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Raureif auf dem Boden, der Himmel blass und klar und die Luft frisch, sauber und belebend. So beginnt der Winter, den Nigel Slater von allen Jahreszeiten am meisten liebt. Und nicht nur er, die Monate der Gemütlichkeit, Geschichten, Familientraditionen und Festessen gelten zu Recht als schönste Zeit des Jahres. Von November bis Februar werden am Nachmittag Kerzen angezündet, prasselt das Kaminfeuer, wird gerne und gut gegessen.Mitten in dieser kalten Zeit liegen Weihnachten und Silvester. Um die Vorfreude auf die Feiertage noch zu steigern, nimmt Nigel Slater seine Leser mit zu den…mehr

Produktbeschreibung
Raureif auf dem Boden, der Himmel blass und klar und die Luft frisch, sauber und belebend. So beginnt der Winter, den Nigel Slater von allen Jahreszeiten am meisten liebt. Und nicht nur er, die Monate der Gemütlichkeit, Geschichten, Familientraditionen und Festessen gelten zu Recht als schönste Zeit des Jahres. Von November bis Februar werden am Nachmittag Kerzen angezündet, prasselt das Kaminfeuer, wird gerne und gut gegessen.Mitten in dieser kalten Zeit liegen Weihnachten und Silvester. Um die Vorfreude auf die Feiertage noch zu steigern, nimmt Nigel Slater seine Leser mit zu den Weihnachtsmärkten in Nürnberg, Köln und Wien. Er schwärmt vom Zauber der Adventskalender und Weihnachtskarten, erzählt von Dresdner Stollenfest und Krampus und gibt Einblicke in seine ganz persönlichen Weihnachtsbräuche.Natürlich wird auch gebacken, gebrutzelt und gekocht: Deftige Gerichte und wärmende Suppen, die nach einem Spaziergang durchs Schmuddelwetter aufgetischt werden können. UnwiderstehlicheWeihnachtsmenüs, aufwendige Kuchen und Kleinigkeiten für zwischendurch. Hier ist alles versammelt, was man braucht, um den Winter in vollen Zügen genießen zu können.
Autorenporträt
NIGEL SLATER wurde 1956 in Wolverhampton geboren, er zählt zu den besten Food-Journalisten der Welt. Nigel Slater ist Autor vieler erfolgreicher Bücher und genießt in England nicht nur unter Spitzenköchen Kultstatus. Seit fast dreißig Jahren schreibt er für den OBSERVER eine Kolumne zum Thema Essen und drehte diverse Kochsendungen für die BBC. Zu seinen Büchern gehören die hochgelobten Bände ¿Tender ¿ Gemüse¿ und ¿Tender ¿ Obst¿, ¿Das Küchentagebuch¿, ¿Eat¿ sowie ¿Ein Jahr lang gut essen¿, ¿Das
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.2018

Gib Süßes, sonst gibt's Saures

Der Winter ist da, man kann wieder atmen: Der englische Gastrokritiker Nigel Slater legt eine hemmungslose Hymne auf die kalte Jahreszeit vor und erklärt, was Jesus mit dem Plumpudding zu tun hat.

Eine Winterdepression ereilt jedes Jahr ein bis drei Prozent der Europäer, ist an Symptomen wie Schlafsucht, Heißhunger, Gereiztheit oder Lustlosigkeit zu erkennen und kann wahlweise mit Glückshormonen, Lichttherapien, Fernreisen oder Nigel Slaters "Wintertagebuch" behandelt werden. Letzteres ist zweifelsfrei der vielversprechendste Heilungsweg, denn dieses Buch ist eine einzige, hymnische Lobpreisung der kalten, dunklen Jahreszeit.

Am liebsten würde Slater, einer der bekanntesten britischen Gastrojournalisten, seit einem Vierteljahrhundert Kolumnist des "Observer", in der ewigen Düsternis leben. "Der Winter fühlt sich an wie ein Neuanfang, zumindest für mich. Ich sehne mich nach diesem eisklaren Leuchten, nach Himmeln aus blassblauem und mattgrauem Licht, das ruhig und sanft, aber auch frisch und knackig ist. Aus der erstickenden Luftlosigkeit des Sommers entkommen, habe ich wieder mehr Energie. Der Winter ist da. Ich kann wieder atmen", schreibt Slater und gibt sich damit gleich auf der ersten Seite seines Tagebuchs als Exzentriker zu erkennen, dessen Sehnsucht nach Blassblau und Mattgrau wohl nur auf den Britischen Inseln gedeihen kann.

Das Tagebuch beginnt am 1.November und endet am 2.Februar, ist im Grunde aber ein Advents- und Weihnachtsbuch, das dem Heiligen Abend voller Vorfreude entgegenfiebert. Und es ist, wie es sich für das Genre gehört, porentief persönlich ohne Scheu vor privatesten Bekenntnissen. Slater gibt prägende Kindheitserlebnisse ebenso bedenkenlos preis wie Marotten des Alters, ist dabei aber meistens so zärtlich und liebevoll, dass man es ihm nicht übelnehmen kann, selbst wenn er manchmal auf der Klippe des Kitsches abzurutschen droht: "Die Stille des Winters. Schnee auf einem Zweig. Eine Beere, eingefangen im Eis. Die Ruhe eines zugefrorenen Sees. Die Kargheit der winterlichen Landschaft bietet uns einen besseren Blick auf die Welt, die wir bewohnen."

Das einzige Ordnungsprinzip des "Wintertagebuchs" ist seine Unordnung. Die Einträge verteilen sich lose über die Monate und sind eine zwanglos willkürliche Mischung aus Plaudereien, Erinnerungen, Kochzezepten, Backanleitungen, Küchenwissen, historischen Exkursen und zeitgenössischen Sottisen, etwas zu selten gewürzt mit trockenem, englischen Humor, den Slater etwa aufblitzen lässt, wenn er sich darüber beklagt, was aus den Festen seiner Kindheit geworden ist: "Halloween hat sich in ein Possenspiel aus Erpressung und kleinen Akten der Zerstörung verwandelt, das sich als ,Süßes, sonst gibt's Saures' tarnt."

Doch er ist kein alternder Griesgram, für den früher alles besser war, sondern ein gutgelaunter Winterenthusiast, der so gelassen wie ideologiefrei eine Anleitung für ein glückliches Christfest gibt: Weihnachten sei ein riesiger, dampfender Eintopf aus Christentum, Volksbräuchen, Heidentum, Tradition und Kommerz, befindet er ketzerisch, und aus diesen Zutaten solle sich jeder nach Gutdünken sein eigenes Fest zusammenbasteln.

Nigel Slaters Wintertagebucheintopf ist genauso prall gefüllt. Er philosophiert über das Prasseln des Kaminfeuers und die Stille des Schnees, räsoniert über seine liebsten Winteraromen von Rotkohl, Kastanien, Pastinaken, Bratäpfeln und Quittenmousse über Rebhühner, Wachteln, Fasane, Plumpudding und Früchtebrot bis zu heißem Cider, schaumigem Kakao und Gin mit Haferpflaumen, findet sympathischerweise Glühwein scheußlich, weil er ihn an "billige Duft-Potpourris" erinnert, serviert stattdessen Winterdrinks mit Trockenfrüchten, berichtet von seinen Ausflügen als Jugendlicher in winterliche Pantomime-Aufführungen mit Zwergen, Riesen, Feen und Zauberern, gibt die Geschichte der Martinsgans zum Besten und von Hobbygärtner zu Hobbygärtner Tipps, wie man Rosen winterfest macht.

Sofort im Anschluss wird man mit Hausfrauenhinweisen zur richtigen Reinigung des Vorratsschrankes versorgt, bevor sich ein ausführliches Kapitel über Sein und Wesen der Bienenwachskerze anschließt, dem wiederum ein Rezept für gebackenen Kohl mit Käsesauce folgt.

Wir lernen, dass die Themse zwischen 1408 und 1814 sechsundzwanzigmal zufror und König Heinrich VIII. 1536 auf ihr mit einem Schlitten von London nach Greenwich fuhr. Wir erfahren, dass Plumpudding nach dem volkstümlichen Plumpudding-Aberglauben immer aus dreizehn Zutaten bestehen muss, weil sie Jesus und die zwölf Apostel symbolisieren. Wir schlendern mit Nigel Slater über den Nürnberger Christkindlesmarkt, durch das winterliche Wien und zu den Heiligen Drei Königen im Kölner Dom.

Wir werden darüber aufgeklärt, wie man Weihnachstbäume schmückt, Weihnachtskarten verschickt, Weihnachtskränze arrangiert, Weihnachtsgeschenke einpackt. Auf all diese existentiellen Fragen hat unser Tagebuchschreiber eine Antwort und außerdem für jedes Wintergericht das passende Rezept parat, wobei er sich auf eine nicht gerade avantgardistische Hausmannskost beschränkt, auf schnell und einfach zuzubereitende Klassiker ohne gesteigertes Raffinement wie Brandy-Mincemeat, Auberginen mit Linsen und Basilikum oder Birnen mit Orangenmarmelade und Vanilleeis.

Das trifft nicht jeden Geschmack, aber das ist Nigel Slater egal. Er lässt seinen Lesern keine Wahl. Wenn man sich auf seine Willkür und Spontaneität einlässt und sich ihm vollkommen ausliefert, wenn man bei ihm einzieht, mit ihm kocht, backt, trinkt, Rosen schneidet und Weihnachtsschmuck bastelt, kann man einen schönen, entspannten Winter verbringen. Wenn man allerdings gereizt, gähnend oder gleichgültig auf die Nachricht reagiert, dass Mister Slater vor dem Fernseher nicht nach Süßkram, sondern nach sauren Gurken lechzt, könnte man mit diesem Buch zum Kandidaten für eine Winterdepression werden.

JAKOB STROBEL Y SERRA

Nigel Slater: "Das Wintertagebuch".

Mit Fotografien von Jonathan Lovekin. Aus dem Englischen von Sofia Blind. DuMont Buchverlag, Köln 2018. 480 S., geb., 38,- [Euro].

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»'Das Wintertagebuch' ist ein Wollpulli für die Seele.« Tobias Becker, DER SPIEGEL »Dieses Buch ist eine einzige, hymnische Lobpreisung der kalten, dunklen Jahreszeit.« Jakob Strobel Y Serra, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »Nigel Slater ist [...] so ziemlich das Coolste, was Großbritannien in kulinarischen Belangen hervorgebracht hat.« Cosima Lutz, DIE WELT »Seine Rezepte stillen die Sehnsucht nach Geschmäckern und Gerüchen aus der Kindheit« Marten Rolff, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Wenn er von seinen Büchern spricht, klingt es behutsam, genau, als beschreibe er ein Gericht von ihm.« Mara Delius, LITERARISCHE WELT »Bei den Notizen und Rezepten [wird uns] warm ums Herz und wässrig im Mund.« Fridtjof Küchemann, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »Eine Anleitung für das Ertragen des Winters bietet Nigel Slaters 'Wintertagebuch': Mit poetischen Beobachtungen, Gedanken über Lametta und Rezepten für Plumpudding und Christstollen.« Claire Beermann, ZEITMAGAZIN »Mit Essen die Welt verändern?Für den britischen Autor und Koch Nigel Slater kein Problem.« Katja Nele Bode, BRIGITTE WOMAN »Mehr geht nicht, will man den Winter appetitlich zwischen zwei Buchdeckel pressen.« Katja Russhardt, BADISCHE-ZEITUNG »Nigel Slater, Philosoph unter den Star-Köchen, verwöhnt mit dem 'Wintertagebuch' alle, die es lecker und muckelig mögen.« BRIGITTE »Für alle, die den Winter lieben ...« Alexandra Schima, COOKING »Nigel Slater Buch ist eine sinnliche Erkundung der dunklen Jahreszeit, ihrer Rituale und Rezepte. Und entwickelt dabei eine Magie, die ihresgleichen sucht.« Mithu Sanyal, WDR5 Buch der Woche »Slater entführt in Weihnachtsmärkte, sinniert über den Reiz von Weihnachtskarten und erzählt von persönlichen Bräuchen. Wunderbar!« Urs Bader, ST. GALLER TAGBLATT »Ein prächtig ausgestattetes Lesebuch, das alte Familientraditionen wieder lebendig und die dunkle Jahreszeit heller macht.« Rainer Moritz, CHRISMON PLUS »Haben wir den Winter je so positiv gesehen? Als wäre er die Erfüllung des Traums, das Leben in geradezu festlicher Schlichtheit zu begehen?« Hanns-Josef Ortheil »Das hier ist eine ganz andere Art von Buch, es bezaubert, es sättigt beim Lesen und es macht mich rundum glücklich. [...] Slater ist ein großer Erzähler, er schwelgt in Worten, wie ich in seinen Gerichten.« Janine Binder, JETZTKOCHTSIE.COM…mehr