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Untu ist ein Männchen, das in seinem Leben schon viele Abenteuer auf See erlebt hat. Eines Tages spült das Meer ihm eine Postkarte in die Hände, auf der von einem ganz besonderen, geheimnisvollen Licht die Rede ist. So bricht er noch einmal zu einem großen Abenteuer auf, um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen ...Untu trifft hilfreiche Tiere und Fabelwesen, lernt ihre Eigenarten und Lebensweisen kennen und gewinnt ihre Freundschaft. Schließlich kommt es zu einer ganz besonderen Begegnung, in der sich ein großes Geheimnis lüftet und er das Licht der Freundschaft kennenlernt. Nora und…mehr

Produktbeschreibung
Untu ist ein Männchen, das in seinem Leben schon viele Abenteuer auf See erlebt hat. Eines Tages spült das Meer ihm eine Postkarte in die Hände, auf der von einem ganz besonderen, geheimnisvollen Licht die Rede ist. So bricht er noch einmal zu einem großen Abenteuer auf, um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen ...Untu trifft hilfreiche Tiere und Fabelwesen, lernt ihre Eigenarten und Lebensweisen kennen und gewinnt ihre Freundschaft. Schließlich kommt es zu einer ganz besonderen Begegnung, in der sich ein großes Geheimnis lüftet und er das Licht der Freundschaft kennenlernt. Nora und Pirkko-Liisa Surojegin ist eine märchenhafte, zauberhaft illustrierte Geschichte gelungen, die von der Kraft der Freundschaft und dem Wesen der Weihnacht erzählt und nebenbei viel von Natur und Brauchtum im Norden vermittelt.
Autorenporträt
Nora Surojegin, geboren 1979, Tochter der berühmten Illustratorin Pirkko-Liisa Surojegin und ebenfalls Grafikdesignerin, hat mit dem Text für die Geschichte von ¿Untü ein gelungenes Debut als Autorin gefeiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.11.2020

Zwischen Waldmuppeln und Dämmerlingen

Auf Weihnachtssuche: Nora Surojegin und Pirkko-Liisa Surojegin schicken den Winzling Untu durch eine Welt voller Farben und Geheimnisse.

Von Anna Vollmer

Der Hobbit Pippin hat sich unter Herr-der-Ringe-Fans zum Running Gag entwickelt, weil er die Fragen stellt, die uns alle umtreiben: Was ist mit dem zweiten Frühstück? Und mit dem Tee? Niemand möchte wie ein quengeliges Kind wirken, aber selbst passionierte Wanderer würden zugeben, dass lange Fußmärsche ohne Einkehrmöglichkeiten nur halb so schön sind. Und dass der Kuchen nach einem Spaziergang in der Kälte noch einmal besser schmeckt. "Untu und das Geheimnis des Lichts", das erste Buch der finnischen Grafikdesignerin Nora Surojegin und ihrer Mutter Pirkko-Liisa Surojegin, einer bekannten Illustratorin, erzählt, unter anderen, von dieser Art der Gemütlichkeit.

Untu, ein Winzling, der an der Küste lebt, findet eines schönen Herbsttages eine zerknitterte Postkarte, auf deren Rückseite der Absender "Licht im tiefen Winter sowie Freude bei den Vorbereitungen auf Weihnachten" wünscht. Weil Untu von diesem Weihnachten noch nie gehört hat, möchte er sich auf die Suche danach machen und das Licht finden, das die trostlosen Winter verkürzen kann.

Auf seinem Weg in den Norden, zu den Polarsternen und dem Alten der Weihnacht, trifft der Winzling eine Reihe von sonderbaren Wesen: Waldgeister und Wunnen, Waldmuppel und Dämmerlinge. Fast überall wird er herzlich empfangen und tauscht bei Heidelbeertee und frisch gebackenem Brot Geschichten aus. "Untu und das Geheimnis des Lichts" zelebriert die Wärme der Gastfreundschaft und die wohlige Behaglichkeit kalter Winterabende in guter Gesellschaft. Es ist ein Buch, das zu keiner Zeit besser passt als zur Vorweihnachtszeit.

Leider bedient sich Nora Surojegin so vieler altbekannter Elemente, dass die Schilderung der Reise kaum überraschend und zuweilen auch ein wenig bieder daherkommt. Der Dachs ist dümmlich-tapsig, der Bär gut und stark, grummelige Zeitgenossen haben einen weichen Kern, und die ständige Herzlichkeit rutscht zuweilen ins Kitschige ab. Nur an einer Stelle wird es kurz bedrohlich, sonst empfangen Untu überall Heißgetränke und Törtchen. Insbesondere die Lieder, die Untu singt, um sich den langen Marsch zu verkürzen, haben für Leser den gegenteiligen Effekt. Und man fragt sich, ob Reime wie "Untu auf der Reise wieder, / legt sich in der Höhle nieder, / Schutz vor dichter Regenflut, / wohlig wärmt die helle Glut" auf Finnisch ein bisschen mehr Pep haben als in deutscher Übersetzung.

Ein Ausgleich für etwas langatmige Passagen sind die großflächigen Zeichnungen, die das Buch oft sehr treffend begleiten: Mit weichem Pinselstrich entwirft Pirkko-Liisa Surojegin Welten, in die man beim Blättern nur zu gerne eintaucht. Mit liebevollen Details zeichnet sie das Gewusel in der Gemeinschaftshöhle der Muppel und lässt die Leser an anderer Stelle mit großflächigen satten Farben das Leuchten des Nordens und die klare Kälte einer Dezembernacht förmlich spüren.

"Der Herbst war bekanntlich die beste Jahreszeit für Abenteuer", heißt es am Anfang des Buches. Pirkko-Liisa Surojegins Illustrationen, warme rotgelbe Töne zu Beginn der Geschichte, spiegeln nicht nur die bunte Jahreszeit wider, sie passen auch zu der Aufbruchsstimmung mit der Untu seine Reise antritt. Als der Winter kommt, werden die Farben kühler, und die Illustratorin lässt Untu wehmütig in die Ferne blicken. Denn den Winzling beschleichen an langen kalten Abenden die ersten Zweifel: Wird er diese Weihnacht je finden?

Auf erzählerischer Ebene sind Beobachtungen der Natur und der Wandel der Jahreszeiten deutlich reizvoller als Untus zahlreiche Pläuschchen am Lagerfeuer. In der mythologischen Welt der Geschichte ist die ganze Natur belebt: Überall raunt und raschelt es, Bäume kommunizieren miteinander, und ihre fallenden Blätter sind Feen, die ihr kurzes Leben von Frühling bis Herbst mit einem langsamen schwebenden Abschiedstanz beenden. Alle Bewohner des Waldes sind in fast symbiotischen Beziehungen miteinander verbunden und stehen so symbolisch für ein intaktes Ökosystem, in dem die Aufgaben klar verteilt sind und jedes Lebewesen auf die anderen angewiesen ist. So drückt Untus Reise zum rätselhaften Licht nicht nur die andächtige Stimmung der Vorweihnachtszeit aus. Es ist auch ein Buch über den Zauber, den die Veränderungen der Natur ausüben können. An diesen Stellen bekommt das Buch die Tiefe, die ihm an anderer Stelle fehlt.

Ein bisschen Wehmut ergreift einen beim Lesen, scheinen die Schilderungen, zumindest für deutsche Leser, doch zuweilen wie aus einer anderen Zeit: Zugefrorene Seen gibt es hier schon lange nicht mehr, und viele Blätter hatten in den letzten Jahren ein noch kürzeres Leben als ohnehin schon. Von daher ist es sicher nicht falsch, noch einmal auf die Schönheit der Jahreszeiten hinzuweisen und auch deren kleinste Details in den Blick zu nehmen. Wer Pirkko-Liisa Surojegins Bilder anschaut, muss schon ein großer Naturmuffel sein, um sich nicht nach einem Waldspaziergang zu sehnen - egal, ob es danach Kuchen gibt oder nicht.

Nora Surojegin, Pirkko-Liisa Surojegin: "Untu und das Geheimnis des Lichts".

Aus dem Finnischen von Anke Michler-Janhunen. Verlag Urachhaus, Stuttgart 2020. 120 S., geb., 20,- [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Anna Vollmer folgt gerne dem Winzling Untu, der sich im Kinderbuch von Nora Surojegin und Pirkko-Liisa Surojegin auf die Suche nach der ihm fremden Weihnacht begibt. Zelebriert werden auf Untus zauberhafter Reise die Wärme der Gastfreundschaft und die vorweihnachtliche Gemütlichkeit, meint die Rezensentin, der die unzähligen "Heißgetränke", "Törtchen" und Lagerfeuer-Pläuschchen beinahe zu viel werden. Auch manche Verszeilen findet sie (zumindest auf Deutsch) etwas fad. Umso lieber taucht sie in die stimmungsvollen Naturbeschreibungen und -zeichnungen ein, die auch ein Bewusstsein für Naturschutz wecken, lobt sie; die Lust nach einem Waldspaziergang wecke diese Lektüre allemal.

© Perlentaucher Medien GmbH