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"Die Welthaltigkeit von Kafkas Korrespondenz lässt sich [...] erst jetzt anhand der von Hans-Gerd Koch herausgegebenen Edition der Briefe von 1900 bis 1912 ermessen. Der fortlaufende, sorgfältig dosierte Kommentar bildet, wie bereits Kochs subtil erweiterter Kommentar zu den Tagebüchern - und zusammen mit diesem -, nichts weniger als den Grundriss zu einer gewissermaßen objektiven Kafka-Biographie. Er orchestriert die allzu lange für vereinzelt gehaltene Stimme. Es sind nicht die wenigen unveröffentlichten oder teilveröffentlichten Briefe, die den besonderen Wert dieser kommentierten Ausgabe…mehr

Produktbeschreibung
"Die Welthaltigkeit von Kafkas Korrespondenz lässt sich [...] erst jetzt anhand der von Hans-Gerd Koch herausgegebenen Edition der Briefe von 1900 bis 1912 ermessen. Der fortlaufende, sorgfältig dosierte Kommentar bildet, wie bereits Kochs subtil erweiterter Kommentar zu den Tagebüchern - und zusammen mit diesem -, nichts weniger als den Grundriss zu einer gewissermaßen objektiven Kafka-Biographie. Er orchestriert die allzu lange für vereinzelt gehaltene Stimme. Es sind nicht die wenigen unveröffentlichten oder teilveröffentlichten Briefe, die den besonderen Wert dieser kommentierten Ausgabe ausmachen, sondern es ist der souverän verteilte, auf Konnexionen und homöopathische Fernwirkungen bedachte Kommentar, der die Wasserzeichen der Epoche in dieser Korrespondenz sichtbar macht und erst dadurch die Briefe in einem schärferen Licht erscheinen lässt."
Hanns Zischler, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Der erste Band dieser Edition beinhaltet 356 Briefe Kafkas, darunter 15, die hier erstmals publiziert werden. Die Jahre bis 1912 umfassen einige frühe Freundschaften, die Zeit des Jurastudiums und die ersten Berufsjahre in einer Prager Versicherung. Oskar Pollak, Paul Kisch, Max Brod, Willy Haas, Franz Blei und Ernst Rowohlt zählen zu den Adressaten. Den größten Umfang beansprucht freilich der Beginn des intensiven Briefwechsels mit Felice Bauer: leidenschaftliche Aufzeichnungen, die genaue Einblicke in Kafkas Alltag geben.
Autorenporträt
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren. Nach einem Jurastudium, das er 1906 mit der Promotion abschloss, trat Kafka 1908 in die 'Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt' ein, deren Beamter er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung im Jahr 1922 blieb. Im Spätsommer 1917 erlitt Franz Kafka einen Blutsturz; es war der Ausbruch der Tuberkulose, an deren Folgen er am 3. Juni 1924, noch nicht 41 Jahre alt, starb.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In kritischer und kommentierter Ausgabe gleichzeitig sind "sämtliche bekannt gewordenen Briefe Kafkas" herausgegeben worden - doch dem editorischen Unternehmen selbst widmet Willi Winkler kein Wort. Vielmehr erzählt er die Geschichte Kafkas noch einmal nach, wie sie sich durch diese Briefe entfaltet: die des Versicherungsangestellten, der sich in den zwei Jahren zwischen 1910 - 1912, und besonders durch die Begegnung mit Felice Bauer am 13.August 1912, zum Schriftsteller wandelt. Winkler liest berührt und kritisch, wie sich der hypochondrisch-selbstquälerische junge Mann durch sein unerbittliches Lieben zu einer neuen Macht, einer neuen Qual hin befreit, zum Schreiben. Sympathisierend würdigt er das Leben Max Brods, der sich "Zurückweisungen und grenzenlose Eitelkeiten" von Kafka gefallen lassen musste und vergleicht scheinbar abschweifend den sakralisierenden Sprachduktus des Kafka-Zeitgenossen Rilke mit der ganz diesseitigen Sprache Kafkas: auch wegen seiner gedrückten Angestelltenexistenz habe er zum "maßgeblichenAutor des 20.Jahrhunderts" werden können. Und wenngleich Winkler dieses Schreiben, "die neugewonnenen Macht" des Angestellten Kafka preist, mischt sich Wehmut in seine Betrachtung: Trauer über die Verhältnisse, die einen wie Kafka hervorbringen mußten?

© Perlentaucher Medien GmbH
dieser Liebesroman in beispielslos intensiven Briefen [...], die den Leser auch nach wiederholter Lektüre betören, verwundern und irritieren Friedmar Apel Frankfurter Allgemeine Zeitung 20131123
In kritischer und kommentierter Ausgabe gleichzeitig sind "sämtliche bekannt gewordenen Briefe Kafkas" herausgegeben worden - doch dem editorischen Unternehmen selbst widmet Willi Winkler kein Wort. Vielmehr erzählt er die Geschichte Kafkas noch einmal nach, wie sie sich durch diese Briefe entfaltet: die des Versicherungsangestellten, der sich in den zwei Jahren zwischen 1910 - 1912, und besonders durch die Begegnung mit Felice Bauer am 13.August 1912, zum Schriftsteller wandelt. Winkler liest berührt und kritisch, wie sich der hypochondrisch-selbstquälerische junge Mann durch sein unerbittliches Lieben zu einer neuen Macht, einer neuen Qual hin befreit, zum Schreiben. Sympathisierend würdigt er das Leben Max Brods, der sich "Zurückweisungen und grenzenlose Eitelkeiten" von Kafka gefallen lassen musste und vergleicht scheinbar abschweifend den sakralisierenden Sprachduktus des Kafka-Zeitgenossen Rilke mit der ganz diesseitigen Sprache Kafkas: auch wegen seiner gedrückten Angestelltenexistenz habe er zum "maßgeblichenAutor des 20.Jahrhunderts" werden können. Und wenngleich Winkler dieses Schreiben, "die neugewonnenen Macht" des Angestellten Kafka preist, mischt sich Wehmut in seine Betrachtung: Trauer über die Verhältnisse, die einen wie Kafka hervorbringen mußten?

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