter
Die Plüm als Schildbürger:
Ein Wegweiser soll den pinken Punkt zur Kursänderung bewegen.
ABB.: Avant
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Martina Knoben gefällt es, dass die Autorin und Zeichnerin Katharina Greve trotz des Graphic-Novel-Booms der Form des Comics treu bleibe. Minimalistisch, aber effektiv und "irre witzig", so Knoben, erzähle Greve hier von den Plüm, einem nurmehr aus drei Kopffüßler-Wesen bestehenden Völkchen, die die Apokalypse (hier: ein pinkfarbener, wachsender Punkt) abzuwenden versuchen - vielleicht mit einer Umleitung? - und sich dabei lächerlich machen. Eine satirische, keinesfalls aber lehrstückhafte Parabel auf menschliches Krisenmanagement, so die begeisterte Rezensentin, der schon Greves Vorgänger-Comics sehr gut gefallen haben.

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