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Basil ist aus Syrien nach Deutschland geflohen. Und versucht, hier Fuß zu fassen. Aber er hat nicht nur seine Eltern im Krieg verloren, sondern auch seine große Liebe Sahra. Er und sie wurden auf der Flucht getrennt. So macht er sich auf die Suche nach ihr. Mit von der Partie ist der Journalist Tobias, der sich an ihn heftet, um einen Roman zu schreiben. Basil merkt jedoch bald, dass die Suche ein Wagnis ist, denn die Gespenster der Vergangenheit sitzen ihm im Nacken ...
Über das Schicksal eines Jugendlichen, der mehr erlebt hat, als viele andere in einem Leben.

Produktbeschreibung
Basil ist aus Syrien nach Deutschland geflohen. Und versucht, hier Fuß zu fassen. Aber er hat nicht nur seine Eltern im Krieg verloren, sondern auch seine große Liebe Sahra. Er und sie wurden auf der Flucht getrennt. So macht er sich auf die Suche nach ihr. Mit von der Partie ist der Journalist Tobias, der sich an ihn heftet, um einen Roman zu schreiben. Basil merkt jedoch bald, dass die Suche ein Wagnis ist, denn die Gespenster der Vergangenheit sitzen ihm im Nacken ...

Über das Schicksal eines Jugendlichen, der mehr erlebt hat, als viele andere in einem Leben.

Autorenporträt
Manfred Theisen wurde 1962 in Köln geboren. Der Politologe forschte zwei Jahre für das deutsche Innenministerium in der Sowjetunion und arbeitete als leitender Redakteur einer Kölner Tageszeitung. Er hat im Nahen Osten und in Afrika recherchiert und dort für das Auswärtige Amt und für das Goethe-Institut gearbeitet. Seit 2000 ist er freier Autor und lebt mit seiner Familie in Köln. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.07.2016

Liebe
auf der Flucht
Wie es einem syrischen jungen Flüchtling
gelingt, wirklich in Deutschland anzukommen
VON FLORIAN WELLE
Laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sind 65 Millionen Menschen auf der Flucht. In seinem jüngsten Bericht wird von einem traurigen Rekordniveau gesprochen. Und je höher die Zahl, desto eher verschwindet der einzelne Mensch dahinter. Der Jugendbuchautor Manfred Theisen setzt sich schon ein Leben lang für Flüchtlinge ein: Während seines Studiums unterstützte er einen nach Deutschland geflüchteten Äthiopier, später kümmerte er sich um die Russlanddeutschen. Als Politologe und Redakteur ist er ein Kenner der arabischen Welt.
  In Theisens jüngstem Buch Checkpoint Europa sind die Geschichten vieler syrischer Kriegsflüchtlinge eingeflossen, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind und mit denen er Gespräche geführt hat. Das Schicksal seiner jugendlichen Hauptfigur Basil, der nach dem Tod seiner Eltern im umkämpften Homs über die Türkei, Griechenland, Italien, Frankreich schließlich nach Deutschland gelangt, setzt sich aus all diesen Erzählungen mosaikartig zusammen. So lässt Theisen den Leser an Erfahrungen teilhaben, die nur allzu leicht hinter dem Begriff „Flüchtlingskrise“ verschwinden. Darin geht es um traumatische Erlebnisse wie den Tod von Familien und Freunden, die Ungewissheiten der Flucht, Hunger und Durst.
  Basil ist der Ich-Erzähler, der dem Reporter Tobias, dem Alter ego von Theisen, seine abenteuerliche Flucht erzählt. Dieser, als versierter Autor weiß, was eine Geschichte noch braucht, um ihre Leser, zumal junge, zu fesseln: Liebe. Und so lässt er seinen Basil auf der Flucht die hübsche Sahra treffen. Natürlich verliebt er sich in sie. Doch auf ihrem Weg nach Deutschland verlieren sie sich aus den Augen.
  Und so handelt das in knappen Sätzen rasant erzählte Buch auch von der Suche Basils nach Sahra. Dabei hilft ihm Tobias. Die beiden reisen nach Frankreich, und spätestens hier wird Checkpoint Europa zu einem klassischen Roadmovie. Die lange Autofahrt bietet zudem Gelegenheit für lange Gespräche: über Religion, Krieg und Terror. Basil ist ein sehr aufgeweckter Junge, strebsam, sprachbegabt, intelligent. Kurz: der ideale Held. Die beiden sind oft unterschiedlicher Meinung. Zur Sprache kommen die Pariser Anschläge ebenso wie die sexuellen Übergriffe in Köln. Basil fragt: „Warum haben die Journalisten eigentlich zuerst nicht geschrieben, dass die Verbrechen in der Silvesternacht von Ausländern begangen wurden?“
  Was der Junge nicht ahnt: Sahra wohnt schon die ganze Zeit in Deutschland. Sie wurde von einer gut situierten Familie aufgenommen. Von ihrem Schicksal erfährt der Leser in einer Parallelhandlung. Auch diese ist bedrückend und schwierig. Das Mädchen wurde als Kind von seinem Vater zwangsverheiratet. Jetzt fürchtet es, dass der Vater und der Gatte es zurückholen wollen. Ob Basil und Sahra sich wiederfinden, sei hier nicht verraten.
  Manfred Theisen reißt mit Checkpoint Europa viele Fragen an, ohne Antworten zu geben. Er fordert den mündigen Leser, der sich seine eigene Meinung bilden muss. (ab 14 Jahre)
Manfred Theisen: Checkpoint Europa. Flucht in ein neues Leben. cbt 2016. 284 Seiten, 8,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der einzelne Flüchtling mit seinem individuellen Schicksal droht hinter den Zahlen und Statistiken aus den täglichen Nachrichten zu verschwinden, fürchtet Rezensent Florian Welle und ist erleichtert, dass der Politologe, Redakteur und Jugendbuchautor Manfred Theisen dieser Gefahr mit seinem "Checkpoint Europa" entgegentritt. Der jugendliche Ich-Erzähler Basil, auf der Flucht aus Syrien nach Deutschland gekommen, sei in all seiner Aufgewecktheit "der ideale Held" und führe kontroverse Gespräche mit einem Reporter namens Tobias, hinter dem Welle den Autor selbst vermutet. In kurzen Sätzen erzähle Theisen rasant seine Geschichte, die sich schon bald zu einem Roadmovie entwickle. Dabei reißt der Autor Fragen an, ohne Antworten auf sie zu geben, erklärt der Rezensent, der es schätzt, sich eine eigene Meinung bilden zu dürfen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Aus der Perspektive des Jungen erzählt Theisen atmosphärisch dicht und mit überraschenden Wendungen." Berliner Zeitung