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Kind zu sein ist das größte Abenteuer. Als Kind erlebt man alles zum ersten Mal und sieht ganz unverfälscht auf die Welt. Da wächst der Regenbogen direkt aus der Wiese, und das taunasse Gras glänzt wie ein Meer aus Taschenlampen. Auf jedem Grashalm sitzt ein Diamant und macht den Maulwurf, der seinen Kopf aus dem Hügel steckt, ganz reich. Alles ist bunt und strahlend, und alles ist möglich, zumindest in der Fantasie. "Weißt du noch?" ist eine außergewöhnliche Hommage an die Kindheit, an die einzigartigen Augenblicke, in denen man zum ersten Mal etwas bewusst sieht, riecht, fühlt, tut, erlebt oder versteht - für Kinder und Erwachsene.…mehr

Produktbeschreibung
Kind zu sein ist das größte Abenteuer. Als Kind erlebt man alles zum ersten Mal und sieht ganz unverfälscht auf die Welt. Da wächst der Regenbogen direkt aus der Wiese, und das taunasse Gras glänzt wie ein Meer aus Taschenlampen. Auf jedem Grashalm sitzt ein Diamant und macht den Maulwurf, der seinen Kopf aus dem Hügel steckt, ganz reich. Alles ist bunt und strahlend, und alles ist möglich, zumindest in der Fantasie. "Weißt du noch?" ist eine außergewöhnliche Hommage an die Kindheit, an die einzigartigen Augenblicke, in denen man zum ersten Mal etwas bewusst sieht, riecht, fühlt, tut, erlebt oder versteht - für Kinder und Erwachsene.
Autorenporträt
Zoran Drvenkar, 1967 geboren, zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit über 30 Jahren arbeitet er als freier Schriftsteller und schreibt Romane, Gedichte und Theaterstücke über Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Im Hanser Kinder- und Jugendbuch erschien 2017 sein Bilderbuch Weißt du noch?, illustriert von Jutta Bauer. 2023 folgte sein Kinderbuch Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück, 2024 Frankie und wie er die Welt sieht. Zoran Drvenkar wurde für seine Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und lebt in der Nähe von Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2017

Das selbstgeschaffene Paradies

Das Jahr ist noch jung, aber sein schönstes Bilderbuch ist wohl schon da: "Weißt du noch" von Jutta Bauer und Zoran Drvenkar.

Von Tilman Spreckelsen

Ein angebissenes Stück Brot, ein schrumpeliger Apfel, das ist nicht viel Proviant, wenn man auf eine Reise ins Ungewisse geht, wenn man einfach losläuft "und die Straße nicht mehr enden" will, wenn "ein Hügel nach dem anderen" auf die Abenteurer zukommt. "Da haben wir uns einen Stock gesucht, und ein Vogel ist auf dem Stock gelandet, und wir wussten, es ist der richtige Stock." Mehr braucht es nicht, um die Angst vor dem, was passieren könnte, zu vertreiben. Überhaupt, was heißt hier Angst? "Wer Angst hat vor Abenteuern, der kann gleich zu Hause bleiben", sagen sich die beiden, die da Hand in Hand über Stock und Stein laufen, und zeigen ein weiteres Mal, dass das richtige Wort jede Bangigkeit vertreibt.

"Weißt du noch" heißt das Buch, zu dem Zoran Drvenkar den Text und Jutta Bauer die Bilder beigesteuert hat. Der Titel nimmt den ersten Satz jeder der zwölf kurzen Geschichten auf, die von einer episodischen Reise erzählen, von Begegnungen mit Hunden und Tieren, von Himmelskörpern, die sich schwer in den Weg legen und weggeschoben werden müssen, aber auch von einem verletzten Fuchs, der schnell noch sein Testament verfasst, oder von einer Kuhherde, deren Trampeln den fernen Eiffelturm beben lässt.

Es geht um nichts, um keinen Auftrag, kein Ziel, das zu erreichen wäre, nichts verändert sich durch die Reise der beiden. Und doch geht es um alles, gemessen an der Intensität des Erlebens, es geht Schlag auf Schlag, weil das Fehlen eines Reiseplans alle Möglichkeiten offenlässt und es erlaubt, auf alles, was geschieht, völlig frei zu reagieren. Zoran Drvenkar, der zu den klügsten und zugleich spielfreudigsten Autoren gehört, die gegenwärtig für junge Leser schreiben, zelebriert diese radikale Hinwendung zum Augenblick, aber zugleich ist die zweite Ebene, die der zeitlichen Distanz, unübersehbar, schließlich leitet erst das "Weißt du noch" dieses Spiel ein, immer aufs Neue.

Aber womit haben wir es dabei zu tun? Einer erinnert den anderen an unerhörte Abenteuer - wie lange liegen sie zurück? Wie sehr darf man der Erinnerung trauen, Geschichten Glauben schenken, die von tanzenden Hunden und als Raben verkleideten Briefkästen handeln? Wer gießt das Erlebte, das Erträumte in Worte, und gilt das "Weißt du noch" dem realen Abenteuer oder dem einst gemeinsam ausgesponnenen Erzählfaden?

Genau diese Fragen greift Jutta Bauer auf, wenn sie den großformatigen, farbigen Bildern, die das Abenteuer zeigen, sehr viel kleinere Strichzeichnungen gegenüberstellt - nicht immer, aber wenn, dann ungeheuer effektiv. Denn dem großen phantastischen Bogen, der in den Reiseillustrationen geschlagen wird, stehen Szenen aus dem Leben zweier älterer Gestalten gegenüber, in denen man mühelos die Kinder aus den seitenfüllenden Bildern wiedererkennt. Das ist weit mehr als nur ein Kommentar zu Drvenkars Text, es verleiht dem Buch eine Tiefe und Wucht, eine Traurigkeit und im selben Moment einen Trost, der ungeheuerlich ist, gerade weil Bauers Verfahren trotz der deutlichen Unterschiede in Größe und Gestaltung der beiden Bildebenen keine Entscheidung fällt, was hier Haupt- und was Nebensache ist: das Erleben oder die Erinnerung daran?

Die beiden Alten, die ganz unspektakulär Karten spielen oder einen vorbeirennenden Hund beobachten, entwickeln daraus die spektakulärsten Erinnerungsbilder von zockenden Ziegen und tanzenden Tölen, und indem Bauer diese Figuren neben Drvenkars Prosaminiaturen stellt, verweist sie dezent auf den artifiziellen Charakter dieser hochgradig geformten Texte.

Die Erinnerung erweist sich hier tatsächlich als Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können, eben weil wir es selbst geschaffen haben und immer wieder neu daran bauen. In diesem Sinne möchte man Drvenkars und Bauers Gemeinschaftswerk zeitlos nennen. Und wunderbar sowieso.

Zoran Drvenkar, Jutta Bauer: "Weißt du noch".

Hanser Verlag, München 2017. 32 S., Abb., geb., 14,- [Euro]. Ab 5 J.

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"Das Jahr ist noch jung, aber sein schönstens Bilderbuch ist schon da ... Zoran Drvenkar, der zu den klügsten und zugleich spielfreudigsten Autoren gehört, die gegenwärtig für junge Leser schreiben, zelebriert diese radikale Hinwendung zum Augenblick ... Die Erinnerung erweist sich hier tatsächlich als Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können, eben weil wir es selbst geschaffen haben und immer wieder neu daran bauen. In diesem Sinne möchte man Drvenkars und Bauers Gemeinschaftswerk zeitlos nennen. Und wunderbar sowieso." Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.17

"Es ist das Abenteuer Kindheit, auf das einen dieses Buch mitnimmt. ... Drvenkar entwirft ... unglaublich schöne Szenen ... sie sind nie kitschig, weil sie im entscheidenden Moment ins Surreale kippen und dabei so witzig werden, dass man vor sich hin kichert beim Lesen." Julia Riedhammer, rbb kulturradio, 11.04.17

"Ein Bilderbuch von Zoran Drvenkar? Das will zu mir! ... Der Autor gehört zu denen, die mir die eindrücklichsten Leseerlebnisse beschert haben. ... Ein fantasievoller Erinnerungsschatz, der Kinder erfreut und fasziniert und in Erwachsenen etwas anrührt, das unvergesslich ist. Ein Text, in dem man traumversinken kann und Bilder, die nicht besser passen könnten, machen das Bilderbuch einzigartig. Uns ist es sehr ans Herz gewachsen. Das muss man erleben!" Damaris Metzger, damarisliest-mini.de, 25.04.17

"Die Geschichten regen an zum Zurückdenken und Weiterspinnen. Die farbigen Bilder auf den rechten Seiten mit einem Jungen und einem Mädchen als Helden bergen einen besonderen Witz; auch hier kreuzen sich Fantasie und Realität. ... In dem Gedankenreisebuch des so fantastischen wie poetischen Autors Zoran Drvenkar und der Illustratorin Jutta Bauer verbinden sich Zeiten und Generationen." Cornelia Geissler, Frankfurter Rundschau, 30.05.17…mehr